Linny: Die Nargel sind schuld

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Ginny und Luna saßen nach einer anstrengenden Trainingseinheit im Raum der Wünsche. Die anderen waren schon gegangen, und die Mädchen hatten sich auf einer gemütlichen Couch nieder gelassen. Luna las den Klitterer, während Ginny bloß in den Raum starrte.

Plötzlich seufzte sie: "Warum sind Jungen eigentlich manchmal so schlimm?" Luna sah nicht einmal von ihrem Magazin auf, als sie antwortete: "Wahrscheinlich wegen den Raumizern. Sie befallen nur Jungs und machen sie für ihre Umwelt komisch. Oder sie sind einfach nicht dein Typ."

"Wa-Warte? Du meinst ich könnte lesbisch sein?" Luna zuckte mit den Schultern. "Du bist eine Hexe in einem magischen Schloss. Das nicht alle Mädchen mit Jungen zusammen kommen, ist nicht das außergewöhnlichste."

Wieder herrschte Stille, bis mit einem Plopp einer der Übungsgegner in der Mitte des Raumes auftauchte. "Ich muss kurz nachdenken, und das kann ich am besten wenn ich mich anstrenge. Stört dich das?" da Luna nicht reagierte nahm Ginny das als Nein und stand auf.

"Petrificus Totalus!" Der Gegner verharrte in seiner Bewegung, um Ginny vor die Füße zu fallen. Sofort verschwand er, während sich ein neuer regenerierte, den Ginny mit einem geziehlten "Reducto!" ausschaltete.

"Weißt du, Gewalt ist nicht immer eine Lösung. Sie hilft in der ersten Zeit, doch meist verschiebt sie das Unausweichliche nur nach hinten." Die Weasley wirbelte herum als Luna sich so plötzlich zu Wort meldete.

"Und was soll ich deiner Meinung mach tun?" Luna ging nicht auf die Frage ein, aber das kannte Ginny schon. Ihre blonde Freundin würde in Rätseln sprechen, und sie müsste den Rat zwischen den Zeilen lesen.

"Das richtige Ende erreicht man nur, wenn man der Gewalt entsagt und sich schließlich dem Gegenteil zuwendet. Man muss nur aufpassen das man trotzdem aufmerksam bleibt."

Diesmal war es nicht schwer zu verstehen, was Luna meinte. Das Gegenteil von Gewalt: Frieden. Freundschaft. Liebe. Und das mit dem aufmerksam sein hieß bestimmt das sie sich nicht Hals über Kopf in irgendwelche Beziehungen stürzen sollte.

"Du meinst ich soll es einfach mal... Testen?" fragte Ginny und Luna nickte. Dann markierte sie sich eine Seite, stand auf und ging auf Ginny zu. "Du bist jung, du bist nett, hübsch und beliebt. Du kannst es ausprobieren."

Auf einmal fühlte sich Ginny komisch, und ihr Gespräch mit Luna ging auch in eine ziemlich komische Richtung... Komisch auf eine andere Art als sonst. Ginny wusste bloß nicht einzuordnen ob es gut- oder schlecht-komisch war.

"Denkst du echt so?" Wäre Ginny nicht so selbstbewusst, würde sie anfangen zu stottern. Luna nickte und sah dann nach oben. Über ihnen hing ein Mistelzweig.

"Sind da Nargel drin? Ich fühle mich nämlich so... Verwirrt. Verwirrt aber... Glücklich?" Luna lächelte wissend. "Nein, ich hab sie letztens verscheucht. Das was du jetzt fühlst, liegt nur an dir... Und vielleicht ein bisschen an mir."

Und dann küsste Luna sie. Es war ein vorsichtiger, sanfter Kuss und vor allem nicht komisch. Es war nur kurz und trotzdem wurde Ginny von Luna in ihren Bann gezogen.

Sie lösten sich, und nun lächelte auch Ginny. "Ich bin froh das es nicht die Nargel waren. Denn dann kann ich mir sicher sein, dass das hier echt ist. Danke Luna." Luna lächelte, und sie küssten sich erneut.

Und ganz in der Ecke, am anderen Ende des Raumes so dass sie keine Wirkung hatten, saßen zwei Nargel. Sie beobachteten die beiden Mädchen und der eine gab dem anderen drei Kuchenkrümel, die er gierig fraß.

~578 Wörter und jap, selbst die Nargel wetten auf Hogwarts-Beziehungen.

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