SHORT HORROR STORY

1.4K 65 26
                                    



Zwei Mädchen stehen vor dem Eingang zum Grusel Labyrinth. Sie kichern und schwatzen, wie es wohl werden wird. Da sie sich nicht vor Jumpscares erschrecken und Horrorfilme lieben, sind sie nicht beunruhigt.

"Stell dir mal vor", sagt die eine, während sie durch die schwere Tür gehen und von Dunkelheit empfangen werden.

"Stell dir vor, hier drin ist ein Axtmörder oder so. Kein Schauspieler oder 'ne Puppe, ein echter. Wir würden lachen und vielleicht weglaufen, aber nicht besonders schnell, weil wir denken es ist nicht echt. Und dann: Zack!

Das Spiel ist vorbei."

Unwillkürlich blicken sich die beiden Mädchen um, doch natürlich ist nichts zu sehen. Sie sind weiterhin umgeben von Dunkelheit und gruseligen Geräuschen.

"Lass uns weitergehen." schlägt die eine vor, denn nun ist ihr doch ein wenig mulmig zu mute, und sie hat das böse Gefühl, beobachtet zu werden.

"Okay." sagt das andere Mädchen, und nimmt automatisch die Hand ihrer Freundin, einfach um zu wissen, dass sie nicht allein ist und damit sie sich nicht verlieren.

Die beiden irren durch die Gänge, schauen sich immer wieder um, woher die gruseligen Geräusche kommen. Seit dem Gespräch vom Anfang haben sie kaum noch geredet, und seitdem scheinen auch die Gänge länger und die Umgebung schwärzer zu werden.

"Das gefällt mir nicht. Hier sind kaum noch Leute. War es nicht noch total voll, als wir rein gegangen sind?" "Quatsch, da ist doch jemand."

Die, die zuerst gesprochen hat, dreht sich um. Ihr Blick fällt auf einen großen Mann, der hinter ihr steht. Hinter seinem Arm holt er ganz langsam eine Axt hervor.

"Das wäre jetzt aber echt witzig, wenn meine Geschichte stimmen würde." sagt sie, doch ihre Stimme zittert und man hört ganz deutlich die Angst heraus.

Beide Mädchen gehen einige Schritte zurück, doch sie wagen es nicht, dem Mann den Rücken zu zukehren.

"Renn."

flüstert das Mädchen ihrer Freundin zu, und diese schaut sie erst starr an. "Ich komme nach, ich bin schneller als du." flüstert sie, und ihre Freundin nickt.

Dann rennt sie.

Und auf einmal verstummen alle Geräusche, als hätte jemand den Not-aus-schalter gedrückt. Das letzte bisschen Licht, was den Weg erleuchtet hat, ist endgültig verschwunden.

Sie sieht nicht, wohin sie rennt, hört nur ihre eigenen Schritte. Niemand folgt ihr. Der Mann nicht, doch auch nicht ihre Freundin.

Sie läuft gegen eine Mauer, doch sie kümmert sich nicht um den Schmerz. Im Gegenteil, die Panik in ihr, das Adrenalin, betäubt all ihre anderen Empfindungen.

Aber als sie gerade wieder ihr volles Tempo erreicht hat, läuft sie wieder gegen eine Wand. Doch diese ist nicht halb so hart. Ihre Finger tasten gegen die Oberfläche, und sie fühlt Stoff.

Erleichterung setzt schlagartig bei ihr ein, doch verschwindet genauso schnell wieder. Dafür gefriert ihr das Blut in den Adern und ihr Herz klopft so schnell, als wollte es ihr aus der Brust springen.

Denn eine große Hand hält ihre eigene fest. Die Hand eines Mannes. Und sie riecht metallisch.

Mitten aus dem dunklen Labyrinth dringt ein hoher, Angst erfüllter Schrei. Wäre noch jemand da gewesen, hätte dieser jemand gemerkt, wie der Schrei schnell zu Qual wechselt, doch es ist niemand mehr da.

Niemand lebendes.

Das Spiel ist vorbei.

Harry Potter (Gay)OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt