Zum Glück hatte die Tür zum Vorraum der Toiletten ein extra Schloss, das ich vorsichtshalber verschlossen hatte, denn Simons Stimme drang nun deutlich zu mir, doch er war nicht allein. Als es an der Türklinke rüttelte, rutschte mir mein Herz für einen kurzen Moment in die Hose. „Lia, ich bin's mach die Tür auf." flehte meine beste Freundin. Erleichterung machte sich in dir breit. „Danke, das du so schnell gekommen bist." leierte ich herunter, als ich die Tür aufschloss und Becks um den Hals fiel. Leider hielt dieser Moment nicht lange an, denn als ich mich von ihr löste, standen sich Andy und Simon gegenüber, beide sahen so aus, als würden sich sich jeden Moment anspringen. Chris stand mit etwas Abstand hinter Andreas und beobachtete das Szenario, seine Mine war nicht zu deuten, mal lag seine Stirn in Falten, mal fuhr er mit der rechten Hand über seinen Bart, so als würde er überlegen. Einen kurzen Moment blickte Simon in meine Richtung, doch dieser Moment reichte schon aus, denn er unterbrach die Diskussion, lies Andreas stehen und kam auf mich zugelaufen. „Ah, Sophia wie ich sehe, hast du dir deinen Schatz wieder zurück geangelt.", sagte Simon mit einem unterschwelligen Unterton. Ich trat einen Schritt zurück, denn er kam mir bedrohlich nahe, „Ich wusste nicht was dich das angeht." knurrte meine beste Freundin und stellte sich ihm dabei in den Weg. „Also Sie geht das auf jeden Fall schon einmal rein gar nichts an." sagte er gelassen und schob Becks einfach auf die Seite. „Entschuldigen Sie die Unterbrechung, aber Herr Walter, ich möchte Sie bitte noch sprechen." drang die ernste Stimme des Richters zu uns. „Und Ihnen Frau Wolf wünsche ich noch einen schönen Tag." fügte er noch mit einem schmunzeln auf den Lippen hinzu. Mit einem „Wir sehen uns.", das Simon mir entgegen flüsterte, drehte er sich um und eilte Herrn Richter Korn, wie ein Welpe seiner Mutter, hinterher. „Lia, was war das gerade eben?" fragte Andreas, der mich besorgt anschaute. Chris hingegen verharrte immer noch in seiner Position, meldete sich jedoch zu Wort. „Bruder, denk doch mal ganz scharf nach. Rebecca ist vorhin nach Lias Anruf wie eine verrückte aus dem Café geeilt, nur um hierher zu kommen, als dieser schnöselige Typ sie erkannt hatte, wollte er sich ihr ja wohl offensichtlich in den Weg stellen. Und seine Reaktion Lia gegenüber war ja auch eindeutig.", „Ich versteh' grad gar nichts mehr." sagte Andreas sichtlich verwirrt. „Mensch Bruder." Chris schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn, „Ich schätze mal das war ihr Ex." Vollendete er seine Theorie. „Aja, da hat Sherlock aber gut kombiniert." sagte meine beste Freundin und zog dabei eine Augenbraue nach oben, ihr Blick war starr auf Andreas gerichtet. Man sah ihm sichtlich an, das sein Gehirn die gerade gewonnene Information verarbeitete. „Lia?!" fragte er, da er anscheinend von mir eine Erklärung oder eine Antwort erwartete, doch ich schwieg eisern und schaute zu Boden. Ich wollte mit Andreas nicht über Simon reden, es war mir zu unangenehm. Doch Becks stupste mir, als Aufforderung ihm zu antworten in die Seite. „Das war Simon." gab ich kleinlaut zu, „Er ist mein Kollege und...", „Und was?" bohrte Andreas nach, „Und mein Ex-Verlobter." beendete ich den Satz, der mir viel Mühe gekostet hatte. „Der Typ ist, dein was?" Chris war sichtlich schockiert, „dieses Arrogante etwas.", „Ja das war er, hab ihn kennengelernt nachdem Andreas mich verlassen hatte." gab ich kleinlaut zu, „und ich brauchte Ablenkung, wollte dich vergessen. Hat aber nicht funktioniert." nuschelte ich, es war mir so unendlich peinlich. Doch mittlerweile machte mir Simon Angst. „Ich hätte dich niemals verlassen sollen." seufzte Andreas und zog mich in seine Arme, „Hat er dir weh getan? Wollte er irgendetwas von dir?" fragte er, nachdem er mich eine Armlänge von sich weg streckte und mir in die Augen blickte, nur mich darauf wieder an sich zu ziehen. „Ja. Nein. Ich weiß nicht. Er hat mich damals ausgenutzt und als er vorhin auf mich zukam, ist bei mir 'ne Sicherung durchgebrannt, weshalb ich auf die Damentoilette geflüchtet bin." sagte ich leise, aber dennoch hörbar. „Das erklärt so einiges." sprach Chris seine Gedanken aus, „Doch irgendetwas sagt mir, das an diesem Typen etwas gewaltig faul ist."
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By your side || EhrlichBrothers
Hayran Kurgu„Ich werde immer an deiner Seite sein, vergiss das nicht." sagte Andreas, ehe er mich alleine zurück ließ.