Hermine ist nicht so stark,
wie alle immer glauben.
Eigentlich hat sie ein zartes Gemüt,
und nach dem zweiten
Zaubererkrieg steht sie am Rande eines Zusammenbruches.
Sie ist verstört von den Bildern,
die sie gesehen hat.
Sie ist zerbrochen mit jedem Toten,
der in der Schlacht starb.
Darüber reden will sie nicht.
Alle haben ihre eigenen
Verluste zu betrauern,
es wäre nicht fair,
sich vor zu drängen.
Vor allem ihre beiden besten Freunde
Ron und Harry.
Also versucht Hermine,
mit allem selbst klar zukommen.
Oder naja,
einfach so viel zu weinen,
bis sie vor Erschöpfung einschläft.
Doch eines Nachts,
als sie wieder auf dem Weg ist
zum neu errichteten
Hogwarts-Friedhof,
sitzt da jemand.
Und zum ersten Mal seit Ewigkeiten
muss Hermine nicht alleine
trauern.Hermine sah ihn, bevor er sie bemerkte. Er schien viel zu versunken zu sein in seine Trauer, als das er momentan irgendetwas in seinem Umfeld wahrgenommen hätte.
Einen Moment stockte die junge Hexe, war sich nicht sicher, ob sie sich zu dem rothaarigen Jungen setzen, oder doch lieber gehen sollte. Doch sie gab sich einen Ruck.
Hermine setzte sich leise neben ihn, und besah sich den magischen Grabstein, vor dem der Junge saß. In den Stein eingelassen war ein Familienporträt, und darauf abgebildet war eine lächelnde, rothaarige Familie. Die Weasleys.
Natürlich bewegten sie sich alle, lächelten und winkten dem Betrachter entgegen. Doch ein Weasley stach hervor. Es war einer der Zwillinge, und Hermine wusste nur, dass es Fred war, weil das hier sein Grab war.
Fred grinste genauso wie sein Zwillingsbruder, so als hätten beide wieder einen grandiosen Streich ausgeheckt. Jedoch schien er auf dem Bild zu leuchten, gleichzeitig aber auch ein wenig zu verblassen. So, als wäre Fred der einzige auf dem Bild, der mit einem Filter fotografiert worden war.
Hermine wandte sich ab, und richtete den Blick auf den Weasley neben sich. Er starrte noch immer starr auf das Bild, seine blauen Augen schienen stumpf. Hermine meinte, Tränenspuren auf seinen Wangen glänzen zu sehen. Die roten, ungemachten Haare waren matter als sonst.
"Ron?" fragte Hermine ganz leise, trotzdem erschreckte sich dieser und er fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. Versuchte vermutlich, übrig gebliebene Tränen zu verdecken, doch Hermine hatte sie ja schon gesehen.
Und sie fand nichts schlimmes daran. Tränen waren es wert, geweint zu werden, um der Welt zu zeigen, welches Leid man erfahren musste. Doch Hermine wusste auch, wie schwer das war. Deshalb sagte sie zu Rons Aktion nichts.
"Hermine! Was machst du hier? Und warum hast du mich so erschreckt?!" Rons Stimme klang rau und kratzig, so wie bei Hermine, nachdem sie geweint hatte. Erst einmal antwortete sie nichts, doch dann nahm sie Ron einfach in den Arm.
"Ich wollte dich eigentlich alleine trauern lassen... Es muss unglaublich schwer für euch alle sein, dass Fred..." sie konnte es nicht aussprechen, die Wunden waren zu frisch.
"Ich kann auch gehen, wenn du möchtest. Aber ich denke, wir beide brauchen ein wenig Gesellschaft und psychischen... Beistand." Hermine seufzte, und Ron nickte. Er sah sie jedoch nicht an, starrte weiter auf das Bild seiner Familie.
"Ich... Eigentlich sollte ich nicht hier sein. Sollte bei Ginny und Mum und vor allem George sein, und mit ihnen trauern. Vor allem George lebt jetzt nur noch ein halbes Leben... Es ist nicht richtig, dass du jetzt bei mir bist und nicht bei ihnen."
Scharf sog Hermine die Luft ein. "Ron! Sag doch so etwas nicht! Er i- war dein Bruder. Natürlich darfst du trauern, und natürlich unterstütze ich dich dabei...
Du solltest dich nicht immer nach ganz hinten stellen und sagen, dass dein Leben weniger wert ist als das der anderen! Das hast du schon bei McGonagall's Schachspiel gesagt, und damals warst du zwölf!"
Sie war schockiert, dass Ron so von sich dachte. Dass er meinte, er wäre es nicht wert, getröstet und unterstützt zu werden. Unwillkürlich drückte sie den rothaarigen fester an sich, und auch Ron krallte sich nun haltsuchend in Hermine's Umhang fest.
Ron zitterte leicht und Hermine vermutete, dass er aufkommende Tränen zurückhalten wollte. Sein leises schluchzen konnte sie dennoch horen, da sein Kopf auf ihrer Schulter lag, und es schnürte ihr das Herz zu.
"Ron... Bitte, versprich mir eines: Versprich mir, dass du dir helfen lässt. Das du zwar für deine Familie da bist, aber das du daran denkst, dass du genauso viel wert bist wie sie." hauchte Hermine.
Ihr Freund schluckte ein paar mal, in einem Versuch sich zu beruhigen. Er wimmerte etwas, doch Hermine verstand nicht, was.
"Versprich es mir, Ron." wiederholte Hermine, und ihre Stimme brach. Und endlich stammelte Ron, seine Stimme leiser als der Wind, der über den Friedhof wachte:
"Ich verspreche es. Lass mich bloß nicht allein."
Hermine schloss die Augen, und lehnte sich ein wenig näher an Ron. Das zittern seines Körpers ging auf sie über, doch das kümmerte sie nicht. Sie empfand nur Geborgenheit und wollte, dass Ron das auch spürte.
"Das werde ich nicht. Niemals."
823 Wörter
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Harry Potter (Gay)Oneshots
FanfictionWarum lest ihr das hier überhaupt noch..? Ich hab den Großteil der OS mit 13 geschrieben, sie sind dementsprechend ECHT nicht gut und ich hab seit nem Jahr nicht mehr geupdated, der einzige Grund, warum ich das Buch nicht runternehme, ist, weil ich...