Grindeldore: Das tiefste Begehren

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Hab grade Grindeldore für mich entdeckt.
Song: Wie schön du bist ~ Sarah Connor

Erschöpft saß der alte Mann in einem leeren Klassenzimmer und starrte den Spiegel an, der vor ihm stand. Nicht irgendein Spiegel, es war der Spiegel NERHEGEB.

Und nun tat er genau das, vor dem er Harry, der gerade gegangen war, gewarnt hatte: Er verlor sich in dem Spiegelbild, welches die Scheibe ihm vor Augen hielt.

Es zeigte, wie für diesen Spiegel üblich, nicht bloß Albus' Gesicht. Nein, es zeigte das, was er sich sehnlichst, aus den tiefsten Tiefen seines Herzens wünschte.

Er hatte Harry gesagt, er würde sich mit einem paar socken sehen. Das war natürlich gelogen. Die Wahrheit, dass er seine Familie sah, seine Mutter lebendig, sein Vater nicht in Askaban und seine Schwester normal, war einfach zu privat gewesen, als dass er sie jemandem preisgeben könnte.

Nun, es gab eine Person der er dies hätte erzählen können, eine Person der er es erzählt hatte. Und diese Person sah der Schulleiter nun auch im Spiegel.
Gellert Grindelwald.

Sie waren jung, sie waren verliebt. Es sah so unbeschwert aus, wie sie miteinander umgingen. So sollte es sein. So sollte es bleiben! Es sollte nicht den unschönen Lauf nehmen, den es nun angenommen hatte!

Gellert lächelte Dumbledore's jüngeren Ich zu. Sie saßen gemeinsam in einer großen Bibliothek, und durchsuchten die Bücher. Albus wusste, was sie suchten, und es machte ihm Kummer.

Es hatte so gut angefangen, ein kleiner Flirt hier, ein bisschen daten da, und dann dieses böse, niederschmetternde Ende dieser jungen und unschuldigen Liebe.

Unter großem Kraftaufwand stand Albus Dumbledore auf und drehte dem Spiegel den Rücken zu. Er musste seinen Anweisungen, die, die er vorhin noch Harry gegeben hatte, Folge leisten, sonst würde er nie aus diesem Raum herauskommen.

Er seufzte laut auf. Es war so einfach, der Vergangenheit hinterher zu hängen, sich an die besten Momente seines Lebens zu erinnern. Und es war noch viel einfacher und befreiender, sich seine eigene kleine perfekte Welt zusammen zu träumen.

Er hatte es schon vor langer Zeit akzeptiert. Den Tod seiner Mutter und seiner Schwester, das unschöne Ende mit Gellert. Das hieß aber nicht, dass er einfach darüber hinweg gekommen war.

Es hatte ihn einige Tränen, sehr viel Zeit und noch mehr Willensstärke gekostet, sich mit dem Schicksal abzufinden, und sich nicht den nächsten Zeitumkehrer zu schnappen und die Vergangenheit zu ändern.

Endlich hatte Albus es geschafft, den Spiegel und die damit verbundenen bittersüßen Momente zu vergessen, als Harry Potter die lockende Spiegelscheibe auch schon fand, und Dumbledore sich wieder mit der Vergangenheit rumschlagen musste.

Albus stand nun im Türrahmen, und als er zurück auf den Spiegel blickte, wirkte er wieder normal, er spiegelte den leeren Raum.

Bloß die Inschrift des Spiegels: "NERHEGEB Z REH NIE DREBAZ TILT NANIEDTH CIN" deutete auf die Tücken und Gemeinheiten des Spiegels.

"Ich werde Professor McGonagall bitten, den Spiegel irgendwo hin zu verfrachten, Hauptsache ich weiß nicht wo" waren seine Gedanken, bevor er die Tür schloss und den Raum mit dem Spiegel, und den damit verbundenen Erinnerungen, leer zurück ließ.

~508 Wörter

Harry Potter (Gay)OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt