Passwort

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Nialls Pov

Schon nach nicht mal einen Tag war ich von dieser blöden Armschlinge genervt. Warum musste ich denn auch die Treppe runter fallen. Hoffentlich war das bis zur Hochzeit wieder gut. Es sollte der schönste Tag im Leben von Liam und mir werden und das wollte ich nicht zerstören. Wenn es wenigstens der linke Arme wäre, dann bräuchte ich nicht überall Hilfe. Langsam hatte ich außerdem das Gefühl Liam zu nerven, auch wenn er sich kein einziges mal beschwerte, Spaß machte es ihm ganz sicher nicht.

>>Worüber denkst du nach?<<, fragte Liam, während er mir einen Kuss auf die Stirn drückte.

>>Darüber, dass ich zu blöd bin Treppe runter zu gehen.<<, antwortete ich ehrlich.

>>Ach Nialler, das kann jeden passieren.<< Als Antwort grummelte ich nur. >>Hast du dir schon überlegt, was du heute Abend zur Gala anziehst?<<, wechselte Liam das Thema. Meine Stimmung verbesserte sich dadurch aber kein bisschen.

>>Nein.<<

>>Hast du Hunger?<<

>>Nein.<< Seufzend erhob Liam sich von Sofa und ging Richtung Küche. Traurig sah ich ihm hinter her. Er sollte hier bei mir bleiben. >>Li.<<, hauchte ich, doch natürlich hörte er es nicht mehr. Wollte er nur Mittag kochen oder hatte ich ihn zu sehr genervt? Ich ging von letzteren aus. Trotzdem folgte ich ihm in die Küche, wo ich mich auf einen der Stühle setzte und ihn beobachtete, wie er am Herd herum hantierte.

>>Machst du dir immer noch Gedanken wegen deinem Arm?<<, fragte er nach einer Weile. Auf der Arbeitsfläche stand sein Laptop auf dem er zwischenzeitig immer mal wieder herum tippte oder auf sein Handy guckte.

>>Nein.<<, antwortete ich und es war die Wahrheit, denn zurzeit dachte ich noch da drüber nach, ob ich Liam nervte.

>>Worüber dann?<<, fragend sah mich mein Verlobter kurz an, bevor er sich wieder seinem Laptop zu wand.

>>Du würdest mir doch sagen, wenn ich dich nerve, oder?<<, erkundigte ich mich.

>>Wie kommst du denn auf die Idee, dass du mich nerven könntest?<< Nun drehte er sich ganz zu mir um. Als Antwort zuckte ich bloß mit den Schultern. Liam kam zu mir rüber, kniete sich hin und nahm meine Hände, die auf meinem Schoss lagen, in seine. >>Niall, du könntest mich niemals nerven, das hab ich dir neulich doch schon mal gesagt.<<

>>Aber wenn, dann sagst du es mir, ja?<<

>>Das wird niemals vorkommen, aber okay.<< Ich lehnte mich zu ihm runter um ihn küssen zu können. Für ein paar Sekunden gab es nur uns bis Harry in die Küche geschlüpft kam. Dieser Typ hatte echt ein Talent dafür uns zu stören.

>>Soll da die Hochzeitsfeier statt finden?<<, fragte er. Verwirrt sah ich zu ihm rüber, wofür ich mich von Liam lösen musste. Harry stand vor Liams Laptop. Neugierig ging ich nun ebenfalls rüber. Auf dem Bildschirm war ein riesiges Schloss zu sehen, welches an einem See lag. Ein zweites Bild zeigte einen großen Festsaal, der ziemlich modern wirkte.

>>Ruth hat mir gerade den Link geschickt.<<, erklärte Liam. Nun fiel mir auch das kleinen Chatfenster auf, welches geöffnet war. Scheinbar wartete Ruth ungeduldig auf eine Antwort.

>>Die Location ist perfekt.<<, flüsterte ich ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden.

>>Find ich auch.<<, stimmte Harry zu.

>>Nehmen wir die?<<, wand ich mich an Liam, welcher mich lächelnd ansah.

>>Ich ruf gleich mal an und frag nach ob das Schloss noch frei ist.<< Glücklich küsste ich ihn.

Harrys Pov

Ich ließ Niam allein mit ihrer Hochzeitplanung und ging stattdessen ins Wohnzimmer, wo ich Zayn und Perrie vorfand. Küssend lagen die Beiden auf dem Sofa. Es wirkte nicht so als würden sie in naher Zukunft von einander ablassen. Langsam konnte ich mir vorstellen, wie Zayn sich immer fühlen musste, wenn er mit Niam, Louis und mir allein ist. Ich vermiss Lou eh schon und jetzt von verliebten Paaren umgeben zu sein machte es nur noch schlimmer. Klar, es würden nur ein paar Stunden vergehen, bis wir uns wiedersehen würden, doch jede Stunde ohne ihn war schon zu viel.

Seufzend machte ich mich auf den Weg nach oben. Ganz von allein steuerte mein Körper direkt auf Louis Zimmer zu. Da ich eh ständig dort war, würde es Louis wohl nicht stören, wenn ich jetzt auch einfach in sein Zimmer ging.

Im Zimmer herrschte das übliche Chaos. Louis war halt ein Chaot und genau so liebte ich ihn auch. Auf dem Bett lag sein Laptop. Ich musste an die Nacht vor einigen Tagen denken, wo Louis mit seinem Laptop in der Küche gesessen hatte, diesen aber zu geklappt hatte, als ich dazu gekommen war. Nachdenklich starrte ich das Gerät an. Bisher hatte Louis mir immer erlaubt seinen Laptop zu benutzten, wenn ich mal keine Lust hatte meinen zu holen, also würde es wohl auch dieses mal so sein. Da er eh ja sagen würde, musste ich ihn nicht extra anrufen und somit stören.

Erst als ich mit dem Laptop, der hochfuhr, auf dem Bett saß, wurde mir bewusst, was mein Kopf das ausgeheckt hatte. Ich war kurz davor meinem Freund nachzuspionieren. In Filmen hatte ich nie verstehen können, warum Leute so was taten, da man seinem Partner vertrauen sollte und nun tat ich es selbst.

Inzwischen war der Laptop soweit hochgefahren, dass man das Passwort eingeben konnte. Louis hatte sein Laptop schon immer Passwortgeschützt gehabt, falls er mal verloren ging oder geklaut wurde. Ich kannte sein Passwort jedoch, also stellte das kein Hindernis da. Wenn der Laptop er schon an war, konnte ich auch eben meine E-Mails nachgucken. So war zumindest der Plan. Ich tippte das Passwort ein. CFPDDE2010. Der Anfangsbuchstabe seiner Geschwister und das Jahr in dem One Direction gegründet wurde. Doch statt dem Startbildschirm anzuzeigen, stand dort, dass das Kennwort falsche wäre. Ich probierte es nochmal, vielleicht hatte ich mich ja nur vertippt. Doch auch beim zweiten Mal funktionierte es nicht. Louis musste das Passwort geändert haben … aber wieso? Was verheimlichte er vor mir? Vielleicht sollte ich ihn drauf ansprechen, andererseits müsste ich dann zugeben, dass ich ohne Erlaubnis an seinen Laptop war und egal was ich sagen würde, es würde so aussehen, als hätte ich ihm nach spioniert, was ja sogar irgendwie stimmte. Auf jeden Fall würde ich ihn in den nächsten Tagen im Auge behalten nur um sicher zu gehen,dass mit ihm wirklich alles okay war.

Ich musste mir eingestehen, dass mein Verhalten oder auch meine Gedanken langsam merkwürdig wurden, aber das war mir egal, solange ich mir sicher sein konnte, dass es Louis gut ging. Wenn Louis nicht wollte, dass ich seinen Laptop benutzte, würde er ein Passwort wählen, auf welches ich nie kommen würde und da ich wusste auf was für seltsame Ideen er kommen konnte, probierte ich nicht einmal das neue Passwort zu erraten, sondern fuhr das Gerät einfach runter und verließ sein Zimmer.

Zayn und Perrie hatten das Wohnzimmer geräumt, wo ich es mir auf dem Sofa bequem machte, durch die Programme schaltete und auf Louis wartete. 

Never or Forever - Teil Ⅰ [Larry / Niam ]  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt