Jeverus: Bound to you

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Es zog ihn zu James Potter.
Seit seinem sechzehnten Geburtstag verspürte Severus Snape jeden Moment seines Seins den völlig absurden Drang, in der Nähe des Gryffindors zu sein.

Und er hasste es.

Natürlich hatten Zauberer und Hexen eine Art 'perfekten Partner', quasi einen Seelenverwandten, an den sie gebunden waren, und natürlich musste dieser für Severus James Potter sein. Als ob sein Leben nicht schon schlimm genug war.

Eigentlich wäre es ja nur logisch, wenn Potter dann auch Severus' Partner wäre, damit sie ein klischeehaftes Leben als altes Ehepaar mit Hund leben konnten. Doch was war schon 'logisch' im Umgang mit Magie? Es gab immer mal wieder Menschen ohne Partner, oder eben jene, deren Partner sie nicht zurück liebten.

Ja, liebten.

Denn so sehr Severus sich dafür hasste, oder versuchte, Potter zu hassen, er schaffte es nicht. Nicht mehr. Seit diesem einen Tag, an dem auf einmal der magische Bund ihm offenbarte, dass sein Seelenpartner gleichzeitig sein Mobber war.

Großartig.

Und auch wenn der Slytherin in der ersten Zeit sehr heftig gegen seinen verhassten Bund angekämpft hatte, so wurde dieser doch stärker und es war beinahe schmerzhaft für Severus, für längere Zeit von James Potter getrennt zu sein.

Da er kein dummer Gryffindor war, der trotz allem keinen Kontakt haben wollte, gab Severus nach zwei Monaten dem Bund nach und suchte, subtil natürlich, immer öfter Potters Nähe. Das war nicht wirklich schwer, denn da Potter ihn wohl immer noch hasste, konfrontierte der Gryffindor Severus immer mal wieder.

Gerne hätte er geglaubt, dass auch Potter sein Seelenpartner war, und deshalb ebenfalls seine Nähe suchte, doch das war absurd. Nicht, wenn er sich so verhielt, wie James es nun mal tat.

James? Potter! Bei Merlin, selbst seine Gedanken waren nicht mehr vor der verhassten Magie sicher!

Doch Severus wäre nicht Severus, wenn er einfach tatenlos dabei zusehen würde, wie ein magisches Parship ihn zu einem liebeskranken Trottel machen würde! Er war ein Slytherin, und der talentierteste Tränkebrauer seiner Zeit, da könnte er doch wohl mit so einem Problem umgehen!

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James Potter hasste Severus Snape.
Hasste, wie dieser mit Lily Evans umgegangen war.
Hasste, wie Snape sich bewegte und auftrat wie eine zu groß geratene Spinne.
Hasste, wie der Slytherin, das war ein weiterer Punkt, ihn zu verfolgen schien.

James Potter war nicht dumm.

Er bemerkte sehr schnell, dass Severus Snape sich häufiger in seiner Nähe aufhielt, ohne ihn anzusprechen oder irgendetwas zu tun. Weil Snape jedoch eben nichts tat, hatte James noch nichts getan, um die Anwesenheit des Slytherins zu unterbinden, während er dabei war, herauszufinden, was dieser damit bezweckte.

Und er genoss die Entspannung, die die stille und ungewohnte Nähe Snape's mit sich brachte.

Was, nein! Das tat er nicht!
...
Na gut, vielleicht war es ein wenig erleichternd, sich nicht bei jeder Gelegenheit mit Snape in die Haare zu kriegen, aber mehr war da nicht!

...oder?

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Stolz und zufrieden hielt Severus die Phiole in der Hand, während er mit einer Bewegung seines Zauberstab's den Inhalt des Kessels, welcher auf dem Tisch vor Severus stand, verschwinden ließ. Den Kessel und die übrig gebliebenen Zutaten räumte der Slytherin schnell weg, ehe er sich mit dem Glas Fläschchen auf einen der Stühle in dem leeren Klassenzimmer setzte.

Anima meamortia. [A/N: Anima mea = Seele, lat. Mortia = aMORtenTIA]

Unglaublich schwer zu brauen, doch die Mühen würden es wert sein, wenn es Severus perfekt gelungen war, was er nicht bezweifelte. Es hatte drei Wochen gedauert, und hatte ziemlich seltene Zutaten gebraucht, die man nicht überall finden konnte. Und doch hielt Severus Snape nun ein Flakons eines vermutlich perfekt gebrauten Seelenpartner-Identifizierungs-Tranks in den Händen.

Harry Potter (Gay)OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt