Der süße Kuss des Blutes - Kapitel 83

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Alle, die Sophia etwas bedeuten, sitzen im Krankenhaus. Ihre Eltern, ihre Schwester, Cloe, Samantha, Melissa, Carmilla und ihre Liebste.
Sie schweigen, als der Doktor verschwitzt den Saal verlässt. „Und? Wie geht es ihr? Haben Sie sie retten können?" Der verschwitzte Mann mit Glatze sieht Jeffrey an. Er trägt eine Brille, hat eine Hakennase und ein rundliches Gesicht, ist aber dürre wie ein Skelett.
„Also liebe Angehörige. Ich...". Er blättert wild auf seinem Klemmbrett, als suche er nach einer Information, die bedeutend wäre.
„Nun es fällt mir schwer es zu sagen...". Sämtliche Gesichter werden kreidebleich, Anna setzt sich vor Schock wieder. Es war also vorbei. Sophia Jefferson war nicht mehr. Jung, voller Dynamik, voller Liebe, aber auch Kummer und Sorge.
„Ich weiß nicht wie ich es sagen soll auf medizinischer Sicht, wissen Sie?"
„Gottverdammt, sie ist tot. Ist das so schwer?" Anna leidet unter dem Verlust schwer, dass sie sogar schnippisch gegenüber dem Arzt wird.
Er wischt sich den Schweiß von der Stirn. „Hören Sie mir jetzt genau zu. Wir haben die Kugel entfernt und versucht, sie wiederzubeleben. Die Kugel ist draußen, sie war tot. War. Ich habe so etwas noch nie gesehen. Ihr Gewebe hat sich angefangen zu regenerieren, ihr Herz schlägt wieder.
Ich habe ehrlich gesagt nicht den Hauch einer Ahnung, aber es scheint so, als wäre sie nie angeschossen worden. Sie ist...kerngesund."
Alle schauen ihn verblüfft an. Niemand ahnt etwas, lediglich Carmilla lächelt etwas spitz.
„Verarschen Sie uns etwa?"
„Nein Mr. Jefferson. Bitte, schauen Sie selbst. Ich sehe keinen Grund sie hier zu behalten. Das ist ein medizinisches Wunder! Nicht erklärbar, aber ein wahrer Glücksfall. Sie hatte wohl einen riesigen Schutzengel, wenn man an so etwas glauben schenken mag. Bitte, gehen Sie zu ihr. Sie wartet schon ungeduldig."

„Sophia?" Anna geht langsam an das Bett ihrer Schwester. Wie immer strahlt sie mit roter Farbe im Gesicht und Lebensfreude. „Hey ihr." Sie weiß selbst nicht, was sie sagen soll. Einige brechen in Tränen der Freude aus, Anna rennt zu ihr und drückt sie fest an sich. „Oh Gott Sophia, du lebst, du lebst. Ich dachte du wärst für immer gegangen."
Jeder hier wirkt erleichtert.
Carmilla tritt neben Fina und flüstert ihr unbemerkt ins Ohr. „Das ist doch dein Werk oder? Ich kann es riechen Fina."
Sie nickt stumm. „Verstehe. Sie ist noch nicht soweit. Der Vampirismus hat sie gerettet, aber ihren Körper noch nicht übernommen. Es wird nicht lange dauern, dann wird sie gegen sich selbst kämpfen. Dann steckst du ganz schön in Erklärungsnot."
Bei den letzten Worten hörte sie Carmilla gar nicht mehr zu. Anna ließ Fina den Platz ihrer Schwester.
Sie hockt sich neben sie und streichelt ihr Gesicht. „Fina. Es gibt eben doch noch Wunder. Es ist nur gerecht, dass du...". Mit einem Kuss bringt sie Sophia zum Schweigen. Sie lebt. Das ist alles, was zählt. „Ich liebe dich Sophia." Sie lächeln sich beide himmlisch an, aber eine der beiden schleppt ein schlechtes Gewissen mit sich herum. Die Sterblichkeit aufzugeben war ein hoher Preis. Sie musste sich bald um die Beseitigung ihres Problems kümmern.

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