„Hey Schatz." Er will zu einem Kuss ansetzen, aber Melissa blockt angewidert ab. Er ist verwirrt und kratzt sich am Hinterkopf, während sich Melissa ein Bier aus dem Kühlschrank nimmt und gemütlich daran nippt. „Äh, ist alles in Ordnung mit dir?"
„Hm, was?" Melissa schaut ihn herablassend an. Seit wann bedient sie sich an Bier? Seit wann ist sie so abweisend? „Also, wie war dein Wochenende so? Du warst ja bei dieser Fina, oder?" Normalerweise hat er Melissa gut unter Kontrolle und auch leiten können, wie er es gerade benötigte. Doch irgendetwas stimmt mit ihr nicht. Das ist nicht die Melissa, die er kennt. „Es war fantastisch. Besser als die verschwendete Zeit mit dir in meiner Wohnung." Die Dreiraumwohnung gehört tatsächlich ihr, er zog mit ein, als sie sich "verliebt hatte". Was für ein törichtes Versagen ihrerseits. „Wie bitte? Was sagst du da?" Jeremy streicht sich wütend seine Haare aus dem Gesicht, die normalerweise vor Gel in der Sonne glänzen. Er arbeitet eisern an seinem Körperbau, um die Frauenwelt zu beeindrucken. Wie konnte sie nur auf solchen Mist hereinfallen?
„Bist du schwerhörig Jeremy?" Von seinem nackten Oberkörper lässt sie sich nicht beeindrucken. Nur weil er gut trainiert ist und auch so aussieht, heißt das nicht, dass er hier der bessere ist. Das ist sie nämlich schon.
„Melissa? Was ist mit dir passiert? Hat dir diese Fina oder eine deiner "Freundinnen" den Verstand vergiftet?" Sie trinkt die die restliche Hälfte leer, ohne abzusetzen. „Hm, nicht ganz, was ich mir vorgestellt hatte. Was sagtest du gleich mit meinen Freunden?"
Jeremy ist nicht gerade sehr geduldig, wenn man ihn verspottet. Er beginnt schließlich zu schreien. „Erst verschwindest du ein ganzes Wochenende, dann tauchst du hier mal wieder nach weiteren fünf Tagen auf und tust so, als wäre nichts! Was ist dein blödes Problem? Bist du echt so doof, um das zu kapieren?"
Die Lautstärke hätte die alte Melissa zum heulen gebracht, aber das ist vorbei. Sie zerdrückt die Glasflasche in ihrer Hand, als wäre es ein kleiner Luftballon. Erschrocken stellt er fest, dass sich ein paar Splitter in ihre Hand bohren und der Boden sich ein wenig mit Blut füllt. Ihre Hand ist mit Blut verschmiert.
Nicht, dass es äußerst schmerzhaft und ekelerregend aussieht, sie zieht sich ihre Splitter sogar wieder aus der Hand, um die auf den Boden zu werfen.
Kein Schmerz, kein Zucken in ihrem Gesicht, gar nichts. Was ist in den letzten Tagen passiert mit ihr?
Jeremy muss kurz gegen seinen Würgereiz kämpfen, als sie sich ihr Blut von den Händen leckt, mit geschlossenen Augen, als würde sie es genießen. „Was zum Teufel bist du Melissa?" Als ihr Name erklingt, wendet sie sich von ihrer Hand ab, an der die Blutung schon deutlich nachgelassen hat. „Was ich bin fragst du? Was ich bin?" Die grinst breit und überwindet den Abstand des Raumes in knapp einer Sekunde. Sie hat spitze, zu lange Eckzähne, raubtierhafte Augen und eine Aura, die sich Jeremy nicht erklären kann. Das ist nicht Melissa, dass muss jemand anderes sein.
Ihre Hand schnellt vor und packt in grob an der Kehle, die im die Luft zum atmen raubt. „Ich gebe dir jetzt eine Chance. Pack deine Sachen zusammen, nimm mit, was dir gehört und dann will ich dich nie Wiedersehen. Hast du mich verstanden?" Er fällt zu Boden und ringt nach Luft, die im gerade mit abnormer Kraft abgeschnürt wurde. „Was ist mir dir passiert", bringt er gerade noch für sie hörbar hervor.
Doch sie reagiert nicht. Stattdessen stellt sie eine Uhr mit einem zweistündigen Timer. „Wenn der Timer abläuft, fällt die Tür hinter dir zu. Ansonsten garantiere ich nicht für deinen Gesundheitszustand."
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Der süße Kuss des Blutes |GirlxGirl [Abgeschlossen]
VampirgeschichtenSophia ist mit ihrer Schwester und ihren Freundinnen auf einer Akademie für Hochbegabte. Ihr Leben scheint ganz Normal: Einen festen, gutaussehenden Freund, eine glückliche Familie, eine gute Ausicht auf die Zukunft mit den besten Freunden, die man...