Liam Pov
Ich folgte Ryan in einen großen Raum voller Schließfächer.
>>Hattest du schon mal eine Waffe in der Hand?<<, fragte er, während er mir eine Schutzweste in die Hand drückte. Verneinend schüttelte ich den Kopf. Er zog seine Dienstwaffe aus der Halterung und hielt sie mir hin. Vorsichtig nahm ich sie in die Hand. >>Hier löst du die Sicherung, bevor du das nicht tust, löst sich auch kein Schuss. Benutzt sie nur im absoluten Notfall und wenns geht, schieße nur ins Bein.<< Mit offenen Mund sah ich ihn an. Ich war nun wirklich keine Person, die andere Leute anschoss. >>Keine Sorge, es ist nur zur Sicherheit. Im Normalfall bin ich die ganze Zeit bei dir. Zieh die Schutzweste schon mal über, ich sag den Kollegen Bescheid.<< Er sicherte die Waffe wieder, legte sie neben mir auf den Tisch und lief dann aus dem Raum. Seufzend fuhr ich mir mit der Hand durchs Haar. Wo hatte ich mich da nur drauf eingelassen. Aber immerhin ging es hier um Louis Leben. So wie Ryan es gesagt hatte, legte ich die Schutzweste an, ehe ich die Waffe noch mal genau betrachtete.
Kurze Zeit später, kehrte Ryan auch schon zurück. In der Hand eine zweite Waffe und zwei Taschenlampen. Eine Taschenlampe und die Waffe reichte er mir.
>>Keine Sorge, die ist gesichert. Wir nehmen zwanzig Polizisten mit und wirklich nur Leute bei denen ich mir hundertprozentig sicher bin, dass sie nicht zu den Entführern gehören. Wenn Louis dort ist, holen wir ihn da raus. Lass uns schon mal raus zu den Autos. Ach ja, ein Krankenwagen wird auch vor Ort sein.<< Ein wenig überfordert mit der ganzen Situation folgte ich ihm raus. >>In zehn Minuten fahren wir los.<<
>>Was ist mit Niall und Harry?<<
>>Paul hat ihnen das erzählt, was wir vereinbart haben.<< Ich nickte. Sehnsüchtig sah ich auf das Gebäude vor mir. Am liebsten würde ich einfach wieder rein rennen um Niall in meine Arme zu schließen und nie wieder los zu lassen, aber das musste bis später warten.
Eine dreiviertel Stunde später standen wir vor der Fabrik. Vom Abhang aus hatte es überraschend gut geklappt, die Fabrik wieder zu finden.
>>Du bist dir sicher, dass du da mit rein willst?<<, versicherte Ryan sich noch mal.
>>Ja, ich bin mir sicher.<<
>>Okay, die Anderen werden vor gehen. Wir warten ein paar Minuten.<< So kam es dann, dass zuerst die Männer rein gingen, die in einen kompletten Schutzanzug mit Helm steckten. Mit Ryan und mir blieben drei weitere Männer draußen.
>>Zehn verdächtige Personen wurden festgenommen.<< ,kam es durch Ryans Funkgerät.
>>Verstanden, wir kommen jetzt rein.<<, gab dieser zurück. Mir klopfte er noch mal auf die Schulter, ehe er rein ging. Ich blieb dicht hinter ihm. In einer Hand hielt ich die entsicherte Waffe. Die Taschenlampe steckte noch in der Tasche der Schutzweste. Wir liefen einen langen Gang entlang durch den wir in einem Raum kamen, den ich sofort wieder erkannte. Hier hatte ich gefesselt gesessen, allerdings war ich durch einen anderen Gang ins Freie gelangt als durch den wir gerade kamen. Mehrere Männer knieten mit Handschellen auf dem Boden. Die Polizisten hatten scheinbar alles unter Kontrolle. Ryan steuerte auf einen der Entführer zu.
>>Wo ist Louis?<<, fragte er in scharfen Ton. Schweigend sah der junge Mann in die Richtung einer Treppe, die nach unten führte. Ohne auf Ryan zu warten stürmte ich los. >>Liam!<<, rief dieser mir noch nach, doch da war ich die Treppe schon halb unten. Während ich die Stufen runter rannte, fischte ich die Taschenlampe aus der Tasche, da es langsam dunkler wurde. Bis zum Ende der Treppe schaffte ich es noch ohne Taschenlampe, ab da reichte das Tageslicht von oben nicht mehr. Gerade als ich die Taschenlampe einschaltete kam Ryan neben mir zu stehen. >>Was denkst du dir eigentlich dabei, einfach los zu rennen?!<<, fragte er in strengen Ton. Statt zu antworten lief ich weiter in den Raum rein. >>Und ich dachte, du seist der Vernünftigste der Gruppe.<<, murmelte Ryan noch, während er seine Taschenlampe ebenfalls an machte.
Wie erstarrt blieb ich stehen, als etwas in meinem Lichtschein auftauchte. Ein Sarg. Darüber war an der Wand ein Kreuz genagelt auf dem “Zayn“ stand. Ich ließ den Lichtkegel die Wand längst wandern.
Fünf Särge. Fünf Kreuze. Auf jedem Kreuz stand je ein Name von unser Band.
Langsam bewegte ich mich auf den mit Louis Namen zu.
>>Liam, sei vorsichtig.<<, warnte Ryan mich noch mal. Meine Waffe legte ich auf den Sarg hinter mir ab. Auf Louis Sarg lag ein Schraubenzieher, den ich mir nahm und damit die Schrauben des Sargdeckels löste, dabei zitterten meine Hände wie verrückt. Als auch die letzte Schraube lose war, schloss ich für einen kurzen Moment die Augen und atmete tief durch. Neben mir erschien Ryan, der bis eben mit offenen Mund die Szene beobachtet hatte. Bevor er dazu kam, schob ich den Deckel zur Seite.
Was ich sah ließ mein Herz für einen Moment stoppen. Louis. Es vergingen Sekunden in denen ich ihn einfach anstarrte. Seine Augen waren geschlossen.
>>Louis.<<, murmelte ich leise. Sofort öffneten sich Louis Augen. Als er mich sah, war ihm die Erleichterung anzusehen. In der nächsten Sekunde lagen wir uns in den Armen. Neben mir hörte ich Ryan erleichtert ausatmen. Eine Hand schob ich unter Louis Kniekehle und hob ihn hoch. >>Bist du verletzt?<<, fragte ich.
>>Nein.<< , murmelte er an meiner Schulter. Plötzlich schoss sein Kopf in die Höhe. >>Was ist mit Harry?!<<
>>Er ist zusammen mit Zayn und Niall in London auf der Polizeiwache.<<
>>Wo wir euch jetzt auch hin bringen.<<, erklärte Ryan leicht lächelnd. >>Draußen steht ein Krankenwagen. Die Sanitäter gucken ...<< Louis unterbrach ihn.
>>Nein, mir geht’s gut, ich will jetzt zu Harry.<<
>>Aber ...<<
>>Nein!<<, gab Louis stur von sich. Ich musste schmunzeln.
>>Du kannst aufgeben. Gegen diesen Sturkopf hast du keine Chance.<<, meinte ich.
>>Na gut, ich fahr euch.<< Obwohl Louis mir versicherte, dass er selbst laufen könnte, trug ich ihn zum Auto. Wir setzten uns Beide auf die Rückbank, wo Louis einschlief, sobald das Auto sich in Bewegung setzte. Lächelnd sah ich zu ihm runter und strich ihm durchs Haar.
Hoffentlich war dieser Albtraum endlich zu ende und selbst wenn nicht, freute ich mich jetzt erst mal auf meinen Niall.
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Never or Forever - Teil Ⅰ [Larry / Niam ] ✔
FanficLiebe könnte so schön sein, wäre man nicht in seinen besten Freund und Bandkollegen verliebt. Genau in dieser Situation befinden sich Louis und Liam. Der eine sucht Trost im Alkohol, der andere lenkt sich vom Liebeskummer mit körperlichen Schmerzen...