T H I R T Y TWO

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Ich wusste nicht genau wie lang wir uns geküsst hatten, doch löste er sich meiner Meinung nach wieder viel zu schnell von mir. Meine Lippen brannten leicht von dem Kuss, doch war es kein unangenehmes Brennen, sondern eines, welches mich wohlig aufseufzen ließ. Mein Herzschlag war viel zu schnell und mein Kopf hatte nach wie vor noch nicht ganz begriffen, was gerade passiert war. Plötzlich kam mir aber wieder der Gedanke an Jude, welcher kurz zuvor erschienen war, weswegen mein Kopf hektisch zur Seite flog. Natürlich stand der General der Garde dort immer noch. Er schien ziemlich perplex und leicht schockiert, was man ihm ansehen konnte. Seine Augen waren weit aufgerissen und er probierte irgendwas zu sagen, was man daran erkennen konnte, dass sich sein Mund immer wieder öffnete und schloss. Da ich selbst keine Ahnung hatte, was zu sagen war, blickte ich wieder zu Loki, welcher nach wie vor dicht bei mir stand, doch dessen Lippen nicht mehr auf meinen lagen. Seine Haaren sahen leicht zerzaust aus, da kurz zuvor meine Hände durch diese gefahren waren. Nach wie vor sah er mich leicht grinsend, leicht lächelnd an und sagte ebenfalls nichts. Die Situation wäre sehr viel angenehmer, wenn Jude nicht hier wäre, denn so mussten Loki und ich unser Gespräch aufheben, denn ich war mir sicher, dass es eines geben würde. Wir waren den Schritt gegangen und nun kamen wir nicht mehr so leicht zurück. Wir mussten klären, wie es jetzt weitergehen würde. Ich hoffte nur inständig, dass dadurch nicht alles sehr viel komplizierter werden würde.
„Ich werde zu den anderen gehen", sagte ich heiser, weswegen ich mich räusperte. Nickend entließ mich Loki, indem er einen Schritt zurücktrat. Als ich an Jude vorbei wollte, packte dieser mich leicht am Arm und zog mich kurz zu sich, um mir drei Worte ins Ohr zu flüstern: „Nachher bei dir."
„Verstanden", antwortete ich dem Gott, sodass dieser mich wieder losließ und ich so weiter konnte. Sollten die beiden das doch alleine klären. Loki hatte uns in die ganze Sache reingeritten, so durfte er auch die Erklärung liefern.
So lief ich also schnell wieder zu den anderen, welche bereits ungeduldig erschienen. Keiner von ihnen saß mehr. Sie standen alle am Ufer des Sees und blickten in meine Richtung. Vermutlich sollte Jude uns suchen gehen, was er auch erfolgreich getan hatte.
„Da bist du ja", kam es aufgeregt von Sif: „Wo sind die beiden anderen?"
„Die kommen sicherlich gleich nach", sagte ich schnell und faltete nervös meine Hände ineinander. Würde Jude es allen sofort auf die Nase binden? Ich hoffte nicht, denn so müsste ich doch noch einiges erklären und vorher wollte ich eigentlich lieber mit Loki reden, denn ich hatte keine Ahnung, wo wir standen und was sollte ich dann den anderen erzählen?
„Hier sind wir schon", erklang eine Stimme hinter mir. Sofort drehte ich mich zu den beiden um und entdeckte einen grinsenden Loki, welcher so in die Runde blickte und Jude, welcher leicht beschämt zu Boden sah. Abwartend sah ich zu dem zuletzt genannten, ob er etwas sagen würde, doch schwieg er. Wie ich vorhin aus seinen Worten herausgehört hatte, würden wir es heute Abend bei mir klären und das er nun nichts sagte, dafür dankte ich ihm sehr.
„Dann können wir ja endlich zurück", kam es leicht ungeduldig von Fandral: „Ich befürchte, dass wir bereits gesucht werden." Sein Blick ging auf die andere Seite, wo sich unser Ziel befand und irgendwie schien er leicht besorgt, was ich auch verstand. Wir waren vermutlich schon ziemlich lange weg. Hoffentlich wurden wir nicht bereits vermisst, denn unser plötzlich auftauchen, würde für sehr viel Ärger sorgen.
„Dann lasst uns keine Zeit verlieren", erklärte Sif und sprang als erste ins Wasser. Die anderen taten es ihr gleich, doch stoppte ich, als ich eine Hand an meinem Rücken spürte. Vorsichtig drehte ich mich um und sah in das Gesicht von Loki.
„Wir sollten es niemandem sagen", begann er schnell sein Anliegen zu erklären: „Zumindest noch nicht."
„Natürlich", war ich sofort einsichtig, denn das war ebenfalls meine eigene Meinung zu diesem Thema.
Nickend entließ er mich aus seinem Griff und ging ebenfalls ins Wasser. Nun war ich noch als einzige an Land und wurde bereits von den anderen nicht mehr beachtet. Sie rechneten vermutlich alle damit, dass ich ihnen folgen würde, was zu dieser Zeit noch nicht der Fall war, denn mich erfasste ein leichtes Unwohlsein. Loki hatte nichts davon gesagt, dass wir überhaupt über diese Sachen sprechen sollten, zu zweit. War es ihm mit einem Mal doch unangenehm? Bereute er es? Genervt stöhnte ich auf und fasste mir an den Kopf. Es war doch so klar gewesen, dass es zu diesen Fragen kommen würde. Ich hätte mich einfach nicht darauf einlassen sollen. Erst seine Worte über meine Mutter und dann dieser Kuss. Das passte doch nicht zusammen! Nun war es allerdings bereits geschehen und nicht mehr rückgängig zu machen. Und anstatt hier zu grübeln, sollte ich den anderen lieber folgen, kam mir der Gedanke, denn diese waren schon ein etliches Stück von mir entfernt. Also stieg ich schnell ins Wasser und probierte mit starken Schwimmzügen aufzuholen.

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