Freue mich auf eure Reaktionen :D
Noch spielt keine Musik, noch reden die Leute miteinander und noch hat mich niemand entdeckt. Ich schließe kurz die Augen. Nur nicht durchdrehen. Harry steht vorne am Altar. Neben ihm stehen einige seiner Freunde, vermutlich seine Trauzeugen. Harpers Trauzeugen sind ebenfalls schon da. Der König steht bei seinem Sohn, spricht mit ihm und Harry zwingt sich ein Lächeln auf das Gesicht. Er muss glücklich aussehen, es soll ja so aussehen, als würde er sich ernsthaft darauf freuen und nichts anderes wollen.
Ich seufze und sehe kurz auf den Boden. Die Zeit zieht sich und vergeht trotzdem viel zu schnell. Mein Herz klopft mir bis zum Hals. Ich war noch nie so nervös. Wirklich, noch nie. Dann fängt die Musik an zu spielen und sofort wird alles still. Es ist ein langes Lied, dramatisch und meiner Meinung nach zu überzogen, aber die Gäste sehen alle nur gespannt zur Eingangstüre. Ich hingegen blicke immer wieder besorgt zu Harry. Sein Vater hat mittlerweile Platz genommen, Harry hat die Hände locker vor sich verschränkt und sieht ebenfalls auf den Eingang.
Dann kommt Harper herein. Ihr Vater führt sie den langen Weg über den roten Teppich zum Altar. Sie trägt ein weißes Kleid, schlicht, aber zugegebenermaßen, wirklich schön. Es ist nicht so pompös, wie ich gedacht hatte, aber trotzdem finde ich die drei Meter lange Schleppe etwas übertrieben. Harpers Vater und sie kommen bei Harry an, Harry schüttelt seine Hand, er legt die andere auf seine Schulter, nickt knapp und dann verschränken sich Harpers und Harrys Finger miteinander. Falsch. Absolut falsch ist dieser Anblick. Der Pfarrer fängt mit der Begrüßung an.
Er betont, wie wundervoll der Bund der Ehe doch ist und wie erfreulich es für das ganze Land ist, dass der Prinz seine große Liebe in Harper gefunden hat. Ab dem Moment höre ich nicht mehr wirklich zu. Es ist so, als wäre zwischen meinen Ohren und der Umwelt Watte. Alles ist irgendwie dumpf und unklar. Lieder werden gesungen. Ich singe nicht mit. Harry sieht nicht zu mir. Wieso schaut er nicht her?
Er soll doch bitte nur für einen kurzen Augenblick zu mir sehen. Es ist Folter. Ich stehe hier und alles in mir schreit danach, zu ihm zu gehen, seine Hand zu nehmen und ihn aus der Kirche zu bringen, einfach weg von hier, weg von den Menschen, weg von der Presse; irgendwo hin, wo er einfach er selbst sein kann und nicht ständig von allen Seiten belagert wird. Ich bleibe an meiner Position stehen, warte ab. Es wird ein Gebet gesprochen, dann ertönt die Stimme einer Gospelsängerin, die mir eine Gänsehaus bereitet. Sie ist wahnsinnig gut und erst nach einigen Augenblick sehe ich sie an der Seite stehen.
Erstaunlich modern für eine Hochzeit wie diese, aber verdammt schön, dass muss ich zugeben. Meiner Meinung nach hätte sie auch noch weiter singen können, aber dann folgt die Traupredigt, die so romantisch ist, dass selbst Nicolas Sparks sagen würde, es ist zu viel des guten. Harper sagt irgendetwas leise zu Harry, dieser lächelt kurz etwas mehr und nickt leicht. Ob er wohl richtig zuhört, was der Priester gerade vorträgt?
Ein weiteres Kirchenlied folgt, Gesang hallt durch den hohen Raum. Ich singe nicht mit. Ich blicke für eine Moment zu dem König, ich kann sein Gesicht nicht erkennen, aber ich bin sicher, er ist mehr als nur zufrieden mit dieser Darbietung der beiden. Das Trauversprechen. Ich glaube mir wird schlecht. Es ist zu perfekt, um wirklich echt zu sein, aber das sieht niemand hier. Für diese Menschen sind Harry und Harper das zukünftige Königspaar, zu dem das Land stolz aufblicken wird. Es ist einstudiert, das sehe ich Harry sofort an.
Die kurzen Pausen zwischen den Sätzen fehlen, die er sonst macht, wenn er noch einmal kurz darüber nachdenkt, wie er etwas am besten formuliert, seine Stimme ist klar und kräftig, aber nahezu lieblos. Man könnte meinen, er liest einen Sachtext vor. Aber nein, für jeden anderen hier ist es ein Liebesgeständnis und ein Trauversprechen, wie es besser nicht sein könnte.
DU LIEST GERADE
This One
FanfictionFortsetzung von "Next One" Wir steigen aus dem Jet und sofort stürmen Fotografen auf Harry und mich zu. Ich klammere mich an seine Hand. Alles wird immer enger. So viele Menschen, es ist laut und voll. Mein Herz pumpt schnell und stark und ich spüre...