This One

78. Kapitel

Ich stehe gerade in der Küche und mache mir Frühstück, als die Haustür aufgeschlossen wird. „Schon wieder da?" frage ich verwundert und sehe auf die Uhr. „Es ist halb eins." meint Zayn nur amüsiert und ich nicke. Eigentlich war ich schon einmal um neun Uhr wach, aber dann habe ich beschlossen, mich einfach wieder umzudrehen und weiterzuschlafen.

Zayn trägt seine Reisetasche in sein Zimmer und kommt dann wieder in die Küche. „Wie war dein Weihnachten?" frage ich ihn versucht gut gelaunt, aber es klappt nur semi gut. „Es war toll! Liam hat mir ein neues kleines Tattoo geschenkt, weil er weiß, dass ich eigentlich schon längst mal wieder ein neues haben wollte." erzählt er grinsend. „Und meine Eltern mögen ihn auch, es war super." Ich zwinge mir ein kurzes Lächeln auf die Lippen und beiße dann in mein improvisiertes Sandwich.

„Und bei dir? Du siehst nicht sehr glücklich aus." meint Zayn dann skeptisch. „Wie war es bei Harry?" Ich zucke mit den Schultern. „Es gab ein Dinner." antworte ich knapp und kann nicht verhindern, genervt zu klingen. „Und?" fragt er weiter. „Naja, erst war alles ganz cool, ich war schon Vormittags da, Harry und ich haben geredet und so, da war alles wieder gut, dann musste er diese Rede halten, hast du ja bestimmt mitbekommen." Er zuckt mit den Schultern. „Nicht wirklich." - „Und dann gab es das Dinner. Seine Eltern, Gemma und Harper... und sein Vater hat die ganze Zeit nur davon geredet, wie wundervoll die Hochzeit sein wird." fasse ich zusammen und verdrehe die Augen.

„Aber das war doch klar." wirft er ein und ich stöhne genervt. „Ja, aber es war nicht klar, dass Harry nicht einen Mucks dagegen sagt! Ich saß da, wie auf einem Präsentierteller und er hat nichts gesagt; nicht, dass er Harper nicht liebt, nicht dass er sie nicht heiraten will und nicht, dass er mit mir zusammen ist. Ach ja und dann hat sein Vater, der König, mich praktisch rausgeworfen und nicht einmal da ist Harry dazwischen gegangen, obwohl, wir vorher ausgemacht hatten, dass ich die Nacht bei ihm bleibe." Je mehr ich erzähle, desto mehr rege ich mich auf, lege dann das Sandwich zur Seite und laufe einige Schritte in der Küche umher.

„Und er geht mal wieder nicht an sein scheiß Handy. Wir hatten nämlich auch gesagt, dass ich den ersten Feiertag in den Palast komme, aber das bin ich gestern nicht, weil ich nicht eine einzige Antwort von ihm bekommen habe. Also bin ich hiergeblieben und er hat sich nach wie vor nicht gemeldet." Zayn presst die Lippen aufeinander und sieht mich mitleidend an. „Das ist... scheiße." - „Ja, ach was."

Er sieht einen Moment an mir vorbei. „Was meinte er denn, wieso er die ganze letzte Woche lang nicht reagiert hat?" - „Er hatte sein Handy nicht." entgegne ich monoton und verschränke die Arme vor der Brust. Zayn verdreht die Augen. „Du bist manchmal echt ein bisschen dumm, weißt du das?" - „Alter!" - „Ne ernsthaft, Louis. Er hat sich nicht gemeldet, weil er nicht konnte und quasi im Palast festsaß und wir wissen ja beide, dass er da nichts für kann, richtig?" - „Ja. Und jetzt?" frage ich ungeduldig. „

„Denk doch einfach mal nach. Hat er sein Handy wieder?" - „Keine Ahnung, woher – Oh." - „Genau." meint er nur und nimmt sich die andere Hälfte meines Sandwichs. „Ey!" Er reagiert nicht einmal. „Wie also soll Harry bitte mitbekommen haben, dass du nicht wusstest, ob du gestern zum Palast kommen solltest, oder nicht. Wahrscheinlich hat er gestern den ganzen Tag auf dich gewartet und denkt jetzt, du wärst wütend auf ihn." - „Bin ich nicht." - „Aber enttäuscht." stellt Zayn fest und ich seufze. „Schon."

„Ach Scheißdreck." fluche ich und fahre mir durch die Haare. Wieso habe ich daran nicht gedacht? Es ist so offensichtlich, man kann es doch kaum nicht bemerken! „Dann fahre doch jetzt zum Palast." schlägt Zayn vor und sieht auf sein Handy. „Oder auch nicht." meint er dann und irritiert sehe ich ihn an. „Wieso jetzt doch nicht?" - „Harry ist nicht in Amerika. Er wurde mit Harper in irgendeinem Kaff gesehen, sie sind bei ihren Eltern." meint er und zeigt mir den Onlineartikel. Ich verdrehe die Augen. „Natürlich.. das musste ja passieren." Harry und Harper scheinen nicht wirklich bemerkt zu haben, dass sie fotografiert worden sind.

„Er wird vor der Hochzeit schon irgendwann wieder hier sein." sagt Zayn zuversichtlich. Ich beiße mir auf die Innenseite meiner Wange und mir kommt wieder ins Gedächtnis, worüber ich gestern Nacht nachgedacht habe. Es ist total bescheuert, surreal, und bestimmt lächerlich, sobald ich es ausspreche, aber irgendwie will es nicht aus meinen Gedanken verschwinden.

„Was meinst du, wie die Fotos an die Öffentlichkeit gekommen sind." - „Welcher Fotos?" - „Die Nacktfotos, Zayn." meine ich trocken und er zuckt mit einer Schultern. „Keine Ahnung. Weißt du es denn mittlerweile?" - „Harry hat sie wohl hochgeladen." - „Bitte?" Mit großen Augen sieht er mich an und ich zucke mit einer Schulter. „Er weißt nicht, wie man mit Twitter umgeht, danach wurden die Bilder wieder gelöscht. Und ich weiß es von Steven, Harry hat deswegen kein Wort mir gegenüber verloren." meinte ich.

„Und klar, Harry kann absolut nicht mit Twitter umgehen, aber.." Ich zögere, Zayn weiß jedoch schon längst, worauf ich hinaus will. „Du denkst also nicht, dass er die Fotos hochgeladen hat." - „Wieso sollte er? Er müsste entweder Twitter öffnen, einen neuen Tweet anfangen und die Fotos anhängen, oder auf die Fotos gegangen, teilen und dann Twitter ausgewählt haben. Und danach senden. Ich meine, spätestens bevor er senden gedrückt hätte, müsste ihm doch aufgefallen sein, dass da etwas nicht stimmt. Dass er sich nicht mit Twitter auskennt, ist mir klar, aber meinst du echt, das wäre ihm nicht aufgefallen?" frage ich Zayn skeptisch und er seufzt.

„Steven ist der Sicherheitschef, richtig?" - „Ja." - „Wieso sollte er so etwas sagen." Ich atme tief ein und wieder aus. „Es wurden doch schon einmal Bilder von Harry und mir geklaut.. und dann an Fotografen geschickt. Klar, das ist nicht Twitter, aber irgendwie muss derjenige ja trotzdem dran gekommen sein. Und erst dachte doch jeder, es wäre Trevor gewesen, bis klar war, dass es ein Hacker war, der nur den Anschein erwecken wollte, Trevor zu sein." - „Und du denkst, Harrys Handy könnte gehackt worden sein? Von dem gleichen Kerl?" - „Klingt das bescheuert?" frage ich unentschlossen.

Zayn schüttelt dann aber den Kopf. „Nein, hast du Steven davon schon erzählt?" - „Nein, ich habe gestern erst diesen Gedanken gehabt." antworte ich. „Und was ist, wenn es jemand aus dem Palast war?" denkt der Schwarzhaarige laut weiter. „War es denn ganz sicher ein Hacker? Kann nicht irgendjemand Harrys Handy geklaut haben, als er geschlafen hat?" Ich schüttle den Kopf. „In den Raum kommt niemand rein, Es steht immer eine Wache auf dem Flur." - „Echt immer?" Ich nicke. „Ja, wie sollte jemand da rein gekommen sein? Außerdem wird ja jeder Mitarbeiter überprüft und so." - „War auch nur so ein Gedanke."

Zayn sagt nichts mehr dazu, aber mir geht nicht aus dem Kopf, dass es einer der Angestellten sein könnte. Ich wüsste aber partout nicht wer. Steven kontrolliert alles, was mit dem Prinzen zu tun hat, wie soll bitte jemand Harry zu nahe kommen können, ohne das er es bemerkt und es etwas dagegen tut? Ich kann es mir nicht vorstellen, dass -

„Zayn.." murmle ich leise und mein Herz rutscht mir in die Hose. Mir wird eiskalt und ich hoffe so sehr, dass ich damit unrecht habe. „Was ist denn jetzt? Du bist so blass, wie eine Wand." meint er verwundert uns sieht mich besorgt an. Mein Puls verdoppelt sich und ich will meinen Gedanken keinen glauben schenken. „Ich muss du Hochzeit verhindern.." murmle ich leise. „Und wie willst du das anstellen? In die Kirchen stürmen und der Welt die Wahrheit sagen?" fragt er sarkastisch.

Kurz mustere ich ihn, nicht sicher, ob er es ernst mein, oder nicht. Zayn stockt. „Louis, mach das nicht. Das wird der Skandal des Jahres.. des Jahrhunderts." - „Wieso denn nicht? Dann kann nicht einmal der König etwas dagegen machen." meine ich entschlossen. „Was soll er machen, wenn die Wahrheit einmal draußen ist? Gegen die Presse hat er keine Macht, Zayn. Es wird sofort überall in den Nachrichten sein und auch, wenn ich dann meine Privatsphäre aufgebe, muss Harry dann nicht heiraten."

„Und das willst du machen? Ich meine, du wirst nie wieder alleine auf die Straße können." - „Aber Harry ist ein bisschen weniger gefangen.. also ja." antworte ich und spinne diese Idee immer weiter. „Ich bekomme einen Presseausweis. Der König meinte, dass es doch eine tolle Möglichkeit für MiRoyl wäre." - „Klingt ja gar nicht zynisch." - „So war es zwar sicher gemeint, er im Prinzip hat er mir direkten Zugang zur Hochzeit ermöglicht." - „Im Pressebereich jedenfalls." wirft Zayn ein, aber ich verdrehe nur die Augen. Das wird wohl eines der eher kleineren Probleme werden. „Was näher ist, als wo ich sonst hinkommen könnte." 

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Woran Louis da wohl gerade gedacht hat... und ob das so eine gute Idee ist, in die Hochzeit zu platzen? Wird das wohl gut Enden oder wird es zu einem einzigen großen Desaster? 

Love L