Loki führte mich mit den anderen nach draußen, wo wir vor der Straße zum Halten kamen. Dort sah ich ein letztes Mal zu Kenan, Tony und Stephen, bevor mein Blick wieder zu Loki ging, welcher mich fragend ansah. Zuversichtlich nickte ich, bevor mich plötzlich der Strahl des Bifröstes erfasste und nach oben zog. Dabei spürte ich, wie sich eine Hand in meine schob und sah zu Loki, doch war dieser gar nicht mehr neben mir. Verwirrt suchte ich nach dem Ursprung der Berührung, als ich plötzlich zur Seite gerissen wurde und panisch aufschrie. Thor sah wieder von oben zu mir nach unten und ich konnte sehen, wie sich seine Augen verwirrt weiteten. Der einzige, der es ebenso mitbekam, was passierte, war Loki, der etwas weiter unter mir war, was ich jetzt erkennen konnte. Auch er schien plötzlich alarmiert und zog sichtlich seine Dolche. Ich spürte nur, wie der Griff an meinem Körper fester wurde und mich nun langsam zum Rand des schillernden Lichtscheines drückte. Mit einem Mal stieß mein Körper gegen etwas hartes und ein zersplitterndes Geräusch ertönte, bevor mich der Sog verließ und ich einfach fiel. Ebenso verließ mich der Griff an meinem Körper und eine kalte Dunkelheit erfasste mich.
•Loki•
Überglücklich betrachtete ich die Frau vor mir und hätte sie am liebsten sofort wieder geküsst. Diese Erleichterung, die ich gerade fühlte, war kaum in Worte zu fassen und noch weniger das andere Gefühle, welches sie in mir auslöste. Es war eine Mischung aus Freude, Liebe und Glück und bescherte mir einfach ein freudiges Kribbeln. Ich spürte keinerlei Wut, außer auf mich selbst. Immer noch verzieh ich mir die Worte nicht, die ich ihr an den Kopf geworfen hatte. Sie taten mir so unfassbar leid und am liebsten hätte ich sie mir auf die Haut gebrannt, um mich immer wieder an diese schreckliche Tat zu erinnern, damit ich sie ja nie wiederholte. Lia hatte solch ein Verhalten nicht verdient, doch war ich wie immer zu selbstsüchtig, um sie gehen zu lassen und somit auch vor mir zu beschützen. Niemals wieder würde ich sie gehen lassen. Ich würde ihr zeigen, was sie bei mir hielt und weswegen sie mich nicht aufgeben durfte. Außerdem würde ich sie wissen lassen, wie sehr ich sie liebte, sobald wir in Asgard ankommen würden. Dabei dachte ich zeitgleich an Sigyn und Keldan, welche sich zum Glück nicht mehr in Asgard aufhielten, sondern bereits abgereist waren. Eigentlich hatte Keldan darauf bestanden, auf sie zu warten, doch Odin hatte ihm klar gemacht, dass die beiden nicht mehr willkommen waren. Zwar zerstörte das den Handelsvertrag und doch hatte er ihr bei der Flucht geholfen, was an Hochverrat grenzte. Lia, die ja die eigentlich Übeltäterin war, würde dennoch nicht bestraft werden. Odin verlangte zwar, dass er ein erstens Gespräch mit ihr führen konnte, aber am wenigsten wollte er sie erneut verschrecken, weswegen wir uns selbst beim Allvater keine Sorgen machten. Sif war mir dagegen ein Dorn im Auge, da sie seit der Ankunft auf der Erde, kaum eine Möglichkeit ausgelassen hatte, um ihrem Ärger über Lia Luft zu machen. Sie schien wirklich böse, was man ihr nicht unbedingt verübeln konnte und doch schlug sie meiner Meinung nach über die Strenge. Ich wusste nicht, wo das noch hinführen sollte, weswegen ich mir inständig hoffte, dass sich Sif bald beruhigen würde. Am meisten machte ich mir allerdings in dem Moment einen Kopf, als ich den Mann wieder vor mir gesehen hatte, der meine Lia genommen hatte. Ich wusste nicht, was der immer noch wollte und warum er da war, doch wusste ich, dass mich sein Anblick würgen ließ. Tatsächlich baute sich ebenso ein Gefühl in mir auf, was ich eher selten verspürte und mir zeitgleich zeigte, dass sie mir so viel mehr bedeutete als andere Dinge. Ich verspürte tatsächlich starke Eifersucht. Als fast schon krank würde ich diese bezeichnen, da ich ihm nicht weniger gern meine Finger um den Hals gelegt und zugedrückt hätte. Tatsächlich schreckte ich vor diesem Gedanken nicht zurück, da so etwas noch recht harmlos für mich war. Wenn es um Lia ging, war ich noch zu ganz anderen Sachen fähig.Besitzergreifend nahm ich ihre Hand und drückte diese kurz, bevor ich sie wieder entließ, da sie sich von diesem Mann verabschieden wollte. Dabei ließ ich ihn nicht aus den Augen und nahm jede seiner Regungen in mich auf. Wie sehr mich dieses selbstgefällige Grinsen doch aufregte. Irgendwann hielt ich auch diese schleimigen Worte nicht mehr aus, sodass ich mich doch abwandte. Als er sie dann endlich wieder entließ, zögerte ich nicht und nahm sie wieder an meine Seite, was sie kommentarlos zuließ. Dann führte ich sie nach draußen, wo uns nur kurze Zeit später der Strahl des Bifröstes erfasste und mit sich zog. Dabei ging mein Blick gedankenverloren zur Seite, da die anderen weiter über mir waren. Am liebsten hätte ich Lia immer noch in meinen Armen, doch befand sie sich ein ganzes Stück über mir, sodass ich diesen kleinen Moment warten musste.
Als allerdings mit einem Mal ein schriller Schrei ertönte, riss ich meinen Kopf nach oben. Erschrocken sah ich zu Lia, welche panisch um sich trat und somit probierte einem Griff zu entkommen. Sofort realisierte ich, dass es sich um keinen Bekannten handelte, der dort bei Lia war. Furchtbare Angst erfasste mich und ließ mich automatisch meine Dolche ziehen, welche allerdings nicht zum Einsatz kommen konnten. Am liebsten hätte ich sie geworfen, doch war die Gefahr zu groß, dass ich sie damit traf und um in den Nahkampf zu gehen, waren die beiden zu weit weg. Ein wenig erleichtert stellte ich fest, dass Thor den Angriff ebenso bemerkt hatte und nun auch versuchte zu ihr zu kommen. Das schien den Angreifer in Bedrängnis zu bringen, da dieser immer weiter zum Rand des Scheines wanderte. Ich wusste mir mit einem Mal nicht mehr anders zu helfen und warf nun doch einen Dolch, was den Fremden ruckartig ausweichen ließ, weswegen er Lia ungehindert in den Rand drückte. Diese prallte nun gegen den Schein, bevor sie hindurch fiel und einfach verschwand. Schreiend stürzte ich mich auf die Gestalt, doch wusste diese sich zu wehren und so befand ich mich ebenfalls bald am Rand. Hektisch suchte ich nach Merkmalen, welche meinen Gegenüber verraten könnte, doch bekam ich keine. So kam es, dass ich mich ebenfalls fluchend über den Rand treiben ließ und einfach hoffte bei Lia aufzuwachen. Oder überhaupt wieder aufzuwachen, da ich keine Vorstellungen hatte, was nun mit mir passieren würde.
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Love > Hate
OverigEine einzige Berührung verändert ihr ganzes Leben. Mit einem Mal ist sie nicht mehr nur ein Niemand. Von außen betrachtet, scheint ihr Leben perfekt: Sie lebt im Schloss, wohnt jeder Feier der Königsfamilie bei und verbringt Zeit mit den engsten Ver...