Bitte!

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Am nächsten Morgen durfte ich endlich das Krankenhaus verlassen, nachdem Jamie ein paar Vorkehrungen getroffen hatte.
„Andy bitte, ich kann selbst laufen." verzweifelt flehte ich ihn an, doch Andreas weigerte sich strickt mich loszulassen.
„Sicher ist sicher!" war die einzige Antwort, die ich darauf bekam.
James und Jasmin waren nach Deutschland gezogen und hatten dies schon eine Weile geplant. Ihm war anscheinend schon vor Monaten bewusst geworden, dass ich ein Dickschädel war. Genauso wie Chris es ausgedrückt hatte.
Hätte ich mir einmal etwas in den Kopf gesetzt, dann blieb ich bei meiner Meinung und das wusste er genau. Da war es auch egal, ob es um meine Gesundheit und Leben oder Tod ging.
„Du muss dich dran gewöhnen mein Sternchen." lachte Andy und küsste mich auf die Stirn.
Leicht verdrehte ich die Augen.
„Na das werden wir ja sehen." sagte ich mit einem kleinen bisschen Hoffnung, ein kleines bisschen rebellieren zu können.
Doch egal was ich machte, Andreas war überlegen und das wusste ich. Zusammen mit Jamie, Jasmin, Chris und Becks, wenn sie wieder hier wäre, hätte ich keine Chance.
Leise seufzte ich und kuschelte mich an Andy, während er mich die Stufen zu unserem Zuhause hochtrug.
Dort erwartete uns bereits Jamie, der Andreas sofort Anweisungen gab mich ins Schlafzimmer zu bringen. Doch irgendwie sah das eben genannte Zimmer beängstigend aus. Überall standen Geräte, die meine Werte messen sollten. Von Herz über Atmung bis hin zu Sachen die ich nicht einmal kannte.
Das würden noch anstrengende 7 Monate werden dachte ich, als mein Verlobter mich im Bett absetzte.
„Bitte sag mir, dass das nicht alles ständig an mir hängen wird." flehte ich Jamie an.
„Natürlich nicht." Erleichtert atmete ich aus.
„Das ist nur für nachts. So viel Einschränkungen hast du gar nicht. Du musst nur häufiger ins Krankenhaus, dein Herz kontrollieren lassen und natürlich darfst du dich nicht überanstrengen."
Leicht nickte ich, als Zeichen, dass ich verstanden hatte.
„Und, und was ist mit unserer Hochzeit?" ich blickte Andreas an und so gesteuert von Hormonen, wie ich im Moment war, liefen bereits erste Tränen über mein Gesicht.
In 2 Monaten wollten wir uns das Ja-Wort geben, uns endlich vereinen.
Auf diesen Tag hatte ich schon so lange gewartet und nun?
„Keine Sorge, bis jetzt kann keiner etwas Genaues sagen. Aber sollten deine Werte bis dahin stabil geblieben sein und dein Körper dein Herz nicht abstoßen, dann sehe ich kein Problem." James lächelte zuerst mich, dann Andy an und verließ schlussendlich den Raum.
„Du hast es gehört, mach dir deswegen keine Gedanken." sagte Andreas und küsste mich zärtlich auf den Mund. Dann machte er es sich im Bett neben mir bequem. Leicht streichelte er meinen Bauch, während ich mich an ihn kuschelte.
Nach einer Weile der Stille, ich glaubte mein Verlobter dachte ich wäre bereits eingeschlafen, begann er zu flüstern.
„Ich bin wohl der glücklichste Mann auf der ganzen Welt. Weißt du Kleines, deine Mama ist etwas ganz Besonderes." Während er sprach, hatte er sich von mir gelöst und hauchte nun auf meinen kleinen Babybauch zärtlich Küsse.
„Ich liebe sie bis zum Mond und zurück. Nein das reicht nicht mal aus." Erneut küsste er meinen Bauch.
„Und du bist unser kleines Wunder."
Eine wohlige Wärme umhüllte mich und während Andy weiter flüsterte, schlief ich schließlich mit einem Lächeln auf den Lippen ein.
Ein wenig später wachte ich erneut auf.
Andreas lag neben mir, seine linke Hand immernoch auf meinem Bauch und sein Kopf in meine Halsbeuge geschmiegt.
Wie sehr ich diesen Mann doch liebte.
Die Uhr neben meinem Bett zeigte 12 Uhr mittags, ich wollte Andy nicht wecken, denn den letzen Nächten hatte er viel zu wenig Schlaf bekommen, weswegen ich mich vorsichtig von ihm befreite.
Ich ging kurz ins Badezimmer und dann vorsichtig die Stufen hinunter, nur um Chris über den Weg zu laufen.
„Na mein großer Chrissi, hast du mich schon vermisst?" fragte ich und zog meinen Schwager in eine Umarmung.
„Natürlich." Christians Grinsen wurde breiter.
„Ich muss mit dir reden." sagte ich dieses Mal ernster, „Es geht um euren Pressetermin. Ich hab Andy gesagt, er solle ihn absagen. Aber ich kenne ihn und er hat es bestimmt nicht getan, weil er mich immernoch beschützen will, oder? Bitte Chris, bitte sei ehrlich." Traurig blickte ich dem jüngeren Reinelt ins Gesicht.
„Ja Lia, du hast recht. Er meinte es sei noch zu früh und Simon noch zu unberechenbar." Chris sah mich aufrichtig an.
„Aber das kannst du ihm nicht verübeln, ja?" Leicht nickte ich.
„Chris versprich mir eins."
„Alles was du willst Lia."
„Tue alles dafür, dass dieser Pressetermin nicht stattfinden wird. Und ihr euch nicht wegen mir aufgeben werdet. "
„Ich verspreche es."

By your side || EhrlichBrothersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt