Urplötzlich wache ich auf, weil ich ein lautes Geräusch höre. Es hört sich an als ob ein Auto vor unserem Haus halten würde. Wegen den Jalousien kann ich nicht nach draußen sehen. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagt mir, dass es mitten in der Nacht ist. Leise steige ich aus dem Bett und schleiche zur Tür. Bevor ich sie öffne, stocke ich. Kurzerhand gehe ich wieder ins Zimmer und greife nach dem Baseballschläger. Leise gehe ich zu Blake's Zimmertür und öffne sie. Auch er scheint von den Geräuschen wach geworden zu sein. Er winkt mich an sein Fenster. Leider können wir nicht viel erkennen, weil uns die Scheinwerfer direkt ins Gesicht strahlen. Als wir unsere Tür unten leise aufgehen hören zucken wir zusammen.
,,Ich habe doch abgeschlossen?", frage ich leise.Warnend legt mein Bruder einen Finger auf die Lippen, zuckt aber mit den Schultern. Er bedeutet mir ihm zu folgen und so schleichen wir die Treppe hinunter. Den Geräuschen nach versucht jemand nicht zu viel Lärm zu machen. Auf ein Zeichen schleichen wir uns von hinten an den Einbrecher. Wir wollten schon zuschlagen als sich der Fremde abrupt umdreht und sich vor Schreck ans Herz fasst.
Da uns der Fremde nicht angreift, schalte ich kurzerhand das Licht an. Im Dunkeln konnten wir nichts erkennen, aber jetzt bemerken wir, dass wir uns auf unseren Bruder stürzen wollten. Ein paar Sekunden sagen wir nichts bis wir alle in schallendes Gelächter ausbrechen. Nachdem wir gelacht haben nehmen wir uns alle in den Arm. Ungehindert rollt eine kleine Freudenträne meine Wange hinunter, während wir uns umarmen. Als wir uns lösten, fällt mir auf wie mitgenommen mein Bruder aussieht: Das vorher weise T-Shirt sandig und braun und von der blauen Jeans sind nur noch wenige dreck freie Stellen übrig. Müde gähnt Jack und Blake und ich sehen uns fragend an. Kurz nicke ich nach oben und er nickt kurz entschlossen.
,,Du solltest duschen und ins Bett gehen. Du erzählst uns einfach morgen was passiert ist. Immerhin fängt morgen die Schule an.", grinst Blake. Unfähig noch viele Worte zu wechseln gehen wir wieder in unsere Zimmer. Bevor ich wieder ins Bett gehe, stelle ich den Baseballschläger in die Ecke.
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Als einst mein Lieblingslied aus meinem Wecker dröhnt, könnte ich ihn am liebsten gegen die Wand werfen. Eigentlich hatte ich gedacht, dass wenn ich mein Lieblingslied als Wecker einstelle, würde ich mit viel Energie aufstehen. Leider hatte ich nach einer Woche schon die Schnauze voll. Murrend stehe ich auf und schlurfe zu Blake's Zimmer hinüber. Im Zimmer wäre ich knapp fünf mal über herumliegende T-Shirts oder Bücher gefallen. Müde werfe ich mich auf das Bett meines Bruders. Wie ein aufgescheuchtes Reh schießt sein Oberkörper nach ober, aber als er bemerkt das ich es bin, murrt er und lässt sich wieder in seine Kissen fallen.
,,Lass mich noch Fünf Minuten schlafen!", brummt er.
,,Das würdest du in zehn Minuten noch einmal sagen", lache ich ,, und ich habe meinen Wecker extra früher gestellt, damit wir uns Jack noch anhören können!". Still geht mein kleiner Bruder ins Badezimmer und ich mache mich auf den Weg zu Jack. In seinem Zimmer habe ich schon Mitleid mit ihm, da ich mir vorstellen kann, dass er die letzten Tage wenig bis gar keinen Schlaf gehabt hat.
,,Jack? Wach auf. Wir wollen noch deine Geschichte hören bevor wir die anderen treffen.", sage ich sanft. Erfolglos. Er schläft wie ein Murmeltier. Nur nicht annähernd so süß wie sie. Seine Haare stehen wild in alle Seiten ab und sein Mund ist offen. Zum Glück sabbert er nicht. Kurz kichere ich, bevor ich ihn etwas härter anstupse.
