„Schatz.. Hey Louis... Schatz, wach auf!" Ich zucke zusammen und schlage die Augen auf. Ein Traum. Nur ein Traum. Ich starre an die weiße Decke über mich und kralle mich an dem Stoff der Decke fest. „Hey... wir landen gleich.." erst als er wieder etwas sagt, blicke ich nach rechts zu Harry. Er liegt neben mir, hat sich auf seine Unterarme gestützt und sieht mich besorgt an. Tief atme ich ein und wieder aus, bevor ich mich aufsetze und durch die verschwitzten Haare fahre. Ich habe das Gefühl, ich bin überall nass.
„Morgen.." murmle ich nur geschafft und schaue durch das Fenster. Noch sehe ich nur Wolken. „Du hast nicht gut geschlafen, oder?" fragt Harry besorgt und greift nach meiner Hand, um einen Kuss auf meine Fingerknöchel zu platzieren. Ich schüttle angespannt den Kopf und wieder fluten die Bilder der Fotografen in Portland meine Gedanken.
„Es... die Presse macht mir zu schaffen." gebe ich dann zu verstecke mein Gesicht in meinen Händen. Das gibt es doch nicht! Wieso komme ich so überhaupt nicht damit klar?! Harry hat mir doch extra gesagt, dass er bereits alles in die Wege geleitet hat, damit ich noch weiterhin mein ganz normales Leben führen kann. Eine Hand legt sich auf meinen Rücken und streicht sanft darüber. „Das ist okay, Louis, wirklich. Man muss sich daran einfach erst gewöhnen." versichert er mir und zieht mich dann in seine Arme. Sofort presse ich mich an ihn und drücke meine Nase in seine Halsbeuge. Meine Arme schlingen sich um seine Taille und ich liege mehr oder weniger auf ihm, aber Harry stört es scheinbar nichts.
Stattdessen zieht er mich enger an sich heran und wartet, bis es mir etwas besser geht und bis die Weltuntergangsszenarien aus meinem Kopf verschwunden sind. „Das wird schon." sagt er noch einmal und drückt mich ein wenig von sich, um mich ansehen, lächeln und mich dann küssen zu können. „Ich liebe dich." murmle ich leise gegen seine Lippen und er grinst. „Ich dich auch."
Mein Herz flattert sofort wieder und mir geht es auf der Stelle etwas besser. „Wollen wir kurz etwas essen? Zum duschen reicht die Zeit nicht mehr." sagt er dann und meine Augen werden groß. „Stinke ich?!" frage ich sofort alarmiert, da ich während meines Traumes wirklich viel geschwitzt habe und es nicht gerade schön wäre, wenn es so ist. Harry lacht und schüttelt den Kopf. „Nein, alles gut, aber ich dachte, dann fühlst du dich einfach ein bisschen besser; frischer." erklärt er schnell und streicht mir durch die Haare. Erleichtert atme ich aus und nicke. „Okay."
Bevor wir wieder aus dem kleinen Schlafzimmer gehen, ziehen wir uns wieder unsere Klamotten an und ich schnappe mir das Deo aus dem Bad. Danach gibt es Rührei, Spiegelei, Brötchen und Aufschnitt, Bacon und Tee. Die Wolkendecke lichtet sich und ich sehe, dass wir die Küste erreicht haben. Dieser Ausblick zu diesem Essen ist der Wahnsinn! Es ist unfassbar schön und so surreal, wenn man sich noch einmal überlegt, was hier gerade passiert. Harry trinkt in Ruhe seine Tasse aus und nimmt sich danach eine Avocado.
„Was ist?" fragt er, als er meinen skeptischen Blick bemerkt. Ich beobachte, wie er sie in Scheiben schneidet und sie auf einer Scheibe Brot verteilt. „Du magst das Zeug?" - „Avocados? Natürlich! Möchtest du probieren?" fragt er angetan, aber ich schüttle sofort den Kopf. „Auf keinen Fall?" - „Du magst es nicht?" - „Überhaupt nicht." bestätige ich und sehe wieder auf das Brot. „Nein, ich verstehe ganz ehrlich nicht, wie jemand so etwas möglichen kann. Die Konsistenz ist so merkwürdig und einen richtigen Geschmack hat es auch nicht." antworte ich ihm, aber er schmunzelt nur.
„Dann hast du nur noch nicht die richtige Kombination gefunden." - „Vergiss es." entgegne ich trotzen. Er zuckt mit den Schultern und beißt ab. Danke, aber nein danke. Wieso isst man dieses grüne komische Zeug nur?
Recht schnell wird das Essen wieder abgeräumt und der Pilot setzt zur Landung an. „Kommst du noch mit zu mir?" fragt Harry dann. Ich seufze, schüttle aber den Kopf. „Tut mir leid." Er winkt ab. „Nicht schlimm, ich kann verstehen, dass du nach der Woche endlich wieder nach Hause möchtest." Dankend lächle ich und schaue auf mein Handy. „Zayn fragt, ob er mich abholen soll." lese ich die Nachricht meines Mitbewohners, aber Harry verneint. „Wir fahren dich rum, das ist doch selbstverständlich. Außerdem lässt die Security ihn sowieso nicht auf das Gelände, wenn ich noch hier bin." meint er und ich schreibe Zayn zurück, dass Harry mich bringt.
Es ist Mittag in London, aber wie immer macht mir dieser nervige Jetlag gehörig zu schaffen. Als wir endlich bei mir sind, gibt Jimmy mir meinen Koffer. Er bietet mir an, ihn noch hoch zu tragen, aber ich winke dankend ab. Ein paar Augenblicke später betrete ich endlich wieder die Wohnung, die ich mein Zuhause nenne und rolle den Koffer in mein Zimmer.
„Ich bin wieder da!" sage ich laut und Zayn kommt aus der Küche gelaufen. „Louis! Schön, dass du wieder da bist. Hat mit dem Visum alles geklappt?" fragt er mich und ich nicke, bevor ich mich im Wohnzimmer aufs Sofa fallen lasse. Er setzt sich zu mir. „Wie war der Flug?" - „Ganz gut, aber ich habe auch viel geschlafen." erwidere ich und lasse dabei aus, dass ich einen nicht ganz so angenehmen Traum hatte.
„Hast du deiner Mum schon geschrieben?" fragt er dann und ich fluche. Das habe ich natürlich vergessen. Schnell schicke ich die Nachricht, dass ich gut angekommen und wieder zu Hause bin, ab und stecke mein Handy wieder weg. „Wie geht's Harry?" fragt Zayn mich dann. „Ganz gut.. es sind wieder neue Bilder aufgetaucht." sage ich dann und er nickt. „Ich weiß, habe ich mitbekommen. Ich habe die letzte Ausgabe gelesen. Du hast den Artikel wieder geschrieben, oder?" Seufzend nicke ich. „Ja..." Dann sage ich unüberlegt. „Missi weiß von Harry." Perplex sieht Zayn mich an. „Was? Wie jetzt? Warum das?"
„Naja wir haben über geskypt und dann ist Harry mit meinem Visum zu mir gekommen, also es war gerade fertig und er hat nicht bemerkt, dass ich mit meiner Chefin rede und plötzlich stand er im Bild." erzähle ich ihm. „Und.. was hast sie gesagt?" Ich zucke mit einer Schulter. „Im Prinzip nichts, Harry hat direkt angeboten, dass MiRoyl exklusives Material bekommt, wenn ich dafür ganz normal weiter arbeiten kann. Miss Tremblay wäre doch schön blöd gewesen, dieses Angebot auszuschlagen, immerhin kam es vom Prinzen selbst." erzähle ich ihm.
„Eigentlich wollte ich nicht, dass sie es weiß." füge ich hinzu. „Aber soweit ist doch alles gut?" versuche ich mir einzureden und stehe wieder auf. Still sitzen, geht gerade einfach nicht, ich laufe hin und her, in die Küche und wieder zurück. „Ich springe eben unter die Dusche." sage ich dann nur. „Sorry, wir sprechen gleich weiter." meine ich schnell und verschwinde im Badezimmer.
Das warme Wasser prasselt auf meine Haut und ich entspanne mich ein bisschen. Trotzdem frage ich mich, wo die Bilder abgeblieben sind, wer sie hat und was passiert, wenn ich das nächste Mal das Büro betrete. Es kann doch nicht sein, dass mich mir schon wieder darüber den Kopf zerbreche! Das muss doch mal aufhören! Woher wussten diese Fotografen überhaupt, wo Harry ist? Wie kann es jemand mitbekommen haben? Hat ihn vielleicht doch jemand am Flughafen entdeckt? Aber das ist doch schon Tage her gewesen. Es ergibt einfach hinten und vorne keinen Sinn. Ich greife nach meinem Duschgel und stelle fest, dass es leer ist. Super. Mir bleibt also nichts anderes übrig, als das von Zayn zu nehmen, auch wenn ich es nicht unbedingt mag. In meinem Shampoo ist noch ein wenig was drin, aber ich sollte mir trotzdem von beidem Neues kaufen.
Wahrscheinlich stehe ich viel zu lange unter der Dusche. Ab und an stelle ich das Wasser wärmer, aber trotzdem bekomme ich den Traum von heute nicht aus den Knochen. Er liegt wie ein schwerer Stein in meinem Magen und die Bilder flackern vor meinem inneren Auge umher. Wie soll das nur werden, dass das zu meinem Alltag gehören wird? Kann ich nicht mehr in die Kneipe mit meinen Freunden? Kann ich nicht mal eben spontan in die Stadt fahren?
Seufzend stelle ich das Wasser aus, trockne mich ab und schlinge das Handtuch um meine Hüfte, bevor ich in mein Zimmer gehe und dort in Jogginghose und Shirt bekleidet anfange, meinen Koffer aufzuräumen. Das meiste kann ich so, wie es ist, wieder in den Schrank legen; Mum hat es mit in die Wäsche geschmissen, aber die Sachen von gestern und heute packe ich in den Wäschekorb. Meinen Koffer muss ich auch noch zurück in den Keller bringen, aber ich beschließe, das nachher irgendwann zu machen. Jetzt gerade habe ich schlicht und ergreifend keine Lust.
Zayn steht am Herd, als ich zurück in die Küche gehe. „Was gibt's heute?" frage ich ihn und merke, dass ich schon wieder müde werde. Scheiß Jetlag. „Einfach Spaghetti." meint er nur. „Hatte keine Zeit einkaufen zu gehen, kannst du das morgen machen? Du gehst doch nicht direkt wieder arbeiten oder?"
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Meint ihr, Louis sollte Zayn von den ganz neuen Fotos erzählen? Oder sollte er abwarten, wie Harry das regelt?
Love L
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This One
FanfictionFortsetzung von "Next One" Wir steigen aus dem Jet und sofort stürmen Fotografen auf Harry und mich zu. Ich klammere mich an seine Hand. Alles wird immer enger. So viele Menschen, es ist laut und voll. Mein Herz pumpt schnell und stark und ich spüre...