60. Kapitel

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„Er ist okay." meint er nach einer Weile und ich kann nicht anders, als die Augen zu verdrehen. „Willkommen im normalen Leben." lacht Zayn hingegen nur und nimmt es mit Humor. „Kannst du mir das Rezept für das Gericht aufschreiben?" fragt Harry ihn dann. „Äh, klar?" - „Ich würde es gerne an Molly weiter geben." - „Seine Köchin." helfe ich Zayn auf die Sprünge. „Ich schreibe es dir nachher auf." Nach dem Essen setze wir uns auf Sofa, schalten irgendeine Sendung an, bei der Promis wie so oft um Geld für den guten Zweck spielen und ich kuschle mich unter eine Decke an Harry. Dieser öffnet gerade sein Kaktus-Eis und legt die Verpackung auf den niedrigen Tisch vor uns.

„Das Kribbelt." murmelt er und sieht auf die grüne Spitze. „Deswegen Kaktus-Eis, Harry." murmle ich amüsiert. Er zuckt mit den Schultern. Ihm scheint es gut zu schmecken und er isst weiter. „Das weiß doch jeder." murmelt Zayn nur augenrollend, als die Frage kommt;

Mit welchem Hausmittel bekommt man Rotweinflecken als Kleidung?

a) Hefe

b) Zitrone

c) Salz

d) Milch

„Ähm.. Milch?" fragt Harry unschlüssig. „Salz." meint Zayn nur. „Oh." Harry schaut weiter zu und irgendwann kommt eine Frage zum Königshaus.

Welche Nagellackfarbe trägt Prinzessin Gemma laut eigener Aussage am liebsten?

a) Ballett Slippers

b) Fifth Avenue

c) Allue

d) Exposed

„Und Harry?" frage ich und sehe ihn an. „Nichts davon." meint er Augenrollend. „Sie mag gar keinen Nagellack. Sie trägt ihn nur, wenn sie muss." - „Aber welchen mag sie am liebsten?" - „Klarlack." antwortet er direkt, aber laut dem Moderator ist Antwort a) richtig. „Vielleicht solltest du mal dahin gehen." grinst Zayn. „Ich weiß doch den Rest nicht." wirft er ein. „Dann wohnst du noch etwas hier und lernst es." entgegne ich und ein Kribbeln macht sich in meinem Körper breit, als ich darüber nachdenke, wie es wohl wäre, mit ihm zusammen zu wohnen; mehr als nur ein oder zwei Tage.

Jeden Tag neben ihm schlafen zu können, mit ihm zu frühstücken, ihn zu beobachten, wenn er vor dem Kleiderschrank steht (nur in Handtuch oder auch gerne ganz nackt), überlegend, was er heute tragend wird, ihn jeden Tag küssen zu können, bei ihm sein zu können. Mich erfasst ein angenehmer Schauer und mein Herz flattert schneller. Willkommen zurück Fledermaus.

Wir schauen die Show tatsächlich zu Ende, aber danach geht Zayn als erster ins Bad. „Du hast dich heute gut geschlagen." meine ich und er sieht mich verwundert an. „Meinst du?" - „Natürlich! Überlege doch mal, wie viel ich verpatzt habe, als ich das erste mal mit dir im Restaurant war." antworte ich und er schmunzelt. „Ich gebe mir Mühe." - „Alles gut, Haz." Ich küsse ihn sanft und er lächelt, erwidert den Kuss und zieht mich zu sich heran. „Danke, Schatz." - „Doch nicht dafür." - „Und ob!" widerspricht er mir sofort. „Dank dir fühle ich mich das erste mal nicht wie ein Prinz, sondern einfach wie ein ganz normaler Mann." Lächelnd mustere ich ihn, streiche sanft über seine Wange und küsse ihn wieder.

Es tut ihm sichtlich gut, Zeit außerhalb des Palastes und den dazugehörigen Regeln zu verbringen. Er entspannt sich immer mehr und hat sogar hier und da ein paar sarkastische Kommentare zu der Show abgegeben. Das dürfte er sich im Palast wohl niemals erlauben. An ihn gekuschelt streiche ich mit den Fingerspitzen über seine nackte Brust. Wir reden wenig, sind aber beide noch wach. Aber wir brauchen auch in diesem Augenblick nichts zu sagen, es ist gut wie es ist, angenehm und ich wäre nirgendwo lieber.

This OneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt