67. Kapitel

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„Ich will nicht, dass sie heiraten." meint er nach einer Weile. „Wieso das – oh man." unterbreche ich mich selbst und meine Schultern sacken nach unten. Er nickt gezwungen und lächelt unglücklich. „Ich dachte, so bekomme ich am ehesten ihre Aufmerksamkeit. Ich weiß, es ist nicht die feine englische Art, aber ich habe nach dem Anruf immer wieder versucht sie zu erreichen, bis ich in einer Email mehr oder weniger freundlich darauf hingewiesen worden bin, Harper nicht mehr auf die Nerven zu gehen." erzählt er.

„Aber ihr hattet jahrelang keinen Kontakt mehr." werde ich ein und er lacht bitter. „Und es war so Beschissen, das kannst du dir nicht vorstellen. Ich liebe sie so sehr, ich kann nicht mitansehen, wie sie meinen ehemaligen besten Freund heiratet, nur weil der König es so will." - „Dann weißt du es." meine ich. „Ich wusste es noch bevor ich damals zusammengekommen sind. Wir haben es beide einfach verdrängt, waren glücklich. Unser Ablaufdatum stand die ganze Zeit fest und wir haben uns trotzdem darauf eingelassen, aber was erzähle ich dir das.. du weißt ja genauso gut, wie scheiße das ist."

„Also will ich Harry und du Harper..." murmle ich. „Oh Gott, diese Frau.." flüstert er und sieht an die Decke. „Ich wollte damals mit ihr abschließen, hatte ich echt vor, aber sie ist mir nicht aus dem Kopf gegangen." meint er und ich muss lächeln. Er liebt sie sehr, er ist verrückt nach ihr. Ich kenne ihn zwar noch nicht lange, aber wenn man das nicht bemerkt.. dann weiß ich auch nicht. Es ist nicht zu übersehen.

„Ich hatte gehofft, du kannst mir dabei helfen, dass ich eine Chance habe, mit ihr zu sprechen." meint er dann und sieht mich hoffnungsvoll an. „Ich.. äh.." - „Bitte, Louis. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll. Meine Nummer wurde geblockt, ich habe sie auf Twitter schon mit direkt Nachrichten zugespamt, aber sie antwortet nicht und in den Palast, wo sie sich ja im Augenblick fast nur aufhält, komme ich nicht."

„Ich kann es versuchen." willige ich dann ein. Ich werde Harry davon erzählen, er kann die Situation besser einschätzen als ich und für ihn wird es ein leichtes sein Andrew in den Palast zu bekommen, ohne dass es die Presse mitbekommt. Das fehlt noch; Nacktfotos von dem Prinzen, eine anstehende Hochzeit und der Ex der Zukünftigen, der noch dazu die Verlobung in Frage stellt, wird gesehen, wie er in den Palast geht. Es baut sich jetzt schon alles zu einem Skandal auf, den niemand haben möchte, es wäre, als würde man Benzin in das lodernde Feuer kippen um zu sehen, wie hoch die Flammen schlagen können.

„Aber ich kann nichts versprechen." Er nickt schnell. „Weiß ich doch. Aber du bist die einzige Person, die sich nicht weigert mit mir darüber zu sprechen." - „Hast du es schon anders versucht?" frage ich verwundert und er seufzt verzweifelt. „Ich habe ein paar ihrer Freunde über Instagram angeschrieben, aber entweder habe ich gar keine Antwort bekommen oder nur, dass ich mich bloß verziehen soll." erzählt er, schweigt dann kurz.

„Ich werde Harry fragen." bekräftige ich dann entschlossen. Gegen ein Gespräch zwischen Harper und Andrew ist doch nichts einzusetzen. Außerdem hat er doch selbst erst gesagt, dass er nicht versteht, wieso sie nicht mehr zusammen sind; oder es nicht zumindest nicht wieder sind. Harry meinte zu mir, dass Harper und Andrew praktisch perfekt zusammen gepasst haben, ich glaube irgendwie nicht, dass er jetzt dagegen sein wird; jedenfalls nicht so sehr, dass ich keine Chance habe, ihn zu überreden. Das wird schon.

Wenn er mich denn mal zurückruft.. bisher ist das nicht der Fall und leider bleibt es den Rest des Tages so. Andrew hat mir noch seine Nummer gegeben, dann mussten Trevor und ich auch wieder los. Das Interview zu bearbeiten dauert nicht lange. Leider. Lieber würde ich mich noch weiter vor dem Artikel über Harry und die Fotos drücken, aber es geht nicht. Ich muss ihn irgendwann fertig stellen und diese Aufgabe vor mir hin zuschieben, bringt leider herzlich wenig. Unangenehme Aufgaben haben leider die Angewohnheit nicht einfach zu verschwinden, sondern einem zu folgen und dabei eine verdammt beschissen gute Ausdauer zu haben.

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