Kapitel 42

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Elena's Sicht: 

Nachdem uns Derek freundlicherweise (eigentlich wollte er die Chance nur nutzen, um bei meinen Brüdern a.k.a seinen Cousins besser dazustehen) zu Hause abgesetzt hat, gehen wir langsam ins Haus, da ich mich bei meinen Brüdern einhaken muss, um nicht wie ein nasser Sandsack auf den Boden zu fallen. Erstaunlicherweise brennt noch Licht in unserem Haus und eine dunkle Vorahnung beschleicht mich.

,,Ihr habt Mom und Dad ERNSTHAFT nichts gesagt? Nicht einmal ein Vorwand?", sage ich ungläubig. Die beiden schütteln schuldbewusst den Kopf. Seufzend will ich gerade die Türklinke hinunterdrücken, als die Tür mit einem solchen Schwung aufgestoßen wird, sodass Blake sich so sehr erschreckt, worauf er rücklings in die Büsche fällt. Normalerweise hätte ich jetzt gelacht, doch der wütende Blick meiner Mutter lässt mich verstummen. Kein Wunder: Ihre Kinder kommen weit nach Mitternacht, in verschmutzten Klamotten nach Hause und wir hatten nicht einmal eine Nachricht geschrieben. Wahrscheinlich hatte auch die Schule angerufen, da wir unentschuldigt fehlten. Ohne etwas zu sagen gehen wir unserer Mutter ins Wohnzimmer hinterher. Dort wartet auch Dad mit einem enttäuschtem Ausdruck. Dieser Blick war noch schlimmer als der von Mom. Doch als sein Blick auf mich fällt, springt er besorgt auf.

,,Was ist mit dir passiert, Elena?", fragt er besorgt und streicht über meine blauen Flecken im Gesicht, worauf ich zusammenzucke. Sofort zieht er seine Hand zurück. da wir zu dreckig waren, um auch nur daran zu denken, uns auf die teuren Möbel zu setzten, mussten wir die Standpauke unserer Mutter so aushalten. Nachdem sie sich ca. zehn Minuten aufgeregt hatte, stoppt Dad sie urplötzlich. 

,,Was ist passiert?", fragt er ernst, wobei sein Blick auf mich fällt. Bittend sehe ich meinen älteren Bruder an, welcher immer noch meine Hand hält. Diese drückt er leicht, bevor er sich zu unseren Eltern wendet. Schweigend horchen unsere Eltern ihm und stellen nur an unklaren Stellen Fragen. Nachdem er eine halbe Stunde später geendet hatte, von der Todesliste und Garret zu erzählen, schweigen sie lange. Dann schicken sie uns nach oben. 

,,Es ist schon 4 Uhr. Mom und Dad würden uns morgen bzw. heute so oder so von der Schule zu Hause lassen. Also: Jeder duscht, zieht sich um und in 20 Minuten Besprechung in meinem Zimmer.",  fordert uns Blake auf und verschwindet in seinem Zimmer.  Verwirrt sehen Jack und ich uns an, bevor wir in unsere Zimmer gehen. Nachdenklich sehe ich mich um. Es ist so viel in nur zwei Tagen geschehen. Im Bad (Blake hat mir den Vortritt gegeben) vermeide ich extra den Blick in den Spiegel, da ich weiß, wie schrecklich ich aussehe. Seufzend ziehe ich mir mein T-Shirt aus und zucke zusammen. Überall auf meinem Brustkorb sind blaue Flecken. Fluchend springe ich wenig später unter die Dusche. Diese Verletzungen wären nicht da, wenn Garret mich nicht hätte ziehen müsse. Während ich unter dem kalten Wasser stehe, denke ich über die letzten zwei Tage nach. Erst gestern war das Lacrosse Spiel. Krass. Glücklicherweise ist Liam sicher. Ihm geht es besser, aber es dauert länger bis er sich erholt hat, weil das Gift länger in seinem Körper war als bei Brett. Apropos Brett. Ich muss mit ihm reden. Über Liam. Ich weiß nicht was ich machen soll. Er ist der einzige, der mir zuhören würde. Jack und Blake würden bei Liam's Namen schon Rot sehen.

