Prolog

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„Hmm?" fragte ich meine beste Freundin völlig in Gedanken versunken.
„Ich hab dich gerade etwas gefragt, sag mal hörst du mir überhaupt zu?", erkundigte sich Rebecca etwas genervt.
„Doch, doch, ich hör dir immer zu.", log ich und hob dabei beschwichtigend die Hände.
Sie glaubte mir jedoch nicht, denn mit hochgezogenen Augenbrauen musterte sie mich.
„Hast du wieder an ihn gedacht?"
Ihre Stimme war sanft denn sie wusste genau, dass ich nicht so gern über das Thema sprach und es lieber verschwieg. Ich blieb stumm und schaute traurig zu Boden.
Für Becks war dies jedoch Antwort genug, denn sie zog mich in eine tröstende Umarmung.
„Ach Lia", hauchte sie an mein Ohr. „Ich bin mir sicher ihr werdet euch noch einmal begegnen. Denk daran, man sieht sich im Leben immer zweimal.". Dann löste ich mich aus unser Umarmung und lächelte Becks an, „Du bist die beste Freundin die es gibt."
„Du auch Sophia. Und nun...", meine beste Freundin klatschte in die Hände, „müssen wir uns beeilen, ich will unbedingt Chris noch vor der Show treffen. Glaubst du er holt mich auf die Bühne, bei der Illusion mit der Rose?"
„Ja, da bin ich mir sogar ziemlich sicher.", versicherte ich Rebecca, obwohl ich keinen blassen Schimmer hatte wovon sie eigentlich sprach.
Ich lebte in Herford und sie in der Nähe von München, um genau zu sein in meiner alten Heimat. Doch ich musste beruflich ins Westfälische ziehen. Im Moment besuchte ich jedoch meine Familie, da ich mir für ganze zwei Wochen ein wenig Urlaub geleistet hatte. Eigentlich war diese Aktion auch nicht geplant gewesen. Doch leider ist Rebeccas Freund Daniel, der sie eigentlich zu den Ehrlich Brothers begleiten wollte, krank geworden. Er hatte vom Arzt eine strenge Bettruhe verordnet bekommen und da ich ja im Moment in greifbarer Nähe für meine beste Freundin war, hatte sie mich kurzerhand gefragt. Natürlich hatte ich ihr zugesagt, ein paar Mal hatte ich schon mal den Namen der Brüder gehört, doch so wirklich wusste ich nichts über die Beiden.
Als wir vor der Olympiahalle standen, ging mit Becks, das immer noch in ihrem tiefsten innersten lebende pubertierende  Mädchen durch. Trotz ihrer fünfundzwanzig Lebensjahre, die sie bereits unter uns weilte.
„Ahhh Lia, ich werde gleich Chris und Andreas sehen und das auch noch von der ersten Reihe.", kreischte sie und hüpfte dabei, wie ein Gummiball auf und ab. Kopfschüttelnd aber dennoch lächelnd beobachtete ich die ganze Szene.
„Schau mal, wie klein die Schlange ist.", rief ich meiner Freundin zu, die bereits ein paar Meter vor mir immer schneller auf die Halle zusteuerte.
„Ja das sehe ich." lachte sie. Gerade hatten wir den Eingang erreicht, als plötzlich eine Frau Mitte dreißig mit dem Finger in die Richtung eines jungen Mannes zeigte. Jedoch konnte ich nicht verstehen was sie zu den anderen Frauen sagte. Dennoch musste es etwas wichtiges oder interessantes gewesen sein, denn alle Anwesenden inklusive Rebecca setzten sich in Bewegung. Einzeln konnte ich ein „Chris" aus der Menge Vernehmen, die bereits fast den jungen Mann mit Cap erreicht hatte. Mit einem Seufzer lies ich mich an der Außenwand der Halle hinunter auf den Boden gleiten. Noch nie hatte ich verstanden wie man berühmte Personen so vergöttern konnte, wie meine beste Freundin oder gar andere Leute auf diesem Planeten. In meinen Augen waren diese genauso wie wir. Einfach nur Menschen. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl sie trugen sogar viel mehr Laster mit sich herum, als so jeder andere Mensch. Ich meine sie sind ständig auf Reisen, kaum zu Hause und viele gehen an diesem ganzen Showbusiness früher oder später kaputt. Nein so ein Leben war eindeutig nichts für mich, ich blieb lieber unscheinbar und unauffällig.
„Lia, Lia", schrie Becks während sie auf mich zu gerannt kam. „Du wirst es nicht glauben, ich hab ein Foto mit Chris, er riecht so unglaublich gut und er ist so süß.", schwärmte sie nur so von ihrem großem Idol.
„Na Dann." Ich lächelte meine Freundin immer noch auf dem Boden sitzend an. „Fehlt ja nur noch ein Bild mit Andreas, dann ist die Sammlung komplett."
„Ja da hast du recht, falls du ihn siehst ruf mich bitte.", zwinkerte sie mir zu, drehte sich um und stellte sich wieder in, die sich neu bildende Schlange.
„Eh Becks, hast du da nicht was vergessen?", fragte ich sie, als ich mich zu ihr gesellte.
„Achso" Sie haute sich einmal mit der flachen Hand auf die Stirn.
„Sorry, das hab ich ganz vergessen. Du hast ja keine Ahnung, wie er aussieht.
„Da hat Sherlock aber gut kombiniert.", lobte ich sie, bevor wir beide lachen mussten.
Als die Halle öffnete trennten sich unsere Wege, da ich auf die Toilette und Rebecca noch unbedingt ein paar Fan-Artikel kaufen wollte. Genau fünf Minuten bevor die Show beginnen sollte, setzte sich meine beste Freundin auf ihren Platz neben mir. „Sorry, dass es so lange gedauert hat, aber die Schlange war riesig." Dabei gestikulierte sie wild mit ihren
„Schon okay, ich bin auch erst seit ein paar Minuten hier.", versuchte ich sie zu beruhigen. Ich wusste genau sie würde sich ansonsten Vorwürfe machen, obwohl das natürlich komplett unsinnig wäre. Aber das war nun mal meine Sandkastenfreundin, wie sie nun einmal war.
„Jetzt geht's los.", quietschte sie neben mir, als der Countdown langsam runter gezählt wurde. „10...9...8...7...6...5...4...3...2...1...0", kreischte sie in mein Ohr. Dann erschien ein Gestell auf der Bühne und ehe ich mich versah standen die beiden Illusionisten in dem noch zuvor leeren Kasten.
Nein, das konnte nicht wahr sein!? Träumte ich? Konnte mich bitte jemand kneifen!?
Da auf der Bühne stand er, der Mann den ich glaubte nie wieder in meinem ganzen Leben zu sehen.

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