Chapter 58

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-SICHT WINCENT-
Nach dem Essen liegen wir gemeinsam auf der Couch.
"Du hast mir ja noch gar nicht meine Frage beantwortet" stelle ich dann fest.
Mira schaut mich nur fragend an.
"Was du schon wieder planst?" lache ich.
"Das war mein Cousin.. Jedes Jahr feiern wir Weihnachten entweder bei uns in Köln oder bei ihnen in Dortmund... Ausserdem musste ich ihn mal fragen, was sich Lu, meine kleine Cousine, zu Weihnachten wünscht. Du wirst nie erraten was" lacht sie.
"Was denn?"
"Irgendwas mit Wincent Weiss"
"Ach ja?"
"Ja... Ich seh es schon vor mir, wenn ich wieder mit bei ihr im Zimmer schlafe, sehe ich überall dein Gesicht"
"So schlimm?!" frage ich entsetzt.
"Findest du es etwa nicht seltsam, wenn dein Gesicht in einem fremden Zimmer hängt?"
"Und wie seltsam... Was willst du ihr denn jetzt schenken?"
"Ich hab keine Ahnung... Irgendwelche Tipps?"
"Geht sie zu nem Konzert?"
"Ne"
"Wie wär's dann mit dem neuen Hoodie?"
"Keine schlechte Idee"
"Ich weiss" grinse ich.
"Wann fangen eigentlich dann die Proben für Sing meinen Song an?"
"Muss am Freitag morgen zur Waldbühne... Du ehm..."
"Ja?" lacht sie.
"Wie lange bleibst du dann in Dortmund?"
"Ich fahr am 27., also nach den Feiertagen, wieder her. Wieso?"
"Ich wollte fragen, ob wir über Silvester zusammen wegfliegen wollen?"
Bitte sag ja.
Sie strahlt mich nickend an.
"Wohin denn?" fragt sie.
"Warm oder kalt?"
"Warm"
"Dubai?"
"Dubai find ich super."
"Perfekt, gucken wir morgen wegen Flug und Hotel?"
"Ja"
Ich ziehe sie noch dichter an mich heran.
Kann es eigentlich noch besser kommen?
Ich halte meine Traumfrau in den Armen und fliege in ein paar Wochen mit ihr in den Urlaub.
So wie wir hier, uns verliebt anlächelnd, auf der Couch liegen und kuscheln, könnte man denken, wir wären frisch verliebte Teenager. Aber es fühlt sich so verdammt gut und richtig an.
Langsam bahnen sich meine Hände den Weg von ihrer Taille zum Saum meines Pullis, welchen sie trägt, und darunter wieder nach oben.
"Eigentlich finde ich ja, dass dir meine Sachen super stehen, aber... Wir sollten das Ding mal ganz schnell los werden" nuschle ich gegen ihre Lippen.
"Ja? Sollten wir?" murmelt sie grinsend.
"Und wie!"
Ich ziehe sie auf mich drauf und streife ihr den Hoodie über den Kopf. Auch mein Shirt wird mir schnell ausgezogen. Beim Anblick meiner Freundin kann ich gar nicht anders, ich muss einfach grinsen.
Ich kann immer noch nicht glauben, dass diese wunderbare Frau zu mir gehört. Und zwar nur zu mir.
Mira's Hände fahren über meine Muskeln, bis hin zum Bund meiner Hose. Damit macht sie mich noch ganz wuschig. Dieses Mal ist sie diejenige, welche Spuren an meinem Hals hinterlässt. Das fühlt sich so gut an.
Es klingelt an der Tür.
"Das ist jetzt nen schlechter Scherz, oder? Erwartest du noch jemanden?"
"Nein, ich hör jetzt aber auch ganz sicher nicht auf und geh zur Tür."
Sie hört wirklich nicht auf sondern macht da weiter, wo sie gerade unterbrochen wurde.
Es hämmert an der Tür.
"Ach komm schon!"
"Miri?" ruft eine Männerstimme.
Abrupt hört sie auf, küsse auf meiner Haut zu verteilen.
Sie schaut mich an. Ihre Augen, die sonst so sehr strahlen, sind trüb und voller Angst.
"Babe, mach die Tür auf"
Panisch sieht sie sich um.
"Babe?" frage ich schon fast stumm.
Ihr Atem geht schnell, sie hat eindeutig Angst.
"Ich weiss, dass du da bist!"
"Schatz? Wer ist das? Warum hast du solche Angst?" richte ich mich sanft an Mira.
Langsam schaut sie zu mir.
"Felix" sagt sie so leise, dass ich es kaum verstanden habe.
Sofort spanne ich mich an.
Blitzschnell stehe ich auf und gebe Mira meinen Pulli.
"Was hast du vor?"
"Das, was ich schon lange machen wollte... Ihm ein für allemal klar machen, dass er sich von dir fern zuhalten hat!"
Stur gehe ich zur Tür und öffne sie.
Da steht er also endlich mal vor mir.
Der Typ, welcher meine Freundin terrorisiert und welcher meiner Schwester sonst was hätte tun können.
Breit stelle ich mich in den Türrahmen.
"Was willst du hier?"
"Dir jetzt ein für allemal klar machen, dass du Mira in Ruhe zulassen hast!"
"Sie ist mein Mädchen und du hast mir gar nichts zusagen."
"Ach ja? Hör mir jetzt mal gut zu, du hältst dich von ihr fern oder es wird ungemütlich für dich!"
"Das ich nicht lache... Babe?" ruft das Ekelpaket in die Wohnung.
Er will schon an mir vorbei, aber das lasse ich nicht zu. Da er nicht gerade stark ist, fällt es mir auch nicht sonderlich schwer ihn von mir zu stossen.
"Sag mal sprech ich so undeutlich? Ich hab gesagt, du sollst dich von ihr fern halten!"
"Ich werde sie nicht aufgeben, ich werde um sie kämpfen! Sie wird zu mir zurück kommen!"
"Das werden wir ja noch sehen"
Ich spüre Mira, wie sie sich hinter mich stellt und langsam nach vorne tritt.
"Baby, da bist du ja. Schick den Typen hier weg, dann verzeihe ich dir auch."
"Ich geh nirgends hin!"
"Na frag doch mal Miri, was sie dazu denkt?"
"Ich will, dass du dich endlich aus meinem Leben raus hälst!"
"Du willst mir grad nicht wirklich sagen, dass du den da mir vorziehst"
Er zeigt erst angeekelt auf mich und dann siegessicher auf sich selbst.
"Oh doch!"
"Das hier, ist noch nicht vorbei!"
Er schaut mich noch einmal abweisend an, dreht sich dann um und verschwindet.

Mittendrin im LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt