Loki
„Loki!" Verwundert stoppte ich in meiner Bewegung und blickte mich um.
„Loki!" Ertönte es erneut und ließ mich den Kopf noch mehr hin und her bewegen.
„Mein Gott", kam es mit einem Mal direkt von der Seite und ich spürte eine Hand an meinem Arm. Belustigt weiteten sich meine Augen, als ich Thor erblickte, welcher ein staubiges Tuch auf dem Kopf trug und probierte sein Gesicht mit diesem zu verdecken. Schnell wurde ich allerdings wieder ernst und ehe ich mich versah, schloss ich ihn in den Arm und atmete beruhigt aus: „Endlich habe ich dich gefunden." Thor schien verwundert und doch legte er schließlich seine Arme um mich. Er konnte nicht wissen, was ich gerade verspürte. Neue Hoffnung glimmte in mir auf, da ich wusste, dass ich auf ihn zählen konnte und nicht alleine mit dem Problem dastand. Er konnte mir wirklich helfen und ihm war es mindestens genauso wichtig, wie mir.Eine gefühlte Ewigkeit war ich durch die Stadt gelaufen und hatte ihn überall gesucht. Dabei hatte ich natürlich nicht vergessen nach Lia Ausschau zu halten und doch hatte ich mittlerweile die Hoffnung aufgegeben, sie so zu finden. Allgemein hatte ich mittlerweile keine Ahnung mehr, was ich tun sollte. Wir waren auf diesem Planeten gegangen und hatten keine Chance auf weitere Hilfe. Dachte ich, als ich plötzlich jemanden entdeckte. Ich trat wieder einen Schritt zurück und betrachtete das nur allzu gut bekannte Gesicht. Er wirkte ein wenig verstört und umso mehr, als er mich entdeckte.
„Hallo Bruce", raunte ich und betrachtete den Mann vor mir. Ein Stoß in die Seite ließ mich wieder zu Thor blicken: „Wir sollten uns konzentrieren, Loki. Bestimmt suchen uns schon alle."
„Eigentlich wird auch von mir erwartet, dass ich dich jetzt ausliefern würde, aber dafür bin ich viel zu glücklich dich zu sehen", erklärte ich ehrlicherweise. Thor verzog überrascht den Mund: „So viel Liebe einmal aus deinem Mund zu hören, Bruder, hätte ich nie gedacht."
„Das ist wieder genug", erwiderte ich grinsend, aber wurde sofort wieder ernst, „wir müssen sie unbedingt finden, Thor!"
"Werden wir", versicherte er mir.Aurelia
Eine Gänsehaut kroch über meinen Körper und ließ mich erzittern. Wieder und wieder probierte ich nach dem Band zu greifen, welches mich mit Loki Verband. Es wollte mir aber einfach nicht gelingen, denn immer wieder rutschte es mir aus meiner geistigen Hand, sodass ich es schon bald fluchend aufgab und meinen Kopf in Kissen versenkte. Die Frustration kam zurück und wie von alleine begann ich in die Kissen zu schreien.
„Du verhältst dich wie ein Kleinkind", erklang es mit einem Mal und ich setzte mich ruckartig auf. Ich erblickte Kenan, welcher auf der anderen Seite des Raumes stand und mich spöttisch ansah. Böse erwiderte ich diesen Blick, bevor meine Augen auf das fielen, was er in der Hand hielt. Es war eine Art Korb, über welchem sich eine kleine Decke befand, was mich denken ließ, dass wir nun picknicken würden.„Was ist das?" Fragte ich misstrauisch und erhob mich vorsichtig. Kenan sah kurz zu dem Korb, bevor er auf mich zukam: „Etwas damit du mir nicht verhungerst."
„An die Option, um dir zu entkommen, habe ich noch gar nicht gedacht", sagte ich scheinheilig und folgte ihm mit meinem Blick.
Er ging zum Bett, wo er den Korb abstellte und das Tuch wegnahm. Sofort kroch der Geruch von warmen Essen ins Zimmer und ließ mir tatsächlich den Speicheln im Mund zusammenlaufen. Dennoch riss ich mich zusammen, um ihn nicht diese Genugtuung zu geben: „Ich werde das nicht essen!"
„Natürlich wirst du das nicht", erwiderte er, was mich stutzen ließ, „zumindest jetzt noch nicht. Früher oder später wirst du nicht anders können."
„Werden wir ja sehen", fauchte ich und bedachte ihn weiterhin mit bösen Blicken.Schulterzuckend ließ er sich auf dem Bett nieder und verschränkte seine Hände hinter dem Kopf.
„Willst du mir nicht Gesellschaft leisten?" Allein mit welcher Dreistigkeit er mich das fragte, ließ mich würgen. Um das Thema von vorhin aufzugreifen, trat ich zu dem Korb und griff kurzerhand nach dem Essen, welches sich darin befand, bevor ich es einfach auf ihn warf. Ich wusste, dass es Verschwendung war und doch war es mir in dem Moment einfach egal.
Anfangs schien er gar nicht zu begreifen, was genau passierte, doch traf ich ihn schließlich genau im Gesicht und plötzlich setzte er sich auf. Er wirkte ein wenig verwundert, doch wurde sein Blick plötzlich zornig.
„Was fällt dir eigentlich ein?!"
Grinsend betrachtete ich ihn und zuckte schließlich mit den Schultern, was ihn wütend knurren ließ. Nun stapfte er auf mich zu, was mich zurückweichen ließ, doch stieß ich recht schnell gegen die Wand. Sein Ausdruck war plötzlich nicht mehr wütend, sondern bösartig. Seine Augen leuchteten und ängstigten mich.
Ungewollt schluckte ich schwer und drückte mich weiter an den kalten Stein.Schließlich stand er vor mir und ich wagte es mich kaum noch zu rühren.
„Vielleicht sollten wir deinem Liebsten mal wieder eine Botschaft senden", knurrte er mit einem Mal und ich bemerkte, dass ich es wirklich zu weit getrieben hatte. Schnell schüttelte ich meinen Kopf, was ihn nur seine Zähne blecken ließ: „Plötzlich nicht mehr so vorlaut, was?"
Ruckartig ließ er seine Hand nach vorne schnellen und legte sie mir an den Hals. Scharf zog ich die Luft ein: „Es reicht, Kenan!"
Plötzlich lachte er lauthals los: „Du- du möchtest mir Befehle machen?!" Bei jedem neuen Lacher zuckte ich zusammen und schloss meine Augen. Wieder und wieder probierte ich nach dem Band zu greifen, doch rutschte es mir jedes Mal aus der Hand. In meinem Kopf schrie ich nach Loki und doch bekam ich keine Antwort. Wie konnte ich dem Ganzen nur entfliehen?
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Love > Hate
RandomEine einzige Berührung verändert ihr ganzes Leben. Mit einem Mal ist sie nicht mehr nur ein Niemand. Von außen betrachtet, scheint ihr Leben perfekt: Sie lebt im Schloss, wohnt jeder Feier der Königsfamilie bei und verbringt Zeit mit den engsten Ver...