Der süße Kuss des Blutes |GirlxGirl [Abgeschlossen]

Der süße Kuss des Blutes - Kapitel 15

„Große Klasse Sophia, bin echt verflucht auf dich." Sheppard klopft ihr auf die Schulter. „Du wirst so einen Muskelkater haben, dass du nicht mal mehr einen Stift halten kannst."
Sophia war, wie sie erwartet hatte, als letzte ins Ziel gekommen. Sie hätte sicher Rang vier erreicht, wenn sie nicht so hypnotisiert gewesen wäre. Fina holte sich ihre Goldmedaille und Anna verdiente sich Silber, auch wenn sie nicht gerade sehr glücklich wirkte, von ihrem Platz verdrängt worden zu sein. Aber dennoch gratuliert sie Fina, die sich überraschenderweise sehr dankbar und offen ihr gegenüber zeigt. Wenigstens zwei die glücklich sind. Sophia dagegen wird wohl Sheppards Zorn erwarten.
„Du wirst dir jeden zweiten Tag einen Schlüssel von mir abholen. Nach vier Stunden wirst du ihn mir wieder abgeben. Bilde dir ja nicht ein, große Pausen einzulegen. Ich werde ab und an nach dir schauen. Solltest du es wagen, mich zu verarschen, dann fülle ich das Becken mit Salzsäure und dann schwimmst du dort zehn Bahnen, ja?" Dieser Psychopath. Seine Stimme ist erstaunlich gelassen, aber mit machtvollem Ton.
Also darf sie ihre Freizeit jetzt noch jeden zweiten Tag verschwenden. Jeden Montag, Mittwoch und Freitag. Klasse. Am besten dazu noch Zusatzhausaufgaben. „Heut ist Mittwoch, also sehen wir uns pünktlich kurz nach fünfzehn. Ich freue mich schon. Du dich auch, oder?"
„Total", reagiert sie genervt. „Oh arme Sophia. Wenn es dir nicht passt, dann verschwinde von meiner Akademie du armseliges Würstchen." Sie beißt sich auf die Lippe. Warum kann sie auch nicht ihren Mund halten und einfach brav gehorchen? Wieder musste sie sich als Zielscheibe präsentieren. Musste. Denn Sheppards Aufmerksamkeit richtet sich ganz auf Fina, die einen Vorsprung vorgelegt hat, den Sophia nicht einmal erahnen konnte. Das war schon unmenschlich überschnell. So schnell kann unmöglich jemand sein.
Sie bekommt nur nebenbei mit, wie der Direktor sie mit Loben überhäuft und die anderen Demütigt. Aber das bekommt sie nur beiläufig mit. Erneut erwischt sie sich dabei, wie sie Fina anstarrt und die Wasserperlen beobachtet die an ihren Armen, Beinen und an ihrem Bauch herunterfließen. Eine Wasserperle sammelt sich in Finas Bauchnabel. Verflucht, was stimmt bloß mit ihr nicht? Aber auch solche Gedanken helfen ihr nicht, denn Blick von ihr ab zu wenden. Sie kann nicht. Sie möchte es auch unbewusst gar nicht.
Sheppards Lobe gehen aber nicht nur an Fina. Er zollt auch Anna seinen Respekt als wortwörtlich großartige Leistung, wenn auch nicht die Beste. Während seiner Lobe auf die anderen oder was auch immer er dort beredet, schielt Fina wieder zu ihr herüber. In ihren Augen sind wieder diese eigenartigen Gefühlsmischungen, die Sophia gleichzeitig etwas verängstigen, aber auch Neugier in ihr Erwecken. Wer zur Hölle ist sie nur?