T H I R T Y EIGHT

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Drei Wochen und vier Tage waren seit unserem letzten Gespräch vergangen. Gras war noch lange nicht über diese Sache gewachsen, denn mir fehlte einfach die Erklärung für alles. Er konnte doch nicht einfach so mit mir umgehen. War ich tatsächlich nur wieder einem seiner Scherze verfallen , damit er Spaß hatte und zeigen konnte, dass er jeden bekam, selbst diejenigen, die ihn eigentlich hassten. Denn genau das hatte ich getan. Ich hatte ihn zu Anfang gehasst und nun... ich wusste es nicht. Ich war einfach zutiefst verletzt. War es wirklich Liebe, was ich für ihn empfand? Konnte ich wirklich jemanden lieben, der so war und vor allem konnte ich mich so schnell in jemanden verlieben, sodass ich es Liebe nennen würde? Ich hatte auf all diese Fragen keine Antworten und das würde sicherlich auch so bleiben, denn wie sollte ich mir selbst diese Antworten geben?

Gerade saß ich unter einem der großen Bäume, welche sich hinter dem Schloss befanden und laß das Buch, welches ich vor vielen Monaten in der Bibliothek entdeckt hatte.
Hass, Liebe.
Traurig stellte ich mit jeder Seite mehr fest, dass es mich an Loki und mich erinnerte, nur das das glückliche Ende auszubleiben schien. Die zwei Protagonisten im Buch verliebten sich unsterblich ineinander und das trotz den ganzen Problemen, welche anfangs vorhanden waren. Von so einem Ende konnte ich bei mir nicht reden. Ich wurde verletzt, enttäuscht und liebe dennoch nach wie vor diesen Mann.
Stöhnend legte ich meinen Kopf an die Rinde und schloss meine Augen. Das alles war doch hoffnungslos. Warum hatte ich nicht auf mein Gewissen vertraut und hatte ihm erlaubt sich meine Gefühle zu erschleichen. Ich hatte doch gewusst, dass es so enden würde, doch wie sagte man so schön; am Ende war man immer schlauer.

Mein Blick ging in den Himmel, welcher heute bewölkt war und es deswegen ziemlich frisch draußen war. Ich wünschte ich könnte sagen, dass alles vergehen würde und alles später nur eine Erinnerung sein würde, doch war das hier mein Leben. Immer würde ich gejagt werde für das, was ich besaß. Immer würde ich dem Gott mit Gefühlen gegenübertreten, welche er nie erwidern würde. In diesen Fällen gab es keine Hoffnung für mich und das wusste ich. Ich wünschte alles wäre normal. So gerne wäre ich ein einfaches Mädchen, welches die Liebe seiner Eltern spüren durfte und glücklich mit einem Mann zusammen wäre, welchen er ihren nennen konnte.

Hörbar blies ich die Luft aus meinen Lungen und probierte die Tränen zu unterdrücken, welche sich in letzter Zeit viel zu oft gezeigt hatten. Ich musste einfach aufhören ständig zu weinen und lernen mit dem Schmerz umzugehen. Das Leben war nicht zu Ende und irgendwann würde das Ziehen meines Herzens schon aufhören. Ich musste mich einfach auf das wesentliche konzentrieren, nämlich auf alle die, die mir schaden wollten. Ich trainierte genau aus diesem Grund jeden Tag mit Sif. Loki war aus meinem Trainingsplan gestrichen und niemand schien das zu stören. Odin hatte nichts mehr dazu gesagt und auch Thor, fragte nicht. Sie nahmen alles einfach so hin.
„Thor sucht dich", ertönte mit einem Mal eine Stimme hinter mir, die mich erschrocken zusammenfahren ließ. Missbilligend erblickte ich Loki hinter mir, der an einem Baum gelehnt stand und auf mich nieder blickte. Der Schmerz kam zurück, doch nicht allein, denn Wut gesellte sich dazu, die ich ihm allerdings nicht zeigte. Ich schenkte ihm nur kalte Blicke, bevor ich mich erhob. Galant strich ich mir meine Haare nach hinten und griff nach dem Buch. Weiterhin hielt ich seinem Blick stand und wandte mich nicht ab. Ein leises Lachen verließ seinen Mund und er drückte sich elegant vom Baum ab. Langsamen Schrittes kam er auf mich zu. Ich wich nicht zurück, sondern wartete geduldig auf ihn. Dabei beobachtete ich Loki, als wäre ich ein Raubtier, welches nur darauf wartete sich endlich auf seine Beute stürzen zu können. Dicht blieb der Gott vor mir stehen und bedachte mich weiterhin mit diesem wunderschönen Lächeln, welches mir die Beine weghauen wollte. Ich wusste, dass er nur spielen wollte, doch wollte ich mich nicht zu ihm hinab begeben, weswegen ich mich einfach umdrehte und verschwand.

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