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• Erzählerin PoV •
Mit dem ersten Abpfiff begann das langersehnte und bekannte Spiel. Die Black Devils gegen die Cold Impulses.
Wer würde gewinnen?

Für Taehyung war es definitiv klar, wer diesesmal gewinnen würde. Sein eigenes Team, die Cold Impulses natürlich. Den Namen haben sie sich damals selber ausgesucht, was dafür stehen soll, dass sie willensstark und eiskalt für den Sieg kämpften.

Eine andere Möglichkeit, als zu gewinnen, gäbe es für den zielstrebigen Basketballer nicht. Konzentriert arbeitete er sich taktisch und klug mit seinem Team voran und erzielte bereits erste Kenntnisse über die Taktiken des gegnerischen Teams.

Eins war klar. Das Team aus Busan war richtig stark. Sie hatten nicht nur eine bewundernswerte Ausdauer sondern auch eigene besondere Methoden, womit sie sich umso schneller Punkte erzielten. Dadurch stieg das Adrenalin in das Basketballteam aus Daegu.

Gegenseitig teilten sie sich absprechende Blicke zu, um die nächsten Schritte zu planen, um selber wieder zu punkten. Taehyungs Team war in Seoul nämlich dafür bekannt, die meisten Spiele immer gewonnen zu haben, weshalb sie wie bei jedem Spiel unter einen gewissen Leistungsdruck standen. Mit der Zeit lernten sie damit umzugehen und nutzten dies als einen extremen Motivationsschub.

Egal, wie zielstrebig Taehyung war und egal, wie viele Punkte er es schaffte zu erzielen, gab es trotzdem etwas, was ihn von seiner eigentlichen immer 100%tigen Konzentration abhielt. Undzwar der Fakt, dass weder seine Familie noch Jungkook bei dem Spiel zuschauen konnten. Dadurch, dass der junge Basketballer ein sehr familiengebundener Mensch war, fiel es ihm schon damals als Kind schwer, wenn seine Familie nicht immer bei seinen Spielen dabei sein konnten.

Durch seine Konzentrationsschwäche verfehlte er auch ganz schnell paar mögliche Punkte, woran nicht nur sein Team sondern auch sein Selbstvertrauen litt. Er wollte einfach nur wie üblich spielen, jedoch hielten ihn seine Gedanken ziