Kapitel 2

6.4K 194 26
                                    

An diesem Morgen werden wir fünf schon sehr früh von unseren Eltern geweckt, weil wir noch unsere Sachen auspacken müssen. Müde mache ich mich auf den Weg ins Bad und versuche meine Schulterlangen schwarzen Haare zu bändigen, was mir nach einer Zeit auch gelingt. Schnell schlüpfe ich in eine Jeans und einen Pulli von Jack und gehe nach unten in die Küche. Jack und ich richten das Frühstück her, während der Rest unserer Familie schon die Sachen aus dem LKW holt, der gestern Abend noch her gefahren ist. 

Während Ich Rührei koche und Jack den Tisch deckt, singen wir laut zu der Musik mit, die aus dem Radio dröhnt. Während wir essen, werden die allgemeinen Sachen für die nächsten Tage besprochen. Bevor wir Kinder in unsere Zimmer gehen wollten, erhebt sich unser Vater, um uns zu zeigen, dass wir sitzen bleiben sollen. Den Zwillingen gibt er ein Zeichen, dass sie in ihr Zimmer gehen können, worauf nur noch Blake, Jack und ich da bleiben.

,,Ihr wisst wieso wir hier her gezogen sind, oder? Das haben wir nur für dich gemacht, Jack. Bitte findet diesen wahren Alpha. Er kann dir helfen. Wenn ihr in die Schule geht, seid wachsam. Bitte.", erklärt unser Vater ruhig. Mitfühlend sehen Blake und Ich den ältesten an, der traurig auf seinen Schoss sieht. Wir alle nicken verstehend und gehen die Treppe hinauf.

,,Und pass bitte auf den nächsten Vollmond auf, Jack!", ruft unser Vater von unten, worauf wir alle lachend die Augen verdrehen. Wir drei machen es uns auf meinem Bett bequem und besprechen die Lage.

,,Er tut so als wäre das mein erster Vollmond. Ich kann mich kontrollieren und habe meinen Anker! Euch!", regt sich Jack auf.

,,Er macht sich nur Sorgen. Dein ganzes Rudel wurde von Auftragskillern getötet, in dem du 2 Jahre lang warst. Vielleicht macht dich das so wütend, dass du deine Kontrolle verlierst.", erklärt Blake bestimmend. Jack nickt und lässt sich traurig in meine Kissen sinken.

,,Aber wie sollen wir diesen wahren Alpha finden? Wir kennen nur den Namen.", frage ich unruhig. Die Tatsache, dass mein Bruder von Auftragskillern verfolgt wird, macht mir Angst.

,,Vielleicht geht er auf die BHHS. Dann könnten wir zu dritt suchen. Du kannst riechen, wenn ein Werwolf in der nähe ist, oder?", fragt Blake neugierig.

,,Ja. Bei einem Alpha ist der Geruch stärker. Vielleicht schaffe ich es ihn zu überzeugen, mich ins Rudel zu nehmen, oder mir zu helfen. Aber wie wollt ihr ihn eigentlich finden?", fragt Jack.

,,Das lass mal unsere Sorge sein. Und jetzt weg mit den ernsten Gedanken. Lasst uns unsere Sachen auspacken. Und zwar mit viel Musik!", ruft Blake, reißt alle Zimmertüren in unserer Etage auf, steckt sein Handy an die Stereoanlage und schaltet die Musik ein. Weil Blake schon fertig ist, hilft er mir bei meinen Sachen. Wir singen so laut mit, dass wir das Klopfen an unserer Balkontür völlig überhören. Erst als wir uns umdrehen und einen geschätzt 2 Jahre älteren Jungen als ich sehen, drehen wir die Musik leiser.

,,Eigentlich wollte ich wie ein normaler Mensch bei euch klingeln, aber da ich gesehen habe, dass ihr beide nicht weniger verrückt als ich seit, habe ich beschlossen mich auf dem entspannteren Weg übers Dach bei euch vorzustellen. Ich bin Stiles.", sagt der Junge grinsend und reicht uns die Hand, die wir lachend ergreifen.

,,Auf welche Schule werdet ihr gehen?", fragt er neugierig.

,,Beacon Hills High School", antwortet mein Bruder sofort. Stiles hebt eine Augenbraue.

,,Bist du nicht ein bisschen zu klein für Die BHHS?"

,,Er hat eine Klasse übersprungen.", erkläre ich schmunzelnd. Stiles lacht und hebt die Hand.

,,Willkommen im Club der unbeliebten Streber!", lacht er und die beiden geben sich ein High-Five.

,,Wenn ihr wollt könnt ihr bei mir im Jeep mitfahren. Alleine macht das keinen Spaß. Natürlich macht es Spaß mit meinem Jeep zu fahren, aber zu 4-", fängt Stiles an.

,,Wir verstehen schon, Stiles. Und wir würden dein Angebot gerne annehmen.", lache ich. 

,,Ich muss dann auch wieder los. Wir sehen uns hoffentlich noch!", verabschiedet sich der Junge und verschwindet über das Vordach. Kurz sehen Blake und Ich uns an, bevor wir zu grinsen anfangen. Wir schalten die Musik wieder ein und räumen weiter meine Sachen ein. Nach einer halben Stunde sind wir endlich fertig und beschließen bei den anderen vorbeizusehen. Wir schleichen uns an die nächste Zimmertür und wollen die Zwillinge erschrecken, werden aber leider enttäuscht : Das Zimmer ist zwar fertig eingerichtet aber von den Zwillingen fehlt jede Spur. 

,,Vielleicht sind sie bei Jack, oder so?", fragt mein Bruder und zieht eine Augenbraue hoch. Schnell nicke ich und wir gehen zu Jack's Zimmer. Ins seinem Zimmer angekommen müssen wir uns ein Lachen verkneifen: Die Zwillinge stehen mit einem Filzstift und einem teuflischen Grinsen um Jack's Bett, der von der Attacke nichts mitbekommt, weil er auf seinem Bett eingeschlafen ist.

Nachdem John und Marie ihn angemalt haben, gehen wir nach unten und holen aus eine der Kisten ein paar Wasserpistolen, die uns unsere Eltern letztes Weihnachten geschenkt haben. Schnell füllen wir sie mit Wasser auf und gehen zurück zu Jack. Wie bei einem Überfall stehen wir um sein Bet und warten darauf, dass Blake uns ein Zeichen gibt, weil er den Moment mit einer Kamera festhalten will. Auf 3 beginnen wir 4 auf das Opfer zu schießen, welches nach wenigen Sekunden hellwach und leicht wütend zu uns sieht. Schnell wollen wir alle fliehen, aber leider bin ich zu langsam, denn Jack wirft mich locker über die Schulter und trägt mich zum Badezimmer. Mein 6-jähriger Bruder nimmt sich seine Wasserpistole und schießt wie verrückt auf meinen älteren Bruder, der nur lacht.

,,Lass die Prinzessin los, du blöder Drache. Sonst ersticken wir deinen feuerspeienden Mund mit unseren magischen Wasserbehältern!", ruft John und hebt drohend seine Wasserpistole. Blake und Marie steigen lachend mit ein und halten ihre 'Waffen' auf den Drachen.

,,Das hält mich nicht auf! Die Prinzessin wird sterben!", ruft Jack gespielt böse und hievt mich in die Badewanne. Langsam dämmert mir, was er vorhat und ich versuche mich aus seinen Griffen zu winden.

,,Helfen sie mir edler Ritter!", rufe ich gespielt theatralisch.

,,Habe keine Angst, edle Maid! Ich werde sie retten", sagt Blake mit tiefer Stimme und versucht sich sein Lachen zu verkneifen. Mit einem unsichtbaren Schwert greift er den 'Drachen' an, wobei zu meinem Leidwesen der Schalter für die Badewanne umgedreht wird und ich somit klitschnass werde. Schnell springe ich aus der Wanne und schalte das Wasser aus. Weil Jack geflüchtet ist, versuche ich Blake zu umarmen, was mir leider misslingt.

,,Die Prinzessin wurde mit einem Zaubertrank vergiftet! Rennt um euer Leben!", schreit Blake und windet sich in meinen Armen.

,,Ein Ritter ist in den Fängen der Prinzessin!", sagt Marie schockiert. Gespielt traurig sinkt Blake zu Boden und tut so als würde er sterben.

,,Es war mir eine Ehre mit ihnen gekämpft zu haben. Lebt wohl!", sagt er. Länger können wir uns nicht halten und brechen in schallendes Gelächter aus. Ich helfe meinem Bruder beim aufstehen und gehe in mein Zimmer, um mich umzuziehen. Als ich aber aus dem Fenster sehe, kann ich Stiles sehen, der gerade irgendetwas am Computer macht. Als er seinen Blick auf mich richtet, zieht er fragend die Augenbrauen hoch, weil ich nass bin. Ich zucke nur mit den Schultern und nehme mir aus dem Schrank ein paar Anziehsachen und gehe ins Bad, um zu duschen. Nachdem ich geduscht habe, ziehe ich mich schnell an und bringe meine nassen Klamotten zur Wäsche. 

Ich hole mir eine Decke und lege mich auf das Vordach und sehe in den Himmel. Nach einer Zeit kommen Blake und Jack und legen sich zu mir. Wir reden noch so lange, bis unser Vater uns zum Essen ruft. Beim Essen erzählen wir dann noch von Stiles und unserer Wasserschlacht. Weil ich mich ein bisschen schlapp fühle, gehe ich schon um 20:35 Uhr ins Bett. Zum Glück bin ich mit ein bisschen Musik schnell eingeschlafen. 

New Beta / Liam Dunbar ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt