Der süße Kuss des Blutes - Kapitel 87

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Lilith schaut aus dem Fenster in die sternenklare Nacht. Eine schöne Nacht. Sie spürt die Ereignisse, die sich fernab von hier ertragen haben müssen. So viele Neuerschaffungen, Leid und Trauer. In der Ferne erkennt sie die Aura der Frau. Mehrere Personen umringen sie, teils sterblich, teils Vampire, eine eigenartige Zusammenkunft, aber manche Schicksale sind eben unklar. Diese Leute sind wohl das passende Beispiel dafür.
Thomas nähert sich ihr. Der Butler geht ihr mittlerweile auf die Nerven. Immer, wenn sie meditiert und ihren Geist die Welt abtasten lässt, stört sie dieser Clown.
Sie war so kurz davor ein Bild von ihr zu bekommen. Sie sieht ein Haus, mit buntem Blumengarten.
„My Lady, wünschen Sie noch etwas?" Diese Unterbrechung reichte aus, um die Verbindung zu dem mehreren hundert Kilometer entfernten Ort abzubrechen und das Bild verschwinden zu lassen.
Trotz keiner Wolke am Himmel, hört man Donner, ein Blitz zuckt durch die Nacht. Finster dreht sich Lilith zu Thomas um, dieser erstarrt sofort, beginnt vor Angst zu schwitzen. „Nur weil ich mich an das Angebot halte, heißt dies nicht, dass eine unbedeutende Ratte wie du mich dauernd stören darf. Mach sowas noch einmal...". Draußen weht plötzlich ein starker Wind, die vielen Lichter im Haus flackern, einige erlöschen sogar. „Wag es noch einmal mich zu stören und ich schwöre, dass ich dich dir dein Licht ausknipse!" Eigentlich ist sie nicht so bösartig, aber wie war so kurz davor, ihr Gesicht zu sehen, so kurz. Sie sah es nur selten und nie durfte sie sich ihr in der Vergangenheit nähern. Und dann, kurz vor ihrem Gesicht, wurde sie gestört. Sie war in der Lage, in die Ferne zu blicken. Sie ist eine der älteren Vampire und kennt alte Magie, längst vergessen und in keinem Buch dieser Welt auffindbar.
Ihr Zorn verfliegt wieder. Blitz, Donner Sturm und flackernde Lichter geben Ruhe. „Haben wir uns verstanden Thomas", fragt sie mit einem bedrohlichen Lächeln.
Die Antwort des Butlers ist eindeutig. Er zittert vor Angst. Sie würde wohl nicht mehr sooft belästigt werden.

„Nikolai ist tot." Davis hatte eigentlich nicht mir der Niederlage Nikolais gerechnet, aber es war unbedeutend. „Durch wen", fragt der Raucher.
„Woher soll ich das wissen? Er hat sein Ding allein durchgezogen. Ist es meine Aufgabe, Mutti für ehemalige russische Spetsnaz zu spielen?" Innerlich lächelt Sheppard auf. Es entwickelt sich hervorragend. Also ging seine Idee doch auf. Er durfte jetzt nur keinen Fehler begehen, oder alles war umsonst.
„Tja Mister Sheppard, was nun? Was halten Sie davon, Cobryn morgen in die Klasse zu schicken?"
Sheppard reißt seine Augen weit auf. Er hatte ja mit allem gerechnet, nur nicht damit. Cobryn... Er würde sie zerfetzen. „Wollen Sie ernsthaft einen unserer besten Leute ihr auf den Hals hetzen? Wir haben nur noch Madison, wenn er versagen sollte." Davis lächelt. Er würde nicht versagen, nicht dieses Mal. „Eröffnen sie die Akademie morgen nicht. Cobryn wird alles vorbereiten."
„Von mir aus." Sheppard wendet sich zum gehen um. Er hatte einen Tag, um Cobryn in die Suppe zu spucken, er durfte aber selbst nicht auffällig werden. Wie würde er das nur anstellen?

Der süße Kuss des Blutes |GirlxGirl [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt