Weiter darüber nachdenken kann ich nicht, denn Yorick spricht weiter. „Zieh nicht zu sehr an den Zügeln. Zeig Geenie, wo es langgeht, indem du deine Oberschenkel leicht an ihren Bauch drückst, aber hau ihr nicht die Fersen an den Bauch!" erklärt er mir und sagt dann, ich soll versuchen, mit ihr quer auf die andere Seite zu gelangen.
Es läuft eigentlich ganz gut, aber ich glaube, das liegt eher daran, dass Geenie es schon kennt, als dass ich es wirklich vernünftig hinbekomme. Trotzdem scheint Yorick zufrieden zu sein. „Gut, dann machen wir weiter." sagt er und sieht zu Harry, welcher nickt. „Steh einmal auf." meint er und vorsichtig versuche ich mich von dem Sattel zu erheben. „Nicht zu viel, nur ein bisschen... genau und jetzt setz dich wieder." Ich weiß zwar absolut nicht, was das werden soll, aber ich befolge Yoricks Anweisungen. „Gut, das machst du jetzt immer im Wechsel. Den Rhythmus spürst du, halt dich am besten zuerst noch am Riemen fest."
Ähm.. okay? Welcher Rhythmus?
Bevor ich das allerdings fragen kann, wird Maxwell schneller und Geenie folgt ihm sofort. Ich klammere mich fest und versuche das Gleichgewicht zu halten. „Aufstehen Louis, nur ein wenig." Wie soll das bitte gehen?! „Versuch es." sagt Harry nun auch laut und mein Herz schlägt mir bis zum Hals, als ich mich hoch drücke, aber einen Augenblick wieder auf meinem Hintern sitze. „Setz dich gerade hin." sagt Yorick dann. Wie kann er nur so entspannt sein.
Ich versuche es jedoch, drücke mich wieder hoch und versuche die gleiche Bewegung, wie Harry zu machen, der immer noch vor mir ist. „Besser." meint Yorick zufrieden und tatsächlich finde ich den Rhythmus dann recht schnell. Es ist deutlich angenehmer und ich habe nicht mehr das Gefühl, jeden Augenblick herunter zu fallen. Dennoch lasse ich den Riemen nicht los, das wäre dann zu viel des Guten.
„Halt das Gleichgewicht.... Ja, genau so.. okay gerade bleiben..." Yorick ist geduldig und ruhig und dadurch bin auch ich weniger gestresst. So langsam bekomme ich es hin und irgendwann reitet Harry quer über den Platz, bis er neben mir auskommt und Geenie und Maxwell neben einander traben. Er sieht zu mir und lächelt. Ich grinse zurück, verliere in diesem Augenblick aber fast den Rhythmus und dadurch mein Gleichgewicht. Er schmunzelt, aber ich schaue schnell wieder geradeaus und versuche mich zu konzentrieren. Mein Herz hämmert gegen meine Rippen und ich versuche ruhig zu atmen und mich nicht zu sehr stressen zu lassen.
„Ich glaube, ich spüre meine Beine nicht mehr." stöhne ich auf, als ich von dem Pferd abgestiegen bin und wieder auf dem Boden stehe. Harry lacht nur, „Das wird morgen noch schlimmer." Ich verdrehe die Augen und fahre mir durch die Haare. Es war verdammt anstrengend und ich frage mich inzwischen wirklich, wie es bei Harry die ganze Zeit so unglaublich entspannt aussehen konnte. Wie macht er das?
„Hier." Harry drückt mir die Zügel von Geenie wieder in die Hand und wir gehen von dem Platz. Anny ist nicht mehr hier, als wir im Stall ankommen und die Tiere erneut putzen. Soll mir recht sein. Es kehrt wieder Ruhe in meinen Gedanken ein, aber dadurch ist das erste, was in meinen Kopf kommt, Harrys Verlobung; dass er schon einer Frau versprochen ist. Wieso hat er mir nichts davon gesagt? Ich habe ihm gegenüber so oft meine Zweifel und Sorgen zugegeben und er hat immer gesagt, dass wir das zusammen schaffen und dass ich unrecht damit habe, wenn ich sage, ich passe nicht in diese Position.
Offenbar war er die ganze Zeit doch der Meinung; er hat vorhin selbst noch gesagt, er wüsste selbst gut genug, dass ich nicht die optimale Wahl bin. Aber wieso hat er mich dann gewählt? Das ergibt doch keinen Sinn. Außerdem frage ich mich gleichzeitig, wie er vorhatte, dieser Beziehung wirklich eine Zukunft zu bieten, wenn er in nicht allzu langer Zeit heiraten wird. Noch schöner wäre es ja gewesen, wenn das Datum schon festgelegt wäre; dann wüsste ich wenigstens, wann meine Zeit abgelaufen ist.
DU LIEST GERADE
This One
Fiksi PenggemarFortsetzung von "Next One" Wir steigen aus dem Jet und sofort stürmen Fotografen auf Harry und mich zu. Ich klammere mich an seine Hand. Alles wird immer enger. So viele Menschen, es ist laut und voll. Mein Herz pumpt schnell und stark und ich spüre...