„Herr Reinelt es tut mir sehr leid, aber Sie müssen jetzt gehen." eine Krankenschwester trat neben Andreas und legte ihm eine Hand auf seine, in Schutzkleidung gehüllte, Schulter. „Ihre Freundin braucht Ruhe. Es wird eine sehr anstrengende Operation für sie und ihren Körper. Außerdem sollten Sie nach Hause fahren und sich erst einmal gesund schlafen." sagte sie und zwinkerte Andy dabei zu. Dieser hingegen schüttelte energisch seinen Kopf, nur um im gleichen Moment von einem Hustenanfall erfasst zu werden. Eigentlich hatten die Ärzte ihm den Zutritt zu mir wegen seiner Grippe verwehrt, aber er hatte einfach nicht locker gelassen und wurde schlussendlich mit einer Schutzkleidung, Handschuhen und Mundschutz ausgestattet. Doch jetzt weigerte er sich mein Zimmer, mich zu verlassen. „Bitte Herr Reinelt." die Krankenschwester, auf deren Namensschild groß „Mathilde" stand, versuchte es dieses mal mit etwas Nachdruck. Ich merkte die Angst, die in seinen Augen aufleuchtete, weshalb ich mit der einen Hand nach seiner griff und die andere an seine Wange legte. Sofort schmiegte er sich in diese und schloß die Augen. Mathilde lächelte leicht, nickte mir zu und zeigte mir, dass sie uns beiden noch fünf Minuten geben würde. Lautlos hauchte ich noch ein „Danke" in ihre Richtung, bevor sie wieder aus der Tür verschwand. Meine Zweifel, die ich noch bis vor ein paar Minuten hegte, waren wie weggeblasen. Ohne Andy hätte ich das nie geschafft. Ganz im Gegenteil, ich hätte aufgegeben. Mich meinem Schicksal überlassen. „Du brauchst keine Angst haben. Ich liebe dich und werde zu dir zurückkommen, das verspreche ich dir." Heiße, einzelne Tränen rannen über meine Hand und versetzen mir einen schmerzhaften Stich durch mein Herz , dennoch sprach ich mit sicherer Stimme auf Andreas ein. Auch wenn ich wollte, ich würde das ganze Ausmaß seiner Gefühlsschwankungen nicht begreifen. Das einzige, was ich jedoch tun konnte, war hilflos dabei zuzusehen, wie er wegen mir und der ganzen Sache lid. Die wenigen Minuten, die uns noch blieben, saßen wir stillschweigend nebeneinander. Jeder hing seinen Gedanken nach.
Als Andy das Zimmer laut demonstrierend verlassen hatte, natürlich nicht ohne mir einen Kuss auf die Stirn und ein ich liebe dich, das von ganzem Herzen kam, zu hauchen, war mit ihm all mein Mut verschwunden. Doch ich versuchte, Andreas wegen, ruhig zu bleiben.
Ich richtete meine Augen Richtung Tür, als diese mit einem Ruck aufgerissen wurde und unzählige Ärzte und Krankenschwestern in den kleinen Raum stürmten. Die ganzen Menschen und ihr getuschel, war mir eindeutig zu viel, doch dagegen unternehmen konnte ich nichts. Zwischen den mir unbekannten Gesichtern, versuchte ich Jamie und Dr. Winterstein in dem Getümmel ausfindig zu machen. Doch statt den beiden, blickte ich in mir zwei sehr vertraute Augen, die ich nur all zu gut kannte. Dieses Braun und diese Wärme mit denen er mich anblickte, ließ mein Herz sofort höher schlagen. Krampfhaft presste ich meine Lippen zusammen um nicht auf der Stelle laut los zu lachen, wie ich diesen Mann doch liebte. Andy, der immerhin seine Schutzkleidung trug, fiel nicht sonderlich auf, da alle andern bereits ähnlich für die Operation angezogen waren. Er zwinkerte mir zu und ich zwinkerte zurück. Auch wenn ich es wegen des Mundschutzes nicht sehen konnte, war ich mir trotzdem sicher, das Andy mich gerade anlächelte.
„Excuse me." ein braunhaariger Wuschelkopf, bahnte sich einem Weg durch die Menge, dicht gefolgt von Doktor Winterstein. Jamie drückte mir einmal einmal fest meine rechte Hand und lächelte mich an, ehe er sich um hundertachtziggrad drehte und seinen Kollegen nacheinander von oben bis unten musterte. „Wie Sie alle wissen, werden wir bei Frau Wolf eine besonders risikoreiche Operation haben." Dr. Wintersteins Stimme erhob sich deutlich, um das Getuschel, der andern zu übertönen. Mit Erfolg, weshalb er ohne Unterbrechung weiter redete. Wohl dabei fühlte ich mich jedoch nicht. „Wir haben Sie bereits über jegliche Risiken informiert." Als Antwort nickte ich nur leicht und meine Augen wanderten automatisch zu Andy, der verstört zwischen mir und meinen Ärtzten hin und her schaute. Von dem angesprochen Risiko, darunter eine fünfzig zu fünfzig Chance den Eingriff zu überleben, hatte ich ihm nicht erzählt und ich hoffte er würde es auch niemals herausbekommen.
„So Frau Wolf wir sind soweit. Wir sehen uns im OP." Herr Doktor Winterstein schüttelte mir zum Abschied die Hand. Während die anderen Anwesenden aus dem Raum stürmten und Andreas, der bis eben noch neben der Tür stand, mit auf den Flur drängten. Jetzt gab es für mich endgültig kein zurück mehr.Hey es tut mir echt leid, dass in letzter Zeit so wenige Kapitel kamen. Ich hatte einfach zu viel Stress. 😔Aber bald wird sich das ändern, sodass ich wieder mehr Zeit zum schreiben habe. ❤️🙈
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By your side || EhrlichBrothers
Fanfic„Ich werde immer an deiner Seite sein, vergiss das nicht." sagte Andreas, ehe er mich alleine zurück ließ.