Nach einer Minute öffnet er endlich verschlafen seine Augen und schwingt seine Beine über die Bettkante. Erst als mein Bruder im Badezimmer verschwindet bin ich mir sicher, dass er wach ist. Und das mache ich aus Erfahrung. In meinem Zimmer suche ich mir eine blaue Jeans und ein einfaches kariertes Hemd aus. Unten warten schon meine Eltern am Tisch. Heute haben sie sich extra einen Tag frei genommen, da die Zwillinge ihren allerersten Schultag haben. Flüchtig gebe ich beiden einen Kuss auf die Wange und setze mich zu ihnen. Während ich den letzten Schluck aus meiner Teetasse nehme, kommen meine beiden Brüder herein. Nachdem wir gegessen haben, verziehen wir uns in mein Zimmer, um Jack zuzuhören.
,,Wir waren bei diesen Calaveras und sind danach nach La Iglesia, einer Ruinenstadt, gefahren. leider hatte Stiles Jeep eine Panne und Scott musste allein weiterfahren. Wir sind nach einer Stunde auch weitergefahren und haben dann die anderen gefunden. Anscheinend wurde Derek wieder zurück in sein 15-Jähriges ich verwandelt.", rasselt er atemlos hinunter. Eine weile sind wir alle in Gedanken versunken, bis mein Telefon klingelt und anzeigt dass ich eine SMS bekommen habe. Schnell ziehe ich es aus der Tasche.
,,Wir müssen selbst fahren. Stiles kann noch nicht kommen.", sage ich. Schnell nicken meine Brüder und wir gehen nach unten. Wir verabschieden uns von den anderen und fahren zur Schule. Nach fünf Minuten sind wir da. Nach einigem Suchen haben wir endlich das Sekretariat gefunden. Wir alle bekommen unsere Stundenpläne und Schließfächer.
Leider kenne ich niemanden aus den Kursen, da die anderen alle älter sind als ich. Als wir durch die Gänge, auf der Suche nach unseren Spinden, gehen, fällt mir auf, dass meinem Älteren Bruder oft hinterher gestarrt wird. Augen verdrehend warte ich auf Blake, der gerade seine Sachen aus seinem Schließfach holt. Währenddessen sehe ich mich ein bisschen um. Überall hängen weiße Zettel. Als ich einen etwas näher inspiziere, stupse ich Jack an.
,,Es werden dringend neue Lacrosse-Spieler gesucht. Das Trainingsspiel ist morgen. Was hältst du davon?" Schon als er das Wort Lacrosse hörte hatte ich seine volle Aufmerksamkeit. Zustimmend nickt er. Da wir alle in verschiedenen Stockwerken Unterricht hatten, trennen sich jetzt unsere Wege. Als ich auf meinen Stundenplan sehe, merke ich dass ich in den 3.Stock laufen darf. Ungewollt stöhne ich auf.
,,Na? Darfst du auch nach ganz oben laufen?", reißt mich plötzlich eine Stimme aus den Gedanken. Ich drehe mich um, und sehe einen stämmigen, blondhaarigen Jungen, der lässig an der Wand lehnt.
,,Ja. Musst du auch nach oben?", antworte ich neugierig. Der Junge nickt und kommt auf mich zu. Unwillkürlich weiche ich einen Schritt zurück, worauf der Junge beschwichtigend die Arme hebt.
,,Ich will dir nichts tun. Siehst du? Wir sind im selben Kurs.", sagt er liebevoll.
,,Ehrlich? Du siehst mir nicht wie ein 15.Jähriger aus.", lache ich. Ertappt sieht der Junge zu Boden.
,,Da hast du recht. Ich muss die 9. wiederholen.", antwortet er verlegen und kratzt sich am Hinterkopf.
,,Elena", sage ich und reiche ihm meine Hand.
,,Sean", antwortet er und schüttelt meine Hand. ,,Aber lass uns nach oben gehen. Wir haben jetzt Mathe und bei diesem Lehrer sollte man lieber nicht zu spät kommen." Zusammen gehen wir nach oben und suchen uns einen Platz nebeneinander in der Mitte.
,,Der Anfang der Hölle", flüstert Sean mir gespielt dramatisch ins Ohr. Kurz kichere ich bis ich mich dem Lehrer zuwende, der irgendetwas über unseren Stoff dieses Jahr redet. Irgendetwas in meinem Kopf schaltet um und mit einem Schlag wird mir klar: Das ist der Anfang eines neuen Lebensabschnittes.
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New Beta / Liam Dunbar ff
FanfictionElena hat die Schule gewechselt. Von der Devenford Prep zur Beacon Hills High School. Der Grund: ganz einfach.Sie hat ihren besten Freund verloren.Jetzt zieht sie mit ihren Eltern nach Beacon Hills, um ein neues Leben zu starten. Doch am ersten Schu...