Tomarry: My dark secret~

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"Ich muss dir etwas sagen... Ein Geheimnis."

Du klingst ungewohnt vorsichtig, gar nicht so herrisch oder berechnend, wie du sonst mit deinen Freunden sprichst. Auch mit mir hast du nie so gesprochen. Wenn du mir sonst ins Ohr geflüstert hast, waren es sündige Versprechungen. Nicht, dass es mich stört, doch ich bin trotzdem vorsichtig.

Ich weiß aus Erfahrung, dass man bei dir immer vorsichtig sein muss. Du hast es mir schließlich selbst gesagt, selbst gezeigt.

"Du weißt, dass ich dich nicht verurteilen werde." Es ist nur eine halbe Lüge. Wie gesagt, bei dir kann man sich nicht sicher sein. Hinter deinen einschüchternden, blutroten Augen schlummert ein genialer Verstand, ungebremst, da du kein Gewissen zu haben scheinst.

Es macht dich nur noch gefährlicher.

Und noch anziehender.

"Du wirst mich dafür verurteilen, Harry." Du flüsterst noch immer, und wie immer bekomme ich eine Gänsehaut von deinem Atem an meinem Ohr. Doch dieses Mal nicht vor vorfreudiger Erregung, sondern vor Angst. Denn dein Tonfall ist beinahe traurig, und du zeigt deine Emotionen sonst nie.

Nie.

"So lange du niemanden getötet hast... Zumindest niemanden den ich mag..." Ich versuche zu grinsen, ein schwacher Versuch, die Stimmung zu lockern. Du siehst mir tief in die Augen, und...

"Oh Merlin, du hast nicht wirklich-"

Deine Hand bedeckt meinen Mund so schnell, ich habe nicht einmal gesehen, wie du dich bewegst. "Komm mit Harry, lass mich es dir zeigen." raunst du, und nimmst meine Hand. Widerstandslos, wie eine Puppe, lasse ich mich von dir aus den Slytherin-Räumen ziehen.

Du hast mich schon immer schwach gemacht.

Wir gehen zu der Mädchentoilette im zweiten Stock, noch immer Hand in Hand. Es ist still im ganzen Schloss, denn es sind Osterferien. Wie immer sind kaum Schüler geblieben. Ich, weil ich nicht zu den Dursleys möchte, und du, weil... Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, warum. Du redest nicht gerne über deine Vergangenheit und dein zuhause. Alles was ich weiß ist, dass du es dort hasst.

"Tom, was machen wir hier?" frage ich nervös, denn ich kann irgendetwas in der Luft spüren. Sie wird dicker und, wenn man es so sagen kann, dunkler. Du hast mir mal gesagt, ich kann Magie besser spüren als andere, und das macht Sinn. Deine, zugegeben schwarze Magie fühlt sich auch nur so gut für mich ab, weil ich dich mag.

Nur deshalb.

"Sieh hin, Harry." sagst du, und die Geräusche, die als nächstes aus deinem Mund kommen, kann ich nur als "zischeln" betiteln. Es jagt mir einen angenehmen Schauder über den Rücken, doch das fällt mir nur nebensächlich auf. Meine ganze Aufmerksamkeit wird auf das große, runde Waschbecken vor uns gelenkt, welches sich zum Klang deiner... Worte bewegt.

Mir bleibt der Mund offen stehen, und meine Gedanken sortieren sich erst wieder, als das Waschbecken vollständig stehen geblieben ist und uns nun einen dunklen Schacht nach unten offenbart. "Tom, du bist ein Parselmund!" Ich hätte meine Lautstärke nicht dämmen können, selbst wenn du keinen Muffliato auf den Raum gelegt hättest.

Du lächelst nicht, nickst nur, doch deine Augen können den zufriedenen Ausdruck meiner Reaktion wegen nicht verbergen. "Das ist total krass!" Deine Unterlippe zuckt, bei meinem Gebrauch von Umgangssprache, du drückst dich immer sehr gewählt aus, doch du sagst nichts.

Nimmst nur wieder meine Hand und gehst mit mir die Stufen, die vorher ganz sicher noch nicht da gewesen waren, hinunter in den Schacht.

Es ist so dunkel, dass ich mehrmals gegen dich stoße und wir beide fast die Treppe hinunter fallen. Falls es dich nervt, zeigst du es wie immer nicht. Doch ich kann mich auch nicht darum kümmern, denn das, was ich am Fuß der Treppe sehe, ist atemberaubend.

Harry Potter (Gay)OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt