3. Kapitel

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„Nein." Ich schüttle den Kopf. „Ich habe morgen noch frei, Dienstag gehe ich aber wieder." antworte ich ihm und er sieht mich skeptisch an. „Meinst du echt, du packst das? Irgendwie siehst du aus, als würdest du krank werden." Ich verdrehe die Augen. „Bullshit. Ich kann doch wohl wie jeder andere Mensch auch arbeiten gehen!" fahre ich ihn, zugegeben etwas unfreundlich, an. Zayn nickt nur und wendet sich wieder dem Herd zu. „Gut, wie du meinst." antwortet er lediglich und ich ziehe mein Handy aus der Hosentasche.

Keine neuen Nachrichten. Wieso bin ich nochmal nicht direkt mit zu Harry gefahren? Irgendwie vermisse ich ihn gerade und habe sehr stark das Bedürfnis, mit ihm zu kuscheln. Zayn verteilt das Essen auf die Teller und wir setzen uns aufs Sofa. Viel Sprechen wir nicht mehr und recht zeitnah verschwinde ich in meinem Zimmer und haue mich aufs Ohr.

Ich habe keine Ahnung, wieso, aber ich bin unglaublich müde. Eigentlich komisch, denn ich habe auf dem Flug ja schon recht viel geschlafen. Als ich wieder aufwache, ist Zayn schon lange weg. Gemütlich und in Ruhe mache ich mir Frühstück und setze mich vor den Fernseher. Natürlich läuft um die Uhrzeit noch nichts wirklich vernünftiges, aber das ist mir gerade egal. Ich lehne mich zurück und trinke meinen Tee, während ich mir irgendwelche Promi-News anschaue. Ganz viel Bullshit.

Natürlich ist auch Harry dabei und ungewollt werde ich hellhörig. Die Medien haben jetzt auch mal begriffen, dass die Fotos von der Yacht nicht aktuell sind und dass er seit Wochen schon nicht mehr im Mittelmeer wahr. Selbstverständlich wird es so dargestellt, als wäre es eine unglaubliche Erkenntnis und ich kann nur die Augen verdrehen. Herzlichen Glückwunsch, nach Tagen habt ihr es also auch mal geschafft, euren Job zu machen! Wahnsinn! Wieder wird spekuliert, weswegen Harry auf den Azoren war. Mein Artikel ist veröffentlicht worden. Zayn hat mir die Ausgabe mitgenommen, aber noch habe ich sie nicht aufgeschlagen.

Die Bilder sind überall, es wird minutenlang darüber berichtet, dass spekuliert wird, wo der Prinz jetzt ist, weswegen die Reise unangekündigt war und was ihn dazu bewegt hat. Die wildesten Ideen kommen auf; von einfachem Urlaub, bis zu einer geheimen Hochzeit auf der Insel. Ja, ich glaub auch.

Harry meinte ja, er bekommt das alles, was über ihn geschrieben und gesendet wird, kaum noch mit. Sein Presse-Team ist dafür verantwortlich und nur, wenn es mal einen wirklich unglücklichen Skandal geben sollte, wird er informiert. Noch ist nichts, was die Frau dort erzählt bestätigt, also wieso sollte er sich darum scheren? Erleichtert atme ich aus, als der Bericht endet und keins der Fotos aus Portland aufgetaucht ist. Ich hatte wirklich kurz die Befürchtung, mein Gesicht gleich im Fernsehen bewundern zu dürfen, aber zu meinem Glück ist mir das erspart geblieben.

Das bedeutet noch, dass Harry es geschafft hat? Die Fotos sind aus dem Verkehr, die Presse hat keine Ahnung von mir und ich bin immer noch ein ganz normaler Bürger. Ich mache den Fernseher aus, ziehe mich an und schnappe mir meine Sachen. Dann kann ich jetzt auch beruhigt einkaufen gehen. Zayn hat mir heute morgen einen Zettel geschrieben. War der Kerl denn gar nicht im Supermarkt? Bei so viel, wie hier drauf steht, sollte man meinen, dass man unseren Kühlschrank auch einfach ausstellen könnte, weil sowieso nichts darin ist.

Das Auto hat er natürlich auch mitbekommen. Glaubt er echt, ich habe Lust, mit so viel Einkauf zu laufen? Danke, aber nein danke. Es lässt sich schlecht vermeiden, also mache ich mich auf den Weg. Vielleicht kaufe ich auch einfach nicht alles ein, was auf der Liste steht. Soll er doch selbst hinfahren, immerhin hat er das Auto.

Entspannt schlendere ich durch die Gänge und packe hier und da einige Lebensmittel in den Einkaufswagen, als mich plötzlich jemand anspricht. „Oh, hallo Mr. Tomlinson." verwundert drehe ich mich um, lächle aber, als ich Steven vor mir stehen sehe. „Hi Steven! Wie geht es ihnen?" Er nickt zufrieden. „Soweit ganz gut. Und Ihnen? Ich nehme an, sie haben heute noch frei?" fragt er freundlich. „Ja, zum Glück." antworte ich ihm. „Sie arbeiten auch nicht?" frage ich dann verwundert. „Meine Schicht beginnt erst heute Mittag. Ich habe das ganze Wochenende gearbeitet, deswegen habe ich heute Vormittag noch etwas Zeit." erklärt er mir.

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