Die Gerichtsmedizin ist ein trüber Ort. Außen hübsch, innen trostlos. Nachdem sie sich mit halbwegs passenden grünen Kleiderschutz bewaffnet hatten, gehen sie beide in den Obduktionssaal. „Jeffrey, wenn hast du denn angeschleppt Eine Neue? Ach wo bleiben meine Manieren? Ich bin Stan." Samantha ergreift verwirrend die Hand und erschrickt kurz an seinem festen Griff, bevor sie ihren Namen nennt. Erstaunlich, dass dieser Doktor sich nicht auf seinen Titel beruft, sondern seinen Vornamen nennt. Er bittet die beiden, sich umzuziehen und sich fein säuberlich und nach Vorschrift die Hände zu desinfizieren.
Sie legen ihre komplette Kleidung bis auf die Unterwäsche ab, verstauen sie in einem Spind und tauschen diese gegen eine sterile, grüne Arbeitskleidung der Gerichtsmediziner. „Warst du in der Gerichtsmedizin schon einmal?"
Samantha nickt. „Dann erschrick nicht vor Stan. Er hat, sehr ungewöhnliche Methoden. Aber du wirst ihn irgendwann schätzen lernen. Wenn es dir zu viel wird, kannst du auch rausgehen."
Er deutet Samantha an, mitzukommen, auch, wenn sie ziemlich verwirrt dreinschaut.Stan desinfiziert sich gerade die Hände und zieht mit einem klatschenden Geräusch auf seinen Händen die Handschuhe über. „Du machst unserem Jeffrey doch keine Schande oder? Ach natürlich nicht." Er zwinkert ihr zu. Irgendwie kam ihr der Gerichtsmediziner ein wenig verrückt vor. „Trommelwirbel, Mr. Jefferson." Er schaltet ein Tonbandgerät an. Eine Angewohnheit, um Details später nochmal abrufen zu können. „Patient Mikael Sergejewitsch. Alter etwa um die vierzig, Größe etwa 1,86m, geboren in Moskau, 1975. Bekannt als Vergewaltigungsmörder von Frauen verschiedenen Alters." Er hält kurz inne und betrachtet den Körper des Verstorbenen. „Keine äußeren Anzeichen einer Gewalteinwirkung, außer zwei Löcher am Hals. Etwa zwei bis drei fingerbreiter Abstand. Sieht aus wie eine Bisswunde oder ein gezielter Einstich. Was mir auffällt: Der Täter hat die Halsschlagadern äußerst genau durchtrennt, wie bei dem vorherigen Opfer, dass wir schon erlebt haben. Wir haben es also mit jemandem zu tun, der genau weiß, wie man seine Opfer schnell und präzise tötet, ohne großartige Gegenwehr erwarten zu dürfen."
Er entnimmt eine Gewebeprobe und stellt das Reagenzglas mit einem Korken verschlossen auf einen Tisch, außerhalb der Gefahrenzone um umgestoßen zu werden. „Blutprobe wurde schon entnommen. Noch kein Ergebnis liegt vor. Keine weiteren äußeren Gewalteinwirkungen, er muss gestorben sein, als er sich in Sicherheit fühlte." Jeffrey tut der Mord nicht wirklich leid. Ein Vergewaltiger, den sie seit Wochen suchen und nun ist er tot. Man könnte meinen, der Mörder dieser Person wollte der Polizei helfen. Mit dem klassischen Y-Schnitt öffnet er den Brustkorb des Toten. Was Samantha sieht, ist für Jeffrey Alltag. Stan arbeitet verdammt sauber, aber seine Arbeitsweise ist...einzigartig, in Bezug auf seine Arbeit mit inneren Organen. Die Art, wie er es tut, ist etwas verstörend. Die Organe betrachtet er wie einen Schatz und nimmt sie genau unter die Lupe. „Oh schau mal Samantha, eine Pizza! Es könnte eine gute Pizza mit Ananas gewesen sein. Die ist nicht mal einen halben Tag alt. Oh schau mal, ein Stück Käse meine Liebe!" Er holt ein Stück der Pizza heraus und hält es Samantha vor die Nase.
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Der süße Kuss des Blutes |GirlxGirl [Abgeschlossen]
VampireSophia ist mit ihrer Schwester und ihren Freundinnen auf einer Akademie für Hochbegabte. Ihr Leben scheint ganz Normal: Einen festen, gutaussehenden Freund, eine glückliche Familie, eine gute Ausicht auf die Zukunft mit den besten Freunden, die man...