12. Kapitel

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 „Sie und Prinz Harry sind zusammen?" fragt er und überrascht schaue ich ihn an. „Sie wissen davon?" - „Bis gerade nicht, aber ich habe den Jungen aufwachsen sehen, er kann mir nichts verheimlichen." sagt er und lächelt. „Es freut mich, dass er endlich jemanden gefunden hat."

Wir gehen durch eine Tür an der Seite des Schlosses und er führt mich in einen großen Raum. An der Wand hängen viele Sättel und anderes Zeug, das man bestimmt zum Reiten braucht. Er geht zu einem Schrank und öffnet die Schublade. „Hier. Sie können sich dort umziehen." Er deutet auf einen anderen Raum mit einem großen Tisch in der Mitte.

Ich schaue auf die Sachen in meiner Hand. „Das.. äh.." - „Das ist schon richtig so." antwortet er mir und ich gehe in den anderen Raum. Er schließt die Tür und ich schaue mir die Hose an. Hat Harry wirklich vor, mit mir reiten zu gehen? Ich versuche unvoreingenommen zu sein, ziehe mich um und überlege dann, ob ich einfach meine Sneaker wieder anziehen soll. Es klopft im gleichen Augenblick allerdings an der Tür. „Mr. Tomlinson?" - „Ja, ich bin fertig." antworte ich und Yorick öffnet die Tür wieder. „Hier." Er reicht mir ein Stiefelpaar, die ich anziehe. „Passen sie?" fragt er nach und ich nicke und sehe an mir herab. Die weiße Reithose sitzt eng, aber ich glaube, das muss so sein. Mein Shirt habe ich angelassen und die andere Hose gebe ich Yorick zurück. Er reicht dann noch einen Helm, den ich aufsetze.

„Ich hatte mir schon gedacht, dass diese Reithose zu klein ist." meint er und legt sie weg. „Die Jeans können Sie mir gerne geben. Ich lasse sie auf ihr Zimmer bringen." sagt er und ich reiche ihm sowohl die Jeans, als auch meine Vans.

„Sehr gut." zufrieden sieht er mich an. Er wendet sich der Wand mit den Sätteln zu. Es dauert nicht lange, bis er einen herausnimmt und sich zu mir dreht. Erwartungsvoll sieht er mich an. „Ähm..." - „Heben sie ihre Arme, die Unterarme parallel zum Körper." weißt er mich an und als ich es tue, legt er den Sattel darauf. Uff, der ist schwerer, als er aussieht.

Danach legt er Zügel und anderes Zeug über den Sattel. Ich schaue auf das dunkle Leder und frage mich, ob der wohl Maxwell gehört. Dann bemerke ich, dass Yorick einen zweiten Sattel mit Zubehör herausholt. „Finden sie den Weg zum Stall?" fragt er mich und ich nicke. Naja, ich hoffe es. Ich gehe vor und er schließt die Tür hinter uns. Am Stall angekommen, kann ich den Sattel auf einer Holzvorrichtung ablegen und auch Yorick legt den anderen dorthin.

Fast im gleichen Augenblick kommt Harry aus der Box von Maxwell. „Oh wow." entfährt mir und er lächelt verschmitzt. Er trägt eine enge, tiefschwarze Reithose und ein schwarzes, ebenso enges Shirt. „Du siehst auch ziemlich heiß aus." meint er und mustert mich. Erst jetzt sehe ich, dass Maxwell hinter ihm steht. Harry führt ihn auf die andere Seite des Stalls, in eine offene, große Box ohne Stroh. Er macht in an dem Halfter links und rechts fest und nimmt sich dann aus dem Schrank neben mir eine Kiste.

Ich habe gar nicht bemerkt, dass Yorick ein anderes Pferd geholt hat und es daneben stellt. „Willst du ihn putzen?" fragt Harry mich und überfordert sehe ich das Tier an. Es ist etwas kleiner als Maxwell, aber immer noch sehr groß. Das Pferd ist schwarz, aber hat einen weißen Strich auf dem Nasenrücken. „Oh, das ist übrigens Geenie." - „Und von dem ist sie?" frage ich und trete vorsichtig an das Tier heran. „Eigentlich von mir, ich reite meistens Maxwell." meint er schulterzuckend.

Vorsichtig lasse ich die Stute an meiner Hand schnuppern. Harry hingegen ist schon dabei, Maxwell gründlich zu putzen. „Willst du nicht anfangen?" fragt er mich verwundert und unschlüssig sehe ich ihn an, bemerke aber jetzt erst, dass ein leichtes Lächeln seine Lippen umspielt. Fast im gleichen Augenblick kommt Anny zu uns. „Als würde er dich das alleine machen lassen." schmunzelt sie und fängt an, Geenie zu putzen. Ich möchte aber nicht tatenlos herumstehen, also zeigt sie mir, was ich machen muss und ich versuche, die Bewegungen so gut es geht nachzumachen.

Die Hufen lasse ich sie aber dann doch lieber alleine machen. Harry ist schon lange fertig, als der Sattel auf Geenie festgemacht ist und die Zügel angelegt sind. „Wieso machst du das eigentlich? Also hast du nicht irgendwelche Leute, die das für dich machen?" frage ich Harry dann, ohne wirklich drüber nachzudenken. Er nickt und fährt sich durch die Haare. „Schon, aber den Pferden ist es egal, wer ich bin, welchen Titel ich habe und hier fühle ich mich normal. Außerdem mache ich es gerne. Es entspannt mich ein Stück weit." erklärt er mir und legt einen Arm um meine Taille.

Lächelnd blicke ich ihn an und drücke ihm meine Lippen auf den Mund. „Danke, dass du mich hergebracht hast. Das bedeutet mir viel."

Harry und Anny führen die Pferde nach draußen und über den Hof an die andere Seite des Stalls. Dort bleiben sie stehen und gekonnt schwingt Harry sich auf das Pferd. Ich atme tief ein und wieder aus. „Du bist noch nie geritten, richtig?" fragt Anny mich und ich schüttle den Kopf. „Nur im Sommer als Kind drei Runden bei einem Fest, aber das zählt nicht, oder?" Schmunzelnd schüttelt sie den Kopf und erklärt mir, wie ich in den Steigbügel zu treten habe. Nach dem dritten Anlauf und etwas Hilfe sitze ich dann im Sattel und versuche meinen anderen Fuß in den zweiten Steigbügel zu bekommen. Harry schmunzelt, lenkt Maxwell neben Geenie und mich und beugt sich dann nach vorne. Er liegt mehr oder weniger auf Maxwell, den es überhaupt nicht zu stören scheint und hält den Steigbügel fest, ehe er meinen Knöchel greift und dorthin führt.

Yorick steht neben uns. „Also Mr. Tomlinson -" - „Louis, bitte." unterbreche ich ihn schnell. Überrascht nickt er und lächelt kurz. „Also Louis. Geenie wird Maxwell und Harry sowieso folgen, also brauchst du nicht viel zu machen. Die Zügel sind nicht dafür da, um dich festzuhalten, ganz wichtig! Da ist ein Riemen am Sattel. Nur daran hältst du dich fest." weißt er mich an. Dann greift er meine Hände und steckt meine kleinen Finger unter die Zügel. „So." Meine Daumen legt er dann darauf.

„Außerdem darfst du nicht an den Zügeln reißen, sonst tust du ihr weh. Oh und natürlich darfst du deine Oberschenkel nicht zu sehr an sie pressen, sonst denkt sie, dass sie traben oder sogar galoppieren sollen."

Oh nein, das bitte nicht! Dann wird es nicht lange dauern, und ich liege am Boden. Ich bezweifle wirklich, dass ich mich dann lange auf dem Rücken des Tieres halten kann.

„Ansonsten ist Geenie eine der liebsten Pferde die wir haben. Sie wird auf Harry hören, mach dir da keine Gedanken." meint er entspannt. Harry nickt dankend und Maxwell läuft los. Ohne dass ich irgendetwas mache, setzt auch Geenie sich in Bewegung und folgt dem Hengst. Wir reiten um das Schloss herum und an dem Brunnen vorbei. Harry schnallst mit der Zunge und Geenie hört sofort auf ihn. Sie trabt neben Maxwell, aber alleine die drei Meter haben gereicht, dass ich mich sofort an dem besagten Riemen festgehalten habe. Harry schmunzelt und sieht zu mir. „Alles gut?" - „Noch ja." entgegne ich und frage mich, wie er so entspannt auf so einem großen Pferd sitzen kann.

Wir reiten über die Felder und Hügel. Links von uns ist der Wald zu erkennen, durch den wir auch hergekommen sind. Die warme Herbstsonne strahlt auf uns herab und einige Vögel zwitschern.

„Irgendwie kann ich jetzt verstehen, dass du gerne hier bist." sage ich nachdenklich und blicke über die Landschaft. Es ist ein krasser Kontrast zu London; hier ist alles ruhig, natürlich und irgendwie idyllisch. London ist groß, laut, voller Autos und Menschen und es ist ein Wunder, wenn es ausnahmsweise mal einigermaßen ruhig ist. Gut, es gibt natürlich noch den Hyde Park, aber selbst da ist ja eigentlich immer irgendjemand unterwegs, der Harry erkennen würde. Harry ist hier einfach nur Harry, keine Passanten, die ihn erkennen, keine Fotografen, einfach nur er.

Wir kommen am Waldrand an und es wird unter den Baumkronen schattiger. Hier und da muss ich ein paar Ästen ausweichen, aber ansonsten ist es auch hier wunderschön. Dann kommen wir an einer Lichtung an und an einem kleinen See. Maxwell bleibt stehen und auch Geenie läuft nicht weiter. Harry steigt ab und kommt auf meine linke Seite. Schwinge dein rechtes Bein hinten über Geenie. Lass die Zügel los und halte dich vorne am Sattel fest." erklärt er mir und nicke, bevor ich es versuche.

Es sieht sicher nicht so gut und einfach aus, wie bei Harry gerade, aber ich bin am Boden. Ich lande in seinen Armen und blicke ihn glücklich an. Er lächelt, sein Blick schweift zu meinen Lippen und mein Herz flattert. Dann küsst er mich, meine Lippen, mein Körper kribbelt und die Fledermäuse in meinem Bauch wollen sich gar nicht mehr beruhigen. 

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So schlecht schlägt Louis sich doch gar nicht. Ob er wohl noch öfter mit Harry reiten gehen wird? Mögt ihr diese Situation? 

Love L 

This OneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt