Cloe nutze den erneuten freien Tag, um bei Eliza zu sein und nachts im Club zu arbeiten.
Sie lachte viel mit Eliza, ging mit ihr ins Freie, küsste sie, liebkoste sie, während sie ganz verzaubert ist von der Frau mit dem bronzefarbenen Haar.
Als sie gemeinsam in Elizas Wagen zum Club fahren -zwei Stunden vor der eigentlichen Öffnung- muss Cloe eine Frage loswerden. Sie hatte sich wieder aufreizend für Eliza gekleidet, der Grund lag auf der Hand.
Die Betreiberin parkt auf einem Parkplatz hinter dem Club, den sie extra nur für sich reservieren ließ. Alle anderen mussten auf einem extra Abstellplatz ihr Fahrzeug oder ihr Fahrrad abstellen. Sie zieht die Schlüssel aus dem Zündschloss. „Eliza, ich muss dich mal etwas fragen."
„Was gibt's, meine Hübsche?" Cloe kann immer noch nicht glauben, dass sie mit ihrer Chefin zusammen ist. Aber sie ist sich sicher, gut beruflich und privat trennen zu können, wenn sie nicht gerade im Büro wieder landet.
„Ich habe nachgedacht. Über meine Freunde und über mich. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass du ein Vampir sein musst. Der dickflüssige rote Wein, deine Essangewohnheiten und meine Art, wie ich mich verändert habe, deuten entweder auf eine Freundin von mir hin oder auf dich, was mehr Sinn ergibt. Mir wäre nie in den Kopf gekommen, mich für sie oder andere so zu kleiden oder für sie zu tanzen, außer für dich. Also Schlussfolge ich daraus, dass du eine von ihnen bist."
Eliza lächelt breit und schaut Cloe tief in die Augen. „Du bist ein verdammt kluges Mädchen Cloe, eine der Gründe, warum ich dich so sehr liebe. Gut kombiniert, aber du hättest vielleicht die Information mit deiner Freundin für dich behalten sollen. Aber jetzt da du es offiziell durch mich weißt, was wird sich dadurch ändern?" Mit schiefem Kopf schaut sie Cloe an, deren Herz zu pochen beginnt. „Gar nichts, außer, dass du vielleicht ab und an versuchen wirst, mir meinen kleinen Hals etwas abzuzapfen?" Da lacht die Clubbesitzerin nur herzlich. „Ich lebe schon so unendlich lang, dass ich mich wohl nicht mehr auf Blut beschränken muss, auch, wenn es immer noch wahnsinnig köstlich ist. Das ist etwas, was sich wohl nie ändern wird."
Cloe hat keine Ahnung, woher sie die Gedanken nimmt, die ihr in Gegenwart anderer Beziehungen oder ähnlichem wohl nie in den Sinn kommen würden. Ihr offenes, grünes Haar streicht sie von ihrem Hals weg und legt es sich in den Rücken. Sie präsentiert ihren linken Hals ihrer geliebten Vampirin. Ein bisschen kommt sie sich vor wie in einem schlechten Märchen oder Film. Alle finden plötzlich ihre Traumfrau und dazu sind die noch Vampire. Zufall? Absicht? Oder einfach nur dummes Glück?
„Was wird das Cloe?" Hat sie sich gerade verhört, oder hat sie ihr tatsächlich... Menschen sind doch immer wieder beeindruckend, vor allem, wenn sie verliebt sind, Hals über Kopf sich in den Wahnsinn stürzend.
„Ich dachte mir nur, dass es dir vielleicht gefällt und ich würde dir gern etwas geben, was man nicht mit Geld kaufen kann."
„Das größte Geschenk, dass du mir geben konntest, warst du selbst. Schon damals, als du bei mir angefangen hast, habe ich dich beobachtet. Dein Lächeln, deine Bewegungen, jede einzelne Minute meiner freien Zeit. Es ist eine Ehre, dass ich jemanden wie dich in meiner Nähe haben zu darf, ein Geschenk. Du musst mir nichts geben, denn du bist mein ein und alles."
Cloe fragt sich ernsthaft, wie ein unsterbliches, vielleicht sogar uraltes Wesen einem einfachen Menschen für wahre Liebe dankt. Ist sie so einsam?
Das Mädchen mit dem grünen Haar rührt sich nicht. „Ich verstehe zwar nicht gänzlich, was du mir mitteilen möchtest, aber ich bleibe bei meinem Wunsch. Und wenn wir uns so viel bedeuten, warum sollten wir uns dann nicht unsere Wünsche erfüllen?"
„Bist du dir ja ganz sicher?"
Sie nickt entschlossen. „Na los, jetzt komm schon Eliza", flüstert sie ihr sinnlich zu, während die ihre Augen schließt. Trotz geschlossener Augen, kann sie die Freude in ihrem Gesicht sehen.
„Ich danke dir Cloe", gibt sie freudig zu, mit leicht zittriger Stimme.
Erst fühlt die junge Dame den angenehmen Atem auf ihren Hals, dann eine Zunge, die ihren Hals ableckt, auf ihrer Halsschlagader verbleibt und ihr Herz vor Aufregung schneller schlagen lässt. Sie zischt vor Schmerz etwas, als sich diese spitzen Zähne, die Vampire normalerweise haben, in ihren Hals bohren. Warmes Blut strömt ihren Hals entlang, ihr eigenes.
Ihr Gesicht wird dabei von Eliza gestreichelt, die ab und an zusammenzuckt. Cloe lässt es über sich ergehen, ein wenig genießt sie es aber. Sie ist eine Mixerin, die an einer Bar arbeitet und kombinieren kann. Sie ist sterblich. Eliza muss Wissen längst vergangener Zeit und Erfahrung angesammelt haben. Was war sie schon im Gegensatz zu ihr? Ein sterbliches Wesen, unbedeutend, also kann sie wenigstens ein paar Taten vollbringen, die Eliza sich nicht allein erfüllen kann. Liebe, Zuneigung, Freude, ihr Blut. Alles Dinge, für die man jemand anderen benötigt.Sie befreit Cloe von dem Kuss des Vampirs, der Kuss, der in der Nacht in den Gruselgeschichten die Ahnungslosen befällt.
Sie öffnet die Augen wieder. Der Mund ihrer Vampirgeliebten ist mit etwas Blut verschmiert. Sie atmet schwer und hat ein leuchten in den Augen, mit welchem sie Cloe fixiert. Sie lächelt die blutverschmierte Frau an und fühlt am Hals nach den zwei Malen, die ihr Eliza geschenkt hat. Male, geschaffen für das ewige Band ihrer gemeinsamen Zeit. Eliza stürmt auf Cloe zu und küsst sie wild und verlangend. Sie ist davon völlig überrascht, was man auch dann noch sieht, als sie sich über ihr nach dem Kuss aufbäumt. „Oh meine bezaubernde Cloe. Wenn du wüsstest, welches Geschenk du mir da gegeben hast. Es macht mich ganz rasend. Wir Vampire werden von Blut unserer liebenden sehr rasend, weißt du?" In der Tat wirkt sie sehr...erregt? Was so ein paar Tropfen Blut nur auslösen.
Eliza hält sich nicht mehr zurück. Sie stürzt sich wild auf Cloe, beginnt sie zu küssen und zu lieben, in einer Art, wie Cloe es noch nie erlebt hat.
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Der süße Kuss des Blutes |GirlxGirl [Abgeschlossen]
VampirgeschichtenSophia ist mit ihrer Schwester und ihren Freundinnen auf einer Akademie für Hochbegabte. Ihr Leben scheint ganz Normal: Einen festen, gutaussehenden Freund, eine glückliche Familie, eine gute Ausicht auf die Zukunft mit den besten Freunden, die man...