Wirklich?

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„Die Polizei wird gleich hier sein. Dann könnt ihr Anzeige gegen Simon erheben. Und Sophia und Andreas. Es ist sehr wichtig, dass ihr jedes noch so kleine Detail zu Protokoll gebt. Ist das klar?" fragte Frederick. Er wirkte selbst etwas angespannt.
„Keine Sorge, immerhin hat Andy die Videos aus der Werkstatt. Nicht wahr Schatz?!"
Andreas, der nicht von meiner Seite gewichen war, seit ich wieder aus meinem kurzen Nickerchen erwacht war, nickte. Er saß neben mir auf dem Bett und drückte meine Hand. Er war sichtlich nervös.
„Ja ich hab alles auf meinen USB-Stick gezogen." sagte er und blickte abwechselnd zwischen Tür und Uhr hin und her.
Ein leises Klopfen war zu vernehmen, bevor eine große zerzauste Gestalt den Raum betrat. Es war Chris, der ziemlich verzweifelt aussah. Mir ein kleines müdes Lächeln zu warf, ehe sein Blick seinen Bruder traf.
Christian war immer noch zu tiefst verletzt von den Anschuldigungen seines Bruders, das konnte man deutlich spüren. Dennoch war er immer noch hier.
„Die Polizei ist da."
Kurz machte Chris einen Schritt zur Seite, um zwei männliche Beamte ins Zimmer zu lassen.
Doch die beiden Beamten betraten nicht alleine den Raum, sie hatten noch jemanden bei sich.
Kurz war ein leises „Hello" zu vernehmen, bevor er sich auf einen Stuhl in der hintersten Ecke des Zimmers setzte.
Jamie! Kurz konnte ich einen Blick auf ihn erhaschen bevor, sich einer der beiden Polizisten zwischen uns stellte.
Nacheinander machten Andy, Chris, Frederick und ich unsere Aussagen, die die Polizei zu Protokoll nahmen.
Das ganze dauerte nicht lang. Am Ende überreichte Andreas ihnen noch das Beweisstück, den USB-Stick.
Und dann waren die Beamten auch schon verschwunden.
Wir würden sowieso bald von ihnen hören.
Noch bevor die Beiden die Tür hinter sich zugezogen hatten, sprang Andy auf.
Chris, der ebenfalls das Zimmer verlassen wollte, wurde von seinem großen Bruder aufgehalten.
Andy riss Christian fast zu Füßen, als er ihm von hinten die Arme um den Körper schlang.
„Bitte geh, nicht! Es tut mir leid! Ich hätte nicht an dir zweifeln dürfen! Ja ich hab alles kaputt gemacht! Es tut mir unendlich leid! Aber ich brauche dich doch! Ich brauche dich, als meinen Bruder!"
Andreas schluchzte und zog Chris bei jedem seiner Worte näher zu sich.
Kurz herrschte Stille im Krankenzimmer, bevor Chris das Wort erhob.
Es waren nur ein paar Worte, doch diese waren sehr bedeutend.
„Ich weiß Andy. Ich weiß."
Dann drehte sich Chris zu seinem Bruder um, um diesen ebenfalls zu umarmen.
„Aber denk das nächste mal bitte darüber nach. Bevor du mich und vor allem Lia verletzt. Sonst werde ich euerer Hochzeit nicht zustimmen. Da kannst du dir sicher sein."
Dabei lachte Chris und boxte seinem großen Bruder spielerisch in die Rippen.
„Keine Sorge, das wird nicht mehr vorkommen. Nie wieder. Das verspreche ich." flüsterte Andy und blickte mir dabei tief in die Augen. Eine angenehme Gänsehaut schlich sich meinen Arm hinauf. Und kurz hatte ich vergessen, dass sich noch eine weitere Person im Raum befindet.
Jamie räusperte sich kurz, erhob sich von seinem Platz und steuerte auf mein Bett zu.
Kurz vorher blieb er stehen, schüttelte den Kopf und lächelte mich dann an.
„Was machst du nur immer für Sachen? Aber damit ist jetzt Schluss!"
Ich blickte ihn verwirrt an, genauso wie Andreas. Nur Chris schien zu wissen um was es bei der ganzen Sache ging.
„Nun ja, Chris hat mich, nach deinem Zusammenbruch, gestern angerufen und jetzt bin ich hier. Frisch aus Großbritannien." Jamie lachte auf, ehe er fortfuhr.
„Du warst schon immer ein kleiner... Wie heißt das noch mal auf deutsch?"
„Dickschädel?" Chris kicherte dabei, nur um darauf einen bösen Blick von mir zu ernten.
„Ja genau das meine ich." Jamie nickte.
„Da du so ein Dickschädel bist und man dich in deinem Zustand nicht alleine lassen kann. Habe ich entschieden die nächsten Tage, Wochen und Monate nicht mehr von deiner Seite zu weichen. Ab heute bin ich dein persönlicher Arzt. So bist du in Sicherheit und ich bin sofort da falls etwas passieren sollte." James lächelte von einem Ohr zum andern und machte mich dabei echt sprachlos.
Hatte er das ganze überhaupt überdacht und was war mit Jasmin? Als könnte er Gedanken lesen, kicherte er und sagte nur. „Keine Sorge, das haben wir schon alles geklärt."
Dann umarmte er mich, Andy und Chris, nickte Freddy zu und verließ schlussendlich den Raum.
Dabei hinterließ drei verwirrte Menschen.

By your side || EhrlichBrothersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt