ONE HUNDRED T W E L V E

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•Loki•
Nachdem ich herausgefunden hatte, wo sich Thor aufhielt, machte ich mich auf den Weg zu Lia zurück, welche sicherlich bereits auf mich wartete. Ich hatte mich wirklich beeilt und doch schien es eine Ewigkeit gedauert zu haben, bis ich Thor gefunden hatte. Dieser befand sich in einem Nebenteil des Hauptgebäudes und war dabei nicht allein, was ich sehen konnte. Dieser Bruce Banner, wie ich ihn noch in Erinnerung aus New York hatte, war bei ihm, was mir die Möglichkeit des Redens verbot. Deswegen würde ich auch anders vorgehen müssen, doch zuvor wollte ich zurück zu Lia, um zu schauen, ob es ihr gut ging.

Schwungvoll öffneten sich die Türen zu unserem Zimmer, sodass ich eintreten konnte, doch stoppte ich sofort wieder in meiner Bewegung, als ich das leere Bett entdeckte. Mein Blick ging suchend durch das Zimmer, bevor mich bereits die schreckliche Vorahnung erfasste. Ich spürte sofort die körperliche Reaktion, welche diese nach sich zog und stützte mich atemlos an die Wand. Panik und Hilflosigkeit packten mich. Noch schien ich nicht ganz zu realisieren, was das hier gerade bedeutete und ein Teil von mir hoffte immer noch, dass sie gleich hinter dem Bett hervorspringen und „Überraschung!" schreien würde. Natürlich geschah genau das nicht, sodass ich mich hektisch zum Ausgang begab und zurück zum Ausgangspunkt eilte.

•Lia•
Grob zog er mich hinter sich her und ließ mir gar nicht die Chance mich zu verteidigen, geschweige denn zu befreien. Er behandelte mich wie ein Stück Vieh, welches vom Markt nun nach Hause geschafft werden musste und genauso fühlte ich mich auch. Ich war ihm einfach ausgeliefert und wusste nicht, wo es hingehen würde. Dazu kam die Wut, welche neben der Angst am meisten präsent war. Am liebsten hätte ich ihm diese auch vollkommen gezeigt, doch beachtete er mich nicht und wenn ich ihn dazu bringen wollte, dann brachte er mich einfach mit seiner Magie zum Schweigen. Ebenso trafen wir nicht einmal auf andere Wesen, welche mir vielleicht helfen konnten. Stattdessen führte er mich durch die abgelegensten Gassen, die es hier zu geben schien.

Nach einiger Zeit stoppte er dann vor einem abgelegenem Gebäude und öffnete eine Tür, bevor er mich grob eine Treppe nach oben schubste und dann weiter in einen Raum brachte, wo sich ebenso nur ein Bett befand.
Obwohl ich es eher eine Pritsche nennen würde, als ein wirkliches Bett. Auch ansonsten war es hier nicht besonders sauber und man merkte dem Ort an, dass sich hier lange niemand anderes befunden hatte, außer Kenan, der ihn nun wieder zum Leben erweckt hatte.
„Hier werden wir erst einmal bleiben", verkündete er und zeigte demonstrativ um sich. Schnaubend folgte ich seinen Bewegungen und wusste auch nicht, was ich darauf antworten sollte. An sich wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Irgendwie befand sich nicht so viel Angst in mir, wie es sollte und das lag vermutlich daran, dass ich noch gar nicht so begriffen hatte, was hier geschah. Das lag auch daran, dass ich Kenan nur allzu gut kannte und mit ihm eigentlich nichts Böses verband, was sich sicher bald ändern würde.

Ich fragte mich, wie ich mich so sehr hätte täuschen können und spürte diese Enttäuschung, dass er mich so hintergangen hatte. Beleidigt deswegen, drehte ich ihm den Rücke zu und blickte stur an die Wand.
„Was soll das werden?" Fragte er so, wie es Erwachsene bei Kindern taten. Natürlich verhielt ich mich dann auch genau so und antwortete nicht. Stattdessen verschränkte ich nur meine Arme vor dem Körper und schwieg.
„Du solltest schlafen", erklärte er dann aus dem nichts und griff von hinten nach meinen Armen. Sofort begann ich zu zappeln und riss mich so gut es ging los. Immer noch hielten die Fesseln meine Hände hinter dem Rücken, was mich sehr in meinen Bewegungen einschränkte.
„Nun gut", sagte er beschwichtigend, „dann bleib dort halt einfach stehen."
Nun drehte ich mich doch ruckartig um und sah ihn funkelnd an: „Hat dir unsere Freundschaft denn gar nichts bedeutet?"
„Unsere Freundschaft?" Fragte er und betonte dabei das Wort so, sodass es mit einem Mal eine ganz andere Bedeutung hatte. Genervt stöhnte ich auf: „Hätte der Stein dich doch nur abgestoßen!"
„Hat er aber nicht und wird er auch nicht", kam es plötzlich mit dunkler Stimme und ich sah verwundert zu ihm. Er erwiderte den Blick aus seinen nun dunkleren Augen. Das ließ mich schwer schlucken und trotz unserer Lage kamen diese Bilder zurück in meinen Kopf mit den Nächten, die wir zusammen verbracht hatten.
"Du begehrst mich immer noch", stellte er dann trocken fest. Schnell schüttelte ich meinen Kopf: „Ganz sicher nicht."
„Wollen wir es herausfinden", hauchte er wieder, was mich erneut schwer schlucken ließ. Irgendwie spielte gerade mein Körper verrückt und man möge mich für verrückt halten, doch zog mich tatsächlich etwas zu ihm. Allerdings konnte ich gar nicht weiter reagieren, da packte er mich und drückte mich auf das Bette, welches direkt an der Wand stand, sodass ich auf der anderen Seite nicht verschwinden konnte.
„Ich werde dich zu nichts zwingen", erklärte er und sah mich an. Ich wollte daraufhin etwas erwidern, da spürte ich das Bein, welches sich mit leichtem Druck zwischen meine Beine kämpfte.
„Auch werde ich nicht mit dir schlafen", stellte er erneut klar und ließ mich ihn fragend ansehen. Weiterhin übte sein Bein diesen Druck zwischen meinen angewinkelten Beinen aus, als es mit einem Mal vorsichtig auf meine Mitte traf. Ich wollte weiter nach hinten rutschen, doch stoppte mich die Wand. Erneut wollte ich etwas erwidern, doch erhöhte er mit einem Mal den Druck und ließ mich erzittern. Dieser verdammte Stein ließ es mich sogar genießen, was das schlimmste an der ganzen Sache war. Plötzlich begann er mit leichten Bewegungen, welche mich wieder und wieder erzittern ließen. Außerdem hob er vorsichtig seine Hände und ließ diese langsam und geschmeidig über meinen Körper fahren. Ich wollte schreien, dass er aufhören solle, doch verließ kein Ton meinen Mund. Die Situation überforderte mich dafür viel zu sehr.
„Ke-NAN", verließ sein Name meinen Mund und endete in einem Stöhnen, welches er durch eine plötzliche Berührung ausgelöst hatte. Ich konnte nicht verhindern, dass meine Hüfte zu kreisen begann und den Druck vergrößern wollte. Das gelang mir allerdings kaum, da er mich förmlich zwischen Wand und sich eingeklemmt hatte und doch tat er das von mir verlangte nun selbst. Das alles war auf der einen Seite so komisch und doch so aufregend, da ich es noch nie erlebt hatte. Zwar wusste ich, dass ich es niemals getan hätte, wenn dort nicht dieser Stein wäre und doch konnte ich nicht mehr klar denken. Plötzlich vertieften sich wieder seine Berührungen und ließen meinen Kopf in den Nacken fliegen. Ebenso krallten sich meine Hände hinter meinem Rücken in die Kissen.
Mit einem Mal sah ich Loki vor mir und stoppte in jeglichen Bewegungen. Was war in mich gefahren?! Warum tat ich das hier gerade?! Ich wollte aufspringen und mich von ihm lösen, da setzte Kenan plötzlich seine Hand an die empfindlichste Stelle meines Körpers und übte starken Druck aus. Die Arbeit die er zuvor geleistet hatte, brachte meinen Körper dazu über die Klippe zu springen und so war es um mich geschehen. Zitternd und krampfend kam ich zum Höhepunkt, bevor ich kraftlos nach hinten sank.
„Es war schön dich mal wieder so zu sehen", erklang seine tiefe Stimme, „das kann Loki wohl ebenso behaupten." Ruckartig öffnete ich meine Augen und wusste sofort was er meinte. Er musste es gefühlt haben. Ich wusste nicht einmal, wie die Situation so schnell eskalieren konnte und doch fühlte ich mich mit einem Mal als hätte ich ihn betrogen. Ich war einfach nicht Herr meiner Sinne gewesen und der Stein hatte sein übriges getan. Es war wie damals gewesen und doch so viel verstrickter. Verdammt, Lia! Dieser Kerl hatte dich entführt und dir fällt nichts besseres ein, als dir von ihm einen Höhepunkt zu beschaffen? Beschimpfte ich mich selbst und verzog wütend das Gesicht.
„Ich hasse dich", hauchte ich und sah ihn böse an, was er grinsend erwiderte.
„Das denkst du zwar und doch weißt du noch nicht, was es heißt wirklich zu hassen", begann er wieder und hob nun seinen Finger, „aber warte nur ab." Vorsichtig streichelte er mir über die Wange, was mich ruckartig meinen Kopf zur Seite ziehen ließ. Plötzlich fühlte ich mich so dumm und gedemütigt, dass ich darauf eingegangen war und ihn nicht gestoppt hatte. Ich meine, was zum Teufel war in mich gefahren?
„Mach dir keinen Kopf", unterbrach er meine Gedanke, „Der Stein ist momentan ebenso verwirrt und weiß nicht an wen er sich klammern soll. Dazu kommen deine eigenen Gefühle."

(Ich habe sehr lange überlegt dieses Kapitel hochzuladen, da es doch ein wenig befremdlich rüberkommen muss xD)

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