 Gedankenversunken steige ich heraus und ziehe mir frische Unterwäsche an. Unschlüssig stehe ich vor meinem Kleiderschrank. Enge Sachen werde ich jetzt bestimmt nicht anziehen. Also nehme ich mir ein großes Tank top von Jack, das ich mir irgendeinmal geklaut habe und eine kurze Sporthose. Als ich fertig bin, lege ich die Salbe auf mein Nachttisch Kästchen und gehe in Blake's Zimmer. Überraschenderweise ist Jack noch nicht hier. Auch Blake scheint noch zu duschen, da ich das Wasser aus unserem Bad laufen höre. Da ich keine Ahnung habe was ich machen soll, lege ich mich kurzerhand einfach auf Blake's Bett und sehe mich in seinem Zimmer um. Die dunklen Blau-töne und die Möbel aus dunklem Holz unterstreichen seine geheimnisvolle Persönlichkeit. Obwohl ich lieber hellere Töne mag, finde ich sein Zimmer wunderschön, auch wenn einige Klamotten oder Chips tüten auf dem Boden liegen. Fast wäre ich auf seinem weichen Bett eingeschlafen, wenn Jack nicht gekommen wäre. Lachend wirft er sich neben mich auf das Bett. Wenig später kommt Blake aus dem Badezimmer. Sein Blick war ernst, doch ein kleines Lächeln ziert seine Lippen, als er uns so liegen sieht. Er setzt sich auf seinen schwarzen Teppich. 

,,Wieso wolltest du mit uns reden?", frage ich. Auf einmal wird sein Blick wieder weich.

,,Wieso hast du uns nicht erzählt, dass es dir wegen Sean, Liam oder diesen Visionen schlecht geht?", fragt er neugierig, doch ich kann seinen verletzten Ton nicht überhören. 

,,Ihr hattet so viel zu tun. Du Jack mit dem Rudel und Auftragskiller. Und dich Blake wollte ich nicht mit hineinziehen. Es wäre zu gefährlich gewesen. Was wäre passiert, wenn der Killer wüsste, dass du mein Bruder bist? Er hätte dich als Lockvogel für das GANZE Rudel benutzen können. Und glaub mir: Jeder wäre auf die Suche nach dir gegangen.", erzähle ich mit gesenktem Kopf. 

,,Aber was willst du tun? Elena? Ich meine: Wie willst du dich verteidigen, bis du gelernt hast dich zu verwandeln? Ich glaube nicht, dass du das  in drei Wochen auf einmal beherrschst.", stellt Jack das offensichtliche fest. 

,,Derek wollte mit mir trainieren. Schon heute, aber dann kam das Spiel dazwischen.", gestehe ich. 

,,Ich kann nicht fassen, dass wir auf einmal eine noch größere Familie sind. Es kommt mir alles so surreal vor.", sagt auch Blake. 

,,Als du erzählt hast, dass Derek unser Cousin ist", beginnt Jack, ,,haben sich Stiles und Scott einen Blick zugeworfen,  den ich nicht deuten konnte. Auch schlug Stiles' Herz viel zu schnell, als hätte jemand ein Geheimnis aufgedeckt." 

,,Vielleicht schlug sein Herz einfach deswegen, weil Elena quasi von den Toten auferstanden ist. Aber ich bin sicher, wenn es etwas mit uns und Derek zu tun hätte, dann würden sie es uns sagen.", widerspricht Blake, worauf Jack, noch immer nicht ganz überzeugt, nickt. 

,,Lasst uns schlafen gehen.", gähne ich einige Minuten später, während meine Brüder weiter über unser neues Familienmitglied diskutieren. Ohne auf sie zu achten, decke ich mich zu und bin wenige Momente später auch schon eingeschlafen.

New Beta / Liam Dunbar ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt