Zeit für ein Gespräch

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Louis Pov

Eilig flüchtete ich nach oben, bevor Greg auf die Idee kam mich erneut fest zuhalten. Am vorherigen Abend hatte mich unsere Familien auf andere Gedachten gebracht. Doch kaum lag ich ruhig im Bett kam alles wieder hoch.

Wir waren in Lebensgefahr. Irgend welche Irren wollten uns töten. Uns alle. Sie würden erst aufgeben, wenn wir alle fünf unter der Erde liegen.

Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich rannte in mein Zimmer. Hinter mir knallte ich die Tür zu. Nun flossen die Tränen über mein Gesicht. Wahllos riss ich etwas von meiner Kommode herunter und schleuderte es gegen die Wand. Leise klopfte es an meiner Tür. Ich schwieg. Weinend ließ ich mich auf die Knie fallen.

Ich wollte nicht sterben und noch viel wichtiger, meinem Harry durfte einfach nichts passieren. Genauso wenig wie den anderen Jungs. Irgend wie muss ich das doch verhindern können.

Obwohl ich noch nichts gesagt hatte, öffnete sich die Tür. Meine Mutter erschien vor mir. Sie wollte etwas sagen, doch als sie sah, dass ich weinte, kniete sie sich einfach vor mir hin und nahm mich in den Arm. Schluchzend klammerte ich mich an sie.

>>Was ist denn los, Boobear?<<, flüsterte sie und küsste mich auf die Stirn. Als Antwort schüttelte ich bloß den Kopf. Ich wollte ihr nichts sagen. Sie sollte sich keine Sorgen machen. Eine weitere Hand legte sich auf meine Schulter. Kurz sah ich auf und blickte direkt in die grünen Augen von Harry, der Tränen in den Augen hatte. Er sollte nicht weinen. Ich ließ Mom los und zog Harry fest an mich. Dieser schlang direkt die Arme um meinen Körper. >>Ich lass euch mal allein.<<, entschloss Mom, strich mir noch mal durchs Haar und verließ dann mein Zimmer.

>>Louis, red mit mir … bitte.<<, flehte Harry. Ich wollte ihn nicht damit belasten. Es reichte doch wenn einer von uns verrückt wurde. >>Wenn du mir nichts sagen willst, dann erzähl es wenigstens Liam oder so … irgend Jemanden. Okay?<< Ich nickte. >>Soll ich Liam holen?<< Kurz überlegte ich.

>>Zayn.<<

>>Ist gut.<< Harry wollte aufstehen, doch zog ich ihn wieder zu mir. Erst jetzt sah ich, dass er weinte, da ich mein Gesicht zuvor an seiner Schulter vergraben hatte. Ich überbrückte die letzten Zentimeter und küsst ihn. Sofort erwiderte er, wobei er mich fest an sich drückte.

>>Ich liebe dich, Haz.<<, murmelte ich an seinen Lippen.

>>Ich liebe dich auch.<< Ein letztes mal drückte er mich noch fest an sich, hauchte mir einen Kuss auf die Stirn und ging dann um Zayn zu holen. Dieser kam kurze Zeit später in mein Zimmer.

>>Harry meinte, dass du ...<< Er stoppte, als er mein verweintes Gesicht sah. >>Was ist los?<< Mit dem Handrücken wischte ich mir die Tränen weg und stand vom Boden auf. Schweigend setzten wir uns zusammen aufs Bett. Nervös spielte ich mit dem Saum meines Shirts. >>Louis?<<, durchbrach Zayn die Stille.

>>Die Leute die Liam entführt haben, die ...<< Ich brach ab.

>>Was ist mit denen?<<

>>Ich hab doch den Ordner und das Handy von der Tochter des Anführers bekommen.<<

>>Ja.<<

>>Ihr Freund war bei mir als ich im Krankenhaus war. Er hat mir erzählt, dass sie … siewollenunsalleumbringen.<< Ich sprach die letzten Worte so schnell, dass ich mir nicht sicher war, ob Zayn sie verstanden hatte. Doch sein erschrockener Gesichtsausdruck war Antwort genug.

>>Weiß du noch mehr?<<, murmelte er.

>>Nein, er kannte den Plan nicht.<<

>>Scheiße … wir müssen es den anderen sagen.<<

>>Aber ...<<

>>Louis, sie müssen es wissen. Allein schon damit sie vorsichtig sind.<<

>>Okay.<<

>>Du bleibst hier, ich hol die Drei schnell.<< Schon war Zayn verschwunden. Einen Augenblick später kamen meine vier Bandkollegen in mein Zimmer. Harry setzte sich direkt neben mir aufs Bett und nahm mich in den Arm. Liam setzte sich auf meine andere Seite, wobei er Niall auf den Schoss nahm. Zayn blieb stehen.

>>Es geht um die Entführer.<<, begann Zayn zu erzählen. Im Augenwinkel sah ich, dass Niall sich an Liam klammerte. Im selben Moment verstärkte auch Harry den Griff um mich. >>Liams Entführung war erst der Anfang. Sie wollen uns alle umbringen.<<, erklärte Zayn und probierte dabei möglichst ruhig zu bleiben.

>>Woher wisst ihr das? Was macht euch da so sicher?<<, fragte Niall panisch. Liam zog ihn enger an sich. Zayns Blick wanderte zu mir. Sofort lagen alle Blicke auf mir.

>>Ich hatte auf dem Friedhof doch den einen Typen eingeholt von dem ich den Ordner und das Handy bekommen hab. Er war als ich im Krankenhaus war bei mir und hat es mir erzählt.<<, erklärte ich.

>>Was für ein Ordner? Wieso läufst du überhaupt Leuten auf dem Friedhof hinter her?<<, fragte Liam verwirrt. Wir hatten ihm bis heute nicht erzählt, was bei uns passiert war, während er im Wald um sein Leben gekämpft hatte. Es hatte sich nie die richtige Gelegenheit ergeben. Zayn ergriff das Wort.

>>Man hatte uns ein paar Tage nach deiner Entführung erzählt, man hätte deine Leiche gefunden. Wir dachten über eine Woche du wärst tot. Später kam heraus, dass der Gerichtsmediziner und ein Polizist da irgend wie mit drin stecken. Entweder freiwillig oder wurden erpresst. Jedenfalls gab es eine Beerdigung. Niall wollte in einer Nacht unbedingt zu deinem Grab, also sind wir alle mitgekommen. Dort waren dann zwei Personen, die den Sarg ausgegraben hatten. Louis und ich sind ihnen hinter her. Da hat Louis halt den Typen erwischt und die Person ,der ich gefolgt war, entkam. Der Sarg war bereits hoffen, dadurch bekamen wir mit, dass er leer war. Louis hatte sich am nächsten Tag mit dem Typen und dessen Freundin getroffen. Der Vater und der Onkel des Mädchen stecken hinter der Entführung. Sie haben es schon längere Zeit geplant. Von den Beiden bekam Louis ein Ordner in dem alle möglichen Informationen über die standen und Bilder. Außerdem kam Louis noch an das Handy des Onkels, dadurch konnte er mit dem Vater, der bei dir irgend wo gewesen sein muss, schreiben. So erfuhren wir auch, dass du bei den Klippen warst. Zusammen mit Ryan, der den Fall geleitet hat, sind wir dort hin. Eine Frau hatte Ryan in ihr Haus geholt, nachdem sie ihn an gemotzt hatte, warum sie erst jetzt kommen würden. Wir wurden zum Krankenhaus gefahren. Dort erfuhren wir dann, dass du in Sicherheit bist.<< Irgend wann während Zayns Bericht hatte Niall angefangen zu weinen. Liam drückte ihn zwar fest an sich, brauchte aber selbst ein paar Sekunden um die neuen Informationen zu verarbeiten.

>>Würdest du zu deren Versteck eigentlich wieder hin finden?<<, fragte Harry. Liam schüttelte den Kopf.

>>Ich bin da ne Woche ziemlich orientierungslos herum gelaufen.<<

>>Was ist überhaupt passiert?<<, fragt Zayn. Mit einer Hand fuhr Liam sich durch die Haare, ehe er anfing zu erzählen.

Never or Forever - Teil Ⅰ [Larry / Niam ]  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt