Ich muss über den jährlichen Weihnachtsball schreiben. Worüber auch sonst? Es gibt ja auch nichts wichtigeres, als reiche Menschen, die überteuerte Kleidung tragen und die Aufmerksamkeit genießen, ein wenig tanzen und das Personal stundenlang hin und her scheuchen. Augenrollend suche ich nach einem Bild in der Internen MiRoyl-Galerie, welches ich für den Artikel benutzen kann.
In dieser Galerie finden sich alle Bilder, deren Rechte das Magazin erworben hat und die wir daher frei benutzen können. Von letztem Jahr gibt es einige Bilder und ich habe das Gefühl, auf jedem zweiten ist Harry zu sehen. Er war dort mit einem Model, dass er aber zwei Wochen später schon nicht mehr wiedergesehen hat; jedenfalls wenn man den Medien glauben schenken darf.
Natürlich wurde schon wieder spekuliert, ob das nicht seine Zukünftige Königin wird, aber eigentlich wusste jeder, dass es sowieso nicht lange halten wird. Wieso auch, der Party-Prinz kann schließlich jede haben, die er will. Party-Prinz. Ich mag diesen Namen für Harry nicht, aber irgendwie ist er nachvollziehbar, wenn man sich die Schlagzeilen der letzten Jahre ansieht. Seit langem aber wurde Harry nicht mehr so genannt.
Ich habe diesen Namen nie benutzt. Die letzten Wochen wurde er genaugenommen von keiner einzigen Zeitschrift so betitelt, aber es war ungewöhnlich still um ihn. Ich frage mich wirklich, wieso das nicht einer einzigen Zeitschrift aufgefallen ist. Aber das soll mich nicht weiter kümmern. Seufzend nehme ich mir meinen Notizblock zur Hand und fange an, mir Notizen zu machen. Natürlich werde ich Spekulationen aufstellen müssen, mit wem er wohl dieses Jahr den Ballsaal betreten wird, was er tragen wird und wer alles eingeladen ist.
Eigentlich sind es jedes Jahr zu 99 Prozent die gleichen Leute, es sollte also nicht wirklich schwierig sein, etwas zu Papier zu bringen. Meine Gedanken schweifen ab, als ich mir vorstelle, wie Harry in einem edlen Anzug mit verschiedenen Abzeichen und sonstigen royalen Ansteckern die mit rotem Teppich ausgelegte Treppe herunter geht. Vor meinem inneren Auge sehe ich, wie die große Flügeltüren geöffnet werden, er kurz vor der ersten Stufe stehen bleibt, über die sich bietende Szene blickt und dann mit gestrafften Schultern und selbstbewusstem Gang, auf die Tanzfläche geht.
Den Eröffnungstanz ist der Königin und dem König vorbehalten, aber direkt danach werden Harry und Prinzessin Gemma mit ihren Partnern tanzen und nach und nach Reihen sich die Gäste ein. Mit wem er wohl alles tanzen wird? Ich bin sicher, er ist ein wunderbarer Tänzer. Schnell schüttle ich den Kopf. Ich werde sowieso nicht mit ihm tanzen. Wieso sollte ich auch? Erstens kann ich nicht einmal richtig tanzen, nicht wie es am Königshof erwartet wird, und die Gelegenheit wird auch nicht mehr kommen.
Im Augenblick kann ich mir zwar schlecht vorstellen, jemals wieder mit irgendjemandem zu tanzen, aber ich zwinge mich, nach vorne zu blicken. Was soll ich auch machen? Es reicht, wenn ich ihm jeden Abend, wenn ich versuche zu schlafen, hinterher weine. Zayn versichert mir immer wieder, dass es besser wird, irgendwann und ich weiß, dass er recht hat, aber noch scheint dieses irgendwann verdammt lang weg zu sein.
Ich komme mehr oder weniger gut voran, weiß aber, dass ich es besser könnte, wenn mein Herz nicht die ganze Zeit schmerzen würde. Die Mittagspause habe ich deswegen sausen lassen und einfach am Schreibtisch gegessen. Vom Abendessen gestern war noch etwas übrig, dass ich mir eingepackt habe und ich bin gerade wirklich dankbar, mir nicht irgendwo anders noch etwas holen zu müssen.
Dann klingelt plötzlich das Telefon auf meinem Schreibtisch. „MiRoyl-Magazin, Tomlinson, was kann ich für sie tun?" frage ich routiniert und nehme mir instinktiv meinen Notizblock und einen Kugelschreiber. „Hey Louis." Mein Atem stockt und mein Herz fängt an auf Hochtouren zu arbeiten. „Ähm.. Eure Hoheit, was kann ich für Euch tun?" frage ich und schlucke, während ich den Stift immer wieder auf und zu klicken lassen.
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This One
FanfictionFortsetzung von "Next One" Wir steigen aus dem Jet und sofort stürmen Fotografen auf Harry und mich zu. Ich klammere mich an seine Hand. Alles wird immer enger. So viele Menschen, es ist laut und voll. Mein Herz pumpt schnell und stark und ich spüre...