Mit Gefühlen spielt man nicht

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„Ich will mit dir reden." sagte er und blickte mir dabei tief in die Augen. In ihnen lag so viel Gefühl, Freude, Trauer, Schmerz und etwas was ich nicht genau deuten konnte . In mir jedoch stieg Wut auf, „Du willst mit mir reden, nach allem was passiert ist? Nachdem du mich einfach sitzen gelassen und dich nie wieder bei mir gemeldet hast.", „Aber...", „Nichts aber du hast mir das Herz rausgerissen und bist auch noch tausendmal darauf rumgesprungen." schrie ich ihn an. „Erinnerst du dich, an damals? Nein ich denke nicht, also sollte ich dir ein bisschen auf die Sprünge helfen. Du hast gesagt, das unsere Liebe zueinander unendlich ist." sagte ich, während ich mit meinem Zeigefinger wild auf seine Brust tippte. Ich lies meiner ganzen angestauten Wut freuen lauf. „Andreas weißt du was daran das schlimmste ist? Verdammt ich liebe dich immer noch.", dann drehte ich mich um und setzte meinen Weg Richtung Auto fort. Ich wollte nicht, dass er sah, wie sich die Wut in Trauer und Schmerz änderte.
Erste Tränen, die sich in meinen Augen bildeten, bahnten sich einen Weg meine Wange herunter. „Lia, bitte lass es mich erklären." flehte Andy mit tränenunterdrückter Stimme an. Doch ich blieb nicht stehen bis ich in meinem Auto saß, den Motor anstellte und brausend davonfuhr.
Zuhause angekommen musste ich, dann auch noch zu meinem Pech feststellen, dass ich meinen Haustürschlüssel in der Kanzlei vergessen hatte. Wütend schlug ich auf mein Lenkrad, da ich immer noch im Auto saß. Doch es half nichts ich musste zurück, wenn ich die Nacht nicht hier im Auto verbringen wollte.
Wenig später, um genau zu sein zehn Minuten, stand ich vor dem Gebäude indem sich meine Kanzlei befand. Anstatt jedoch das Gebäude zu betreten zog etwas am Boden liegendes meine Aufmerksamkeit auf sich. Ein weißer Zettel, oder besser gesagt, der weiße Zettel, der Andreas zuvor aus der Jackentasche gefallen war, als ich ihm wütend auf die Brust getippt hatte. Ich wollte ihn nicht aufheben und schon garnicht lesen oder sonstiges. Doch selbst nachdem ich meinen Schlüssel aus dem Büro geholt hatte, lies mich dieses Stück Papier einfach nicht los. Sollte ich, vielleicht war es ja etwas wichtiges? Nach einem kleineren Kampf in meinem inneren entschied ich mich schließlich dafür, bückte mich und hob es auf. Neugierig musterte ich den Handschriftlich geschrieben Text auf der Rückseite, „Ich werde dich immer lieben, auch wenn ich dich verlassen musste. Ich habe dir geschworen, dass unsere Liebe für immer und ewig hält und ich habe versagt. Ich wollte dich doch nur beschützen und jetzt habe ich dich für immer verloren." lass ich mir selbst laut mit zitternder Stimme vor. An einigen Stellen wies das Blatt Wasserflecken auf, hatte er etwa geweint? Nein, so ganz konnte ich es nicht glauben. Am liebsten hätte ich das Papier einfach liegen gelassen, denn was ich auf der Vorderseite sah ließ mich einfach nicht mehr los.
Ich lächelte mir entgegen, ich wirkte glücklich, noch dazu erstreckten sich weiter Wasserflecken auf dem Foto. Warum hatte er es behalten?

Mein Herz begann zu rasen, hatte er etwa? Nein das konnte doch nicht sein, oder etwa doch? Schnell schlug ich mir den Gedanken aus dem Kopf, wenn er mich wirklich noch lieben würde, wäre er damals nicht zurück zu Sabine gegangen

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Mein Herz begann zu rasen, hatte er etwa? Nein das konnte doch nicht sein, oder etwa doch? Schnell schlug ich mir den Gedanken aus dem Kopf, wenn er mich wirklich noch lieben würde, wäre er damals nicht zurück zu Sabine gegangen.
Seit mittlerweile mehr als drei Stunden lag ich wach in meinem Bett. Die Begegnung mit Andreas hatte mich viel zu sehr aufgewühlt, um jetzt noch zu schlafen, weshalb ich kurzerhand meinen Pyjama gegen meine Sportklamotten und meine Kuschelsocken durch Laufschuhe ersetze.
Die kühle Nachtluft schlug mir entgegen, während mir der Wind ins Gesicht peitschte. Dennoch joggte ich unaufhaltsam durch die Nacht und tatsächlich ich bekam meinen Kopf langsam aber sicher frei. Erst als sich die Sonne sich am Himmel zeigte und somit einen wunderschönen Sonnenaufgang erzeugte, lief ich nachhause, duschte kurz und machte mich dann für die Arbeit fertig.
„Guten Morgen." schalte es mir fröhlich entgegen, als ich die Tür zur Kanzlei öffnete. Marc war mal wieder im Gegensatz zu mir gutgelaunt. „Kannst du den Termin mit Andreas bitte absagen." batt ich ihn und eilte dann ohne Umwege in mein Büro. „Ach Marc bevor ich es wieder vergesse, warum hat Andreas seinen Termin nochmal verschoben?" schrie ich durch den Flur in die Empfangshalle, doch anstatt eine Antwort zu bekommen kam der angesprochene auf mich zugelaufen. „Ich hab seinen Termin verschoben." gab dieser etwas gekickt von sich. „Und warum Bitteschön?" fragte ich ihn etwas gereizt, obwohl ich ihm auch dankbar deswegen war. „Ich muss dir etwas sagen, aber ich habe mich nie getraut, doch ich denke jetzt ist der richtige Zeitpunkt es dir zu sagen." nuschelte er während er sich nervös durch die Haare fuhr.

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