Andreas Sicht.
Ein mir all zu bekannter Duft stieg mir in die Nase. Es gab keinen der mich mehr in den Bann zog, als dieser. „Lia? " flüsterte ich, ehe ich wenig später einen warmen Luftzug auf meinen Lippen spürte. Genauso schnell, wie die Wärme gekommen war, war diese einer eisigen Kälte gewichen.
Es dauerte nicht lange und ich war erneut im Land der Träume verschwunden.
Schweißgebadet wachte ich auf. Intuitiv strich ich mir über meine Lippen, Lia sie hatte mich geküsst oder hatte ich das alles nur geträumt? Panisch sprang ich auf und drehte mich unzählige Male im Kreis. Ich
musste nach den Anstrengungen der letzen Tage eingeschlafen sein. Dabei hatte ich völlig vergessen wo ich mich befand. Unweigerlich musste ich an den Traum denken, der mich so unsanft aus dem Schlaf gerissen hatte. Dieser Traum, er war so realistisch, er hatte sich so echt angefühlt.
Lia! Mein Körper begann zu zittern, was... was wenn... NEIN!
„Bruder!?" Chris schüttelte mich leicht, „Erde an Reinelt, bitte kommen."
Mein kleiner Bruder wirkte verzweifelt, doch ich drückte ihn einfach von mir weg und nahm meine Beine in die Hand. Erst vor der Tür, die in den OP Bereich führte, bremste ich ab und blieb stehen. Ich dachte nicht lange nach, ich musste einfach zu ihr.
„Herr Reinelt, was machen Sie da? " fragte eine Schwester, während mein Bruder mir ein „Bist du wahnsinnig!?" hinterherrief.
Ich schlängelte mich durch die Tür, aus der gerade eben ein Arzt gekommen war, ehe sie hinter mir zu fiel.
Ich musste sicher gehen, das es ihr gut geht. Wollte wissen, ob der Traum echt war. Der Traum in dem sie mich allein gelassen und einfach aus meinem Leben verschwunden war.
Ich irrte durch die Gänge, weit kam ich jedoch nicht.
„Herr Reinelt, ich weiß es ist schwer für Sie, aber ich muss Sie bitten sich wieder in den Wartebereich zu setzten." Energisch schüttelte ich den Kopf, warum konnte mich niemand verstehen. Konnten sie nicht meinen Schmerz sehen? Wenn ich Lia verlieren würde, dann wüsste ich nicht was ich tut sollte.
Diese Verlustangst zerriss mich innerlich. „Geht es ihr gut, bitte sagen Sie mir, dass es ihr gut geht." schluchzte ich und schüttelte energisch den Arzt vor mir „Bitte". „Es tut mir sehr leid, aber ich fürchte das geht nicht. Sie werden warten müssen, bis der behandelte Arzt ihrer Frau zu Ihnen kommen wird." Der Doktor vor mir, strich sich, nachdem ich ihn losgelassen hatte, mehrmals den Kittel glatt.
Erschöpft ließ ich mich auf dem Boden nieder.
Meine Frau... mein Herz wünschte sich nichts sehnlicher, als sie so nennen zu dürfen. Ich wollte Lia heiraten, mit ihr eine Familie gründen, mit ihr alt werden, sie nie mehr gehen lassen.
Ich weiß nicht, wie lange ich dort zusammengekauert auf dem kalten Fußboden saß und einfach nur über uns nachdachte.
Ich hätte in diesem Moment am liebsten geweint, geschrien und gelacht. In mir tobte das reinste Gefühlschaos.
Becks und selbst Chris ließ ich nicht an mich ran. Erst, als sich die wichtigste Person in meinem Leben, neben Lia, sich zu mir auf den Boden setzte brachen jegliche Dämme.
Meine Mutter nahm mich einfach nur in die Arme, „Schatz, Lia ist stark sie wird das schaffen." flüsterte sie und hauchte mir einen Kuss auf den Kopf. Meine Mutter versuchte stark zu sein, für mich, doch ich spürte ebenfalls ihre Sorge, die von ihr ausging.
„Papa bitte." schluchzte ich, „Bitte lass nicht zu, dass sie zu dir kommt. Nicht jetzt. Noch nicht."
Es waren Stunden vergangen, Chris und Rebecca, sowie meine Mutter waren gerade einen Kaffee holen gegangen, als sich eine Person vor mich stellte. „Herr Reinelt." Ich blickte durch meine mittlerweile, von weinen, geschwollen Augen. „Dr. Winterstein?" fragte ich ungläubig und sprang auf. Auf seinem Gesicht lag ein nicht erkennbarer Gesichtsausdruck „Es tut mir leid Herr Reinelt, aber Frau Wolf hat während der Operation einen Herzstillstand erlitten." Ich versuchte mich an der Wand hinter mir abzustützen um nicht zusammen zu klappen. Meine schlimmste Angst hatte ich somit bestätigt. Ich merkte, wie mir schlecht wurde und sich in mir alles zusammen zog. Lia, sie konnte nicht tot sein, sie konnte mich doch nicht einfach alleine lassen und sich aus dem Leben stehlen.
„Sie war mehrere Minuten lang klinisch tot, wir hatten sie schon aufgegeben, doch mein Kollege Dr. Brixton wollte sie jedoch nicht gehen lassen. Und das war auch gut so, er hat ihr das Leben gerettet. Sie hat die Transplantation überstanden und ich bin mir ziemlich sicher, sie wird sich freuen, wenn sie aufwachen wird und Sie sitzen neben ihrem Bett."
Ich konnte mein Glück kaum fassen, erneut hatten sich Tränen einen Weg über meine Wangen gebahnt. Doch dieses Mal waren es Tränen der Freude. „Danke, Danke, Danke" sagte ich und fiel dem Arzt vor mir um den Hals. „Danke für alles."Ich wünsche euch FROHE WEIHNACHTEN 🎄❤️ und vor allen genießt die Feiertage 🙈
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By your side || EhrlichBrothers
Fiksi Penggemar„Ich werde immer an deiner Seite sein, vergiss das nicht." sagte Andreas, ehe er mich alleine zurück ließ.