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• Jungkook PoV •
Und hier war ich wieder. Auf den Weg zum Teehaus, da ich mit Taehyung dort verabredet war. Ich wusste nicht, woher sein Interesse an mir kam, aber ich hatte kein schlechtes Gefühl bei ihm gehabt. Er schien mir so wohlerzogen und liebevoll, da konnte ich nichts negatives dabei fühlen.

Durch den leichten Wind zog ich mir meinen hellbraunen Cardigan vor meinem Oberkörper zu und atmete tief durch. Ich war nach dem Unterricht schnell nachhause gelaufen, um mir dort normale Alltagskleidung anziehen zu können und entschied mich dabei für eine lockere, bis über den Knöcheln hochgezogene blaue Jeans und ein ebenso lockeres kurzärmliges Shirt in weiß, welches ich mir in die Hose gesteckt hatte.

Als ich beim heimischen Teehaus ankam, entdeckte ich Taehyung draußen schon, weshalb ich anfing, etwas zu lächeln und auf ihn zuging. Er schien etwas abgelenkt zu sein, denn erst als ich mich vor ihm stellte, hob er seinen Blick und schenkte mir ein erfreutes Lächeln.

„Hi!",kam es entspannt von ihm, bevor er mir all seine Aufmerksamkeit schenkte, die ich gerne erwiderte.
„Guten Abend, Hyung. Wollen wir?",fragte ich ihn ruhig.
„Klar. Kann ich deine Hand halten?",fragte er mich daraufhin in einen ziemlich behutsamen Ton und hielt mir seine Hand hin.

Ich war sowas definitiv nicht gewöhnt und Körperkontakt war auch nicht so meins, aber dennoch legte ich meine Hand in Taehyungs, die er vorsichtig umschloss. Hätte ich jetzt mit „Nein." geantwortet, wäre die Stimmung gekippt. Anschließend schenkte er mir ein liebes Lächeln, welches ich schüchtern erwiderte und mich von ihm reinführen ließ. Dabei musterte ich neugierig sein Outfit, welches ihm gut stand. Es war ein grauer Pullover zu seiner schwarzen Jeans, was sich seiner großen Figur gut anpasste.

„Hallo, Oma.",kam es entspannt von mir, als ich sie hinter dem Tresen am Tee machen entdeckte. Meiner Großmutter gehörte das Teehaus, und sie arbeitete hier, weshalb ich sie hier auffand. Taehyung schien etwas verwirrt, aber winkte meiner Oma trotzdem freundlich zu.

„Deine Oma? Arbeitet sie hier?",fragte er mich direkt neugierig, als wir uns gegenüber saßen. Der Tisch, an den wir uns setzten, war am Fenster, wofür ich wirklich dankbar war. Falls ich den Blickkontakt nicht mehr Stand halten könnte, könnte ich einfach aus dem Fenster schauen, dachte ich mir erleichtert.

„Ja, ihr gehört das Teehaus.",klärte ich lächelnd auf, als ich zu ihm schaute.
„Wie schön ist das denn? Du bekommst wahrscheinlich alles kostenlos, oder?",fragte er mich schmunzelnd, wobei er mir direkt noch sympathischer erschien.
„Tatsächlich schon. Auch heute kriegen wir beide unser Essen oder Trinken kostenlos. Darüber kannst du dich freuen!",kam es grinsend von mir.

An dem Punkt begann ich das Treffen wirklich zu genießen, da mittlerweile eine gewisse Offenheit zwischen uns herrschte, wenn wir miteinander sprachen. Das war etwas, was ich wirklich genoss.

„Uh! Das tue ich wirklich. Hast du deine große Liebe zu Tee von ihr?",erwiderte er ebenso am Grinsen und rieb seine Lippen aufeinander. Ich bemerkte, dass er dies öfters tat, was mich wirklich in Verlegenheit brachte. Weshalb, wusste ich selber nicht, aber meine Wangen wurden durch diese Mimik immer warm.

„Naja schon. Meine Großeltern haben mir damals schon immer Tee in die warme Milch gemischt, oder wir haben den Tee aus verschiedensten Sachen selber gemacht.",antwortete ich langsam und zahm, wobei ich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr strich.
„Das klingt total süß. Dein Lieblingstee ist der Vanillentee, oder?",fragte Taehyung mich friedlich, der so aussah, als würde er die einfache Unterhaltung sehr genießen. Seine selbstbewusste und starke Ausstrahlung entging mir dabei nicht.

„Ja, das stimmt. Du konntest dir das wirklich merken?",fragte ich ihn ebenso, nur wirkte ich etwas überrascht, da ich es ihm nur einmal am Schulfest erzählt hatte. Er war wirklich aufmerksam, musste ich zugeben.

„Anscheinend schon.~ Aber Vanillentee ist auch wirklich lecker, obwohl ich mehr der Kaffeemensch bin. Leider muss ich desöfteren eher zu Wasser greifen wegen Basketball.",verriet er mir auch gewisse Interessen über sich, die ich mir versuchte, zu merken. Seine tiefdunklen Augen schienen mir dabei wie fest auf mich gerichtet zu sein, da er keine einzelne Sekunde seinen ruhigen Blick von mir nahm.

„Wie kamst du zum Basketball?",hinterfragte ich direkt und nahm mir somit meine Chance mehr über ihn herauszufinden, da mich das auch wirklich interessieren würde. Dabei musterte ich ihn neugierig mit meinen eher helleren und neugierigen Augen. Er fing an etwas zu grinsen, als er meine neugierigen Blicke entdeckte und rieb dabei erneut die Lippen aufeinander.

„Ich habe schon als kleines Kind Ballsportarten geliebt und als Jugendlicher habe ich in der Freizeit viel Basketball gespielt, bis ich bemerkt habe, dass ich das gerne professionell weiter machen möchte, weshalb ich jetzt an der Schule bin. Und wie kamst du zum Ballett?"

„Es ist fantastisch, dass du das schon seit Kleinauf machst. Eine süße Geschichte hinter deiner Leidenschaft.",sprach ich voller Ehrlichkeit zu ihm, wobei mir mein sanfter und zarter Ton auffiel, im Gegensatz zu Taehyungs ziemlich tiefer Stimme.

„Ich hatte einen Autounfall gehabt, als ich klein war. Da war ich körperlich so verletzt, dass ich mich nur durch Sport wieder richtig bewegen könnte, behauptete mein damaliger Arzt. Er schlug mir auch Ballett vor, was ich passend zu meiner früheren, schwerer Lage auch ausprobierte und mit 13-14 Jahren herausgefunden habe, dass ich das auch professionell machen möchte. Sonst wäre ich nicht an dieser Schule, nehme ich mal an.",erklärte ich ihm einen kleinen Teil meiner Geschichte, wie ich zum Ballett kam und legte meinen Kopf friedfertig schief.

„Oh, das mit dem Autounfall tut mir leid.",fing er an wieder zu sprechen. Mitfühlend schenkte er mir einen liebevollen Blick, als er sich die längeren, schwarzen Haare zurück strich und weiter sprach. „Aber schön, dass du eine Leidenschaft gefunden hast. Sowas ist wichtig für's Leben."
Er schenkte mir ein friedliches Lächeln, was ich schüchtern empfang und meinen Kopf etwas senkte.

„Aber sag mir, was dir am Ballett am meisten Spaß macht! Ich bin neugierig.",sagte er optimistisch von der Tonlage, als er sein Kinn auf seine Handfläche abstützte und sein Ellbogen auf den Tisch.

„Beim Ballett? Am liebsten liebe ich diese Anmut und pure Eleganz, die man ausstrahlen kann. Man kann jedes Gefühl durch eine einzigen Bewegung präsentieren, ohne dabei viel sagen zu müssen oder sich hektisch zu bewegen. Und beim Basketball? Da kann man sich richtig auspowern, oder?",sprach ich eher leise, da es meine Art war. Ich bemerkte nicht, wie verträumt ich war, als ich anfing über das Ballett zu reden. Ich hätte ihm am liebsten stundenlang darüber erzählt, aber nerven wollte ich auch nicht.

„Ja, definitiv. Basketball hat viel mit Koordination und Teamarbeit zutun. Wenn man in einem festen Team ist, verlässt man sich aufeinander. Es fühlt sich an wie eine Familie.",erzählte er mir energisch, während seine aufmerksamen und vertieften Augen über mich schweiften.

Etwas eingeschüchtert davon, schaute ich schnell wieder auf meine Beine, da er so verträumt wirkte. Er war wirklich hübsch, und wenn ich dann von ihm so intensiv gemustert wurde, kam ich in Verlegenheit. Stolz darauf, war ich definitiv nicht.

„Da kriegt man direkt ein heimisches Gefühl, wie angenehm.",erwiderte ich ruhig und ehrlich und spielte mit den Ärmeln meines Cardigans herum.

вαʟʟεт ʟσνε : тαεκσσκ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt