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• Jungkook PoV •
Es war spät am Abend, als ich mir meinen übergroßen hellbraunen Pullover über die kürzere Hose anzog. Ich setzte mich mit meinem pastellrosa Tagebuch auf meine große Fensterbank und blickte erstmal auf den heutigen klaren Nachthimmel, der eine so beruhigende Wirkung auf mich hatte.

„Jungkook, nimm deine Medikamente ein, bevor du schlafen gehst.",meldete sich meine fürsorgliche Mutter, ohne das Zimmer zu betreten. Mit einem klaren „Ja!" beendete ich die Konversation, bevor ich mir meine Medikamente und das Wasser schnappte, welches ich bereits neben mir auf der Fensterbank stehen hatte. Ich dachte täglich daran diese einzunehmen, um unangenehme Momente im Alltag zu vermeiden. Trotzdem war ich dankbar, wenn meine Mutter mich daran erinnerte. Es zeigte mir immer wieder, dass sie an mich dachte.

Ich hatte das Vasovagal Syndrom. Eine Krankheit, die die ganze Kontrolle über meinen Körper übernahm. So konnte man es am Besten beschreiben. Die Krankheit sorgte dafür, dass ich in jeden Momenten plötzlich einfach ohnmächtig werden könnte. Seit meinem 9. Lebensjahr litt ich daran, aber ich lernte damit umzugehen. Die Krankheit war leider nicht heilbar, dennoch nahm ich die Medikamente, damit ich körperlich an gewisse Stärke zu nahm.

Als ich meine tägliche Dosis eingenommen hatte, wendete ich mich sehnsüchtig meinem Tagebuch wieder zu. Ich liebte es meine Gedanken strukturiert festhalten zukönnen. Einerseits führte ich ordentlich meine Diätpläne und andererseits hielt ich meine Erfolge im Ballett oder an eben das, woran ich noch arbeiten musste schriftlich fest. Sowas half mir schon immer dabei ein besseres und strukturiertes Leben zu führen.

Meine zarten Finger umschlossen den Kugelschreiber, der ebenso in einem pastellrosa gefärbt war.
Ich liebte Pastellfarben!
Ich wusste nicht weshalb, aber ich fand diese so schön, sodass meine Kleidung fast nur aus Pastellfarben bestand. Auch meine Wände waren in einem pastellorange gestrichen.

Jeder Mensch hatte seine eigene Favoriten gehabt, was ich wirklich wunderbar fand. Das machte uns alle doch erst richtig bunt und unterschiedlich.

Für eine Weile fasste ich alles wie täglich schriftlich zusammen, wobei mir bei dem Schreiben ab und an meine glatten Haarsträhnen vor die Augen fielen, was mich selten störte.

Schlussendlich legte ich meine Sachen zur Seite, blickte entspannt aus dem Fenster und lehnte mich an die Wand. Meine schlanken Beine zog ich an meinem Oberkörper ran und umschloss diese mit meinen Armen.
Somit schloss ich die Augen und fiel im nachhinein unbewusst in einen tiefen Schlaf...

вαʟʟεт ʟσνε : тαεκσσκ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt