Die Schlagzeile kommt, natürlich. Und egal, wie oft ich den privaten Chat auf Twitter zwischen Harry und mir aktualisiere, es kommt nichts. Montags wird Harry mit Harper in einem schicken und total überteuerten Restaurant gesehen. Man könnte meinen, sie sind ein Paar. Gut, das ist das Ziel hinter der Aktion, aber als er sie dann öfter als sonst küsst, merke ich, wie sehr mir es missfällt. Ich weiß, dass er nichts dafür kann, ich weiß, dass er mich anrufen würde, wenn er könnte, aber dennoch wünsche ich mir, dass mein Handy gleich klingelt, er hier aus dem Aufzug spaziert kommt oder mir eine Nachricht schreibt, dass er heute Abend vor meiner Tür steht.
Noch dazu ist inzwischen Mitte Dezember und Weihnachten ist nicht mehr weit. Ich weiß ja nicht einmal, ob wir uns an irgendeinem der Feiertage sehen werden. Was ist mit meinem Geburtstag? Ich habe keine Ahnung. Wir haben bisher nicht darüber gesprochen, aber wir wussten ja auch nicht, dass uns dermaßen viel dazwischen kommt. Dazu kommt, dass ich keine Ahnung habe, was man jemandem schenkt, der doch schon alles hat. Jedenfalls bis heute. Ich schaue mir die Fotos an, die Bilder von ihm und ihr und habe plötzlich eine Idee.
In der Mittagspause fange ich eine Liste an, mit Dingen, die ich brauchen werde. Ich werde mich also die Tage in das Getümmel in der Stadt stürzen und darauf hoffen, dass ich alles bekomme. Aber ich glaube kaum, dass es etwas nicht geben wird. Mir fällt jedenfalls kein Grund dafür ein.
Ich schaffe es tatsächlich, so gut wie alles einzukaufen. Zayn und ich schenken uns nichts, das ist aber schon seitdem wir uns kennen so. Meine Mum hat meinen Geschwistern in meinem Namen Make-Up und so ein Zeug besorgt. Ich habe bezahlt, aber es ist deutlich leichter, wenn Mum sie besorgt, als wenn ich sie von London nach Portland schicke.
Vicky schenke ich einen Gutschein für den Spa, Jeff bekommt einen Gutschein und für Andy haben wir uns alle überlegt, dass wir zusammenlegen und ihn zu einem Fußballspiel einladen. Vicky weiß davon und meinte schon, dass sie die Idee super findet. Ansonsten gibt es von mir für niemand anderen etwas zu Weihnachten. Außer für Harry natürlich.
„Was machst du da?" fragt Zayn verwirrt, als ich Abends auf dem Sofa sitze und die ganzen Sachen vor mir ausgebreitet habe. Verwirrt nimmt er eine Bierflasche hoch. „Nein!" widerspreche ich sofort und nehme sie ihm aus der Hand. „Du schenkst Harry ein Bier?" Genervt stöhnend verdrehe ich die Augen. „Natürlich nicht. Idiot." murmle ich. „Sondern?" Er sieht irritiert über meine Einkäufe und versucht sich zusammenzureimen, was ich damit vor habe. „Muss ich das verstehen?" - „Was schenkt man jemandem, der alles hat?" frage ich ihn trocken und er zuckt mit den Schultern. „Woher soll ich das wissen, Harry ist dein Freund."
„Ich schenke ihm das, was er nicht haben kann, weil er es nicht darf." antworte ich nur und hebe einen großen Korb vom Boden auf den Tisch. „Backmischung?" - „Er hat noch nie welche gemacht. Das wird ein Date." meine ich schulterzuckend und sehe Zayn an, dass er am liebsten sagen würde, dass wir dann doch direkt richtig Backen könnten. Leider bin ich nach wie vor sehr unbegabt, was Küchenarbeiten angeht und Harry kann es nicht wissen. Ich habe verschiedene, günstige, Biersorten gekauft, einen richtigen Flaschenöffner, diese kleinen Wassereistüten, die man erst noch einfrieren muss, Haribo und andere Süßigkeiten, ein Gutschein für ein Fastfood-Restaurant, bestellen kann man schließlich auch. Es sind viele Kleinigkeiten, aber ich hoffe, er versteht die Bedeutung dahinter.
Für mich ist er ein ganz normaler, liebenswerter junger Mann mit einem Charakter aus purem Gold. Von mir aus könnte er in einer Einzimmerwohnung leben, sich von Tütensuppe ernähren und irgendeinen Job haben, der Geld bringt, es wäre mir egal, wenn er nur dabei noch Harry wäre. Ich brauche diesen ganzen Protz und Prunk um ihn herum nicht, um ihn zu lieben. Das ist alles Schnickschnack, der uns aktuell nur das Leben schwer macht.
DU LIEST GERADE
This One
FanfictionFortsetzung von "Next One" Wir steigen aus dem Jet und sofort stürmen Fotografen auf Harry und mich zu. Ich klammere mich an seine Hand. Alles wird immer enger. So viele Menschen, es ist laut und voll. Mein Herz pumpt schnell und stark und ich spüre...