Kapitel 57

2K 114 27
                                    

 Immer tiefer laufen wir in die Tunnel hinein, bis Peter uns auf einmal aufhält. Er will uns einschärfen, dass wir uns erst klar machen sollten, wo wir überhaupt sind. Der Kerl ist mir unsympathisch, so viel steht fest. Wir werden durch ein Klingeln unterbrochen. Stiles geht mit einem 'Hi Dad' daran. Wenig später kommt er zurück.

,,Was machen wir jetzt?", fragt Jack besorgt. Auf einmal packt Malia ihn am Kragen und zieht in auf den Boden. Keine Sekunde zu früh, denn ein Berserker springt überraschend aus einem anderen Tunnel. Ohne zu Zögern rennen wir vor dem Biest durch die Tunnel. Wir gelangen in einen Art Raum. Die Decke war niedrig doch er war lang. Malia wirft mir eine Taschenlampe zu.

,,Stiles und du: Findet Kira und Scott:", ruft sie zu uns. Sie wollen den Berserker aufhalten. Zusammen mit Kiras Schwert machen wir uns auf die Suche. Wir liefen durch Tunnel und stolperten über Steine, bis wir endlich etwas fanden. Kira.

,,Kira! Alles Okay?", rufe ich und renne zu ihr über TOTENKÖPFE und KNOCHEN! , um sie zu stützen. Eine Wunde war an ihrem Bauch. Wenn ich Kate in die Finger bekomme, dann sollte sie lieber rennen. Niemand fügt meiner Lieblingskitsune Schaden zu.  

,,Es ist Scott. Der Berserker. Er ist Scott.", sagt sie aufgeregt. Auf einmal machte sich ein Ziehen in meiner Brust aus, welches ich nicht zuordnen kann. Wir rannten wieder die Gänge zurück zu den anderen. Im Raum angekommen merke ich, dass wir die Überhand hatten. Gerade als Malia zum letzten Schlag ausholen wollte, schlägt Kira ihr das Horn aus der Hand. Auf einmal scheinen alle verstanden zu haben und hören sofort auf mit Scott zu kämpfen. Doch Scott stößt alle nach hinten und geht bedrohlich auf Liam zu. Auch Stiles versucht zu Scott zu reden, wird aber auch wie wir alle anderen weggestoßen. Als Stiles auf dem Boden liegt, knie ich mich neben ihm, um ihm zu helfen. Währenddessen hat Scott Liam gepackt und gegen eine Säule gedrückt. Verzweifelt versuchte dieser sich zu befreien. 

,,Scott! Hör zu! Bitte hör zu! Du bist kein Monster. Du bist ein Werwolf. So wie ich.",ruft Liam verzweifelt. Tatsächlich lässt Scott ihn wieder auf die Füße und stellt sich in die Mitte des Raumes. Scott sieht verwundert auf seine Arme, so als ob ihm nicht bewusst war was passiert ist. Mit einem Brüllen reißt er sich die Maske vom Kopf. Einige Momente vergehen, bis er sich sammelt.

,,Du! Du hast ihr geholfen!", brüllte Scott und deutete auf Peter. 

,,Du verdienst deine Macht nicht.", Mit diesen Worten verwandelte sich mein 'Onkel' und will auf Scott zustürmen, doch Jack und Malia versperren ihm den Weg. Mit Leichtigkeit wirft er sie zur Seite. Scott und Peter stürzen sich aufeinander. Plötzlich hatte Peter die Überhand und warf Scott ein paar Meter weiter zu Boden. Liam wollte sich dazwischen stellen, doch Peter warf ein Holzgerüst nach ihm. Nur schwer unterdrücke ich einen Aufschrei und stürze zu Liam. 

Darauf wird Scott wütend. Er ging furchtlos auf ihn zu und wehrte jeden Angriff ab. Dann warf er ihn zu Boden und mit einem Schlag hatte er ihn bewusstlos geschlagen.  


,,Sie wollen wirklich mit ihnen gehen?", frage ich Mr.Argent.

,,Ich habe einen Deal mit ihnen. Sie werden euch in Ruhe lassen." Damit ging Chris mit den Calaveras fort. Dann ging Derek mit leichtem Grinsen auf Jack und mich zu. Ohne auf die anderen zu achten stürme ich zu ihm und umarme ihn. Seine kräftigen Arme halten mich.

,,Ich verstehe immer noch nicht: Wie hast du es geschafft zum Wolf zu werden?", fragt Jack fassungslos. 

,,Das warst du Elena.", antwortet er und ich sehe verwirrt zu ihm hoch. 

,,Wie meinst du das?"

,,Du bist eine Hale. Das bedeutet, ab deinem 16. Lebensjahr kannst du dich verwandeln. Du hast nächste Woche Geburtstag."

,,Ich kenne die Geschichte sch-" Derek unterbrach mich.

,,Ich habe dir noch nicht alles gesagt. Jeder Wolf, also jede Frau der Hale Familie hat eine spezielle Kraft, die immer von der Frau selbst abhängig ist. Du kannst heilen."

,,Aber das können andere Wolfe auch", unterbreche ich ihn dieses mal.

,,Nein. Du kannst andere heilen. Das ist der Unterschied. Normale Werwölfe können nur den Schmerz nehmen, du aber kannst andere Menschen heilen, wenn du willst. Vorher, als du versucht hast, mir die Schmerzen zu nehmen, hast du mir einen Teil deines Wolfes gegeben, um mich zu heilen. Deswegen kann ich mich verwandeln und habe mich entwickelt.", erklärt er. Überrumpelt stehe ich hier, während Derek sich von Jack verabschiedet.

,,Wann sehen wir dich wieder?", fragt Jack neugierig.

,,Wenn Beacon Hills mich wieder braucht. Das bedeutet, ihr werdet schon wieder all zu bald von mir hören.", sagt er und verschwindet mit Braeden. Schade. Das Mädchen hatte echt was drauf. Ich wusste jetzt schon, dass ich Derek vermissen würde. 

Schweigend fahren wir nach Hause. Alle waren erschöpft und schliefen. Alle außer Stiles natürlich. Er musste schließlich fahren. Irgendwann war ich soweit erschöpft, dass ich auf Jacks Schoss einschlief.


--------------------------------------------------------


Es war ein komisches Gefühl wieder in die Schule zu gehen, als wäre man ein normaler Mensch. Als hätte man nicht zwei Tage zuvor gegen zwei Psychos gekämpft. Als hätte man nicht erfahren, dass man mit eigener Kraft andere heilen könnte. Ich habe stundenlang mit meiner Mutter darüber gesprochen, nachdem ich von Blake fast zerdrückt wurde, als wir nach Hause kamen, und nachdem ich erst einmal ewig geschlafen hatte. 

Sie sagte, sie sei stolz auf mich. Sie sagte, dass sie die Gabe gehabt hätte, Gefahren jeglicher Art zu spüren. Sie sagte auch, dass jeder Wolf, die Fähigkeit hätte, mit dem Schatten zu 'verschmelzen'. Das bedeutet soviel wie, wir können uns sehr gut verstecken. 

Jetzt stehe ich hier vor der Umkleidekabine der Jungs. Sie mussten dem Coach eine glaubhafte Ausrede auftischen, warum sie nicht zum Training konnten. Lachend stehe ich neben de Tür. Grinsend kommen alle vier heraus. Mein Bruder musste aber schnell weg, weil er wieder zum Unterricht musste. Auch Scott und Stiles müssen verschwinden. Also schlendere ich mit Liam ein bisschen durch die Gänge. Während wir schweigend nebeneinander gehen, greife ich unsicher nach seiner Hand und verschränke meine Finger mit seinen. Zuerst war er geschockt, doch dann konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Jedes Mal, wenn er sich umdreht und mich angrinst, habe ich das Gefühl, dass nichts anderes auf dieser Welt mich angreifen könnte. Es fühlt sich so an, als würde die Zeit stehen bleiben, als würde die Welt aufhören sich zu drehen.Draußen angekommen zieht Liam mich auf eine Bank neben der Schule. 

,,Ich muss mich nochmal bei dir entschuldigen."

,,Wieso?", frage ich neugierig.

,,Eigentlich wegen allem nochmal. Aber das Fegefeuer. Ich war zwar betrunken, habe aber alles mitbekommen." 

,,Du meinst den Kuss?", hake ich nach und werde nervös. In den vergangenen Tagen habe ich gar nicht daran gedacht, weil einfach zu viel los war, aber jetzt erinnere ich mich wieder. 

,,Ja." 

,,Meinst du wirklich, dass ich den Kuss nicht auch wollte?", frage ich grinsend. Erfreut sehe ich zu wie Liam immer weiter errötet. Kurzerhand tue ich etwas sehr unüberlegtes. Ich wollte es schon danach  machen, als Liam von Scott fast erwürgt worden wäre und dann auf dem Boden lag. Ich küsste ihn. Zärtlich. Nicht fordernd. Ich wollte wissen, was er dachte. Was er fühlte. Als er aber meinen Kuss erwidert wusste ich es. Grinsend löste ich mich von ihm und er strich mir eine Strähne hinter das Ohr.

,,Ich denke du musst auch anfangen, dich zu kontrollieren. Deine Augen fangen an gelb zu glühen!", flüstert er mir ins Ohr.

New Beta / Liam Dunbar ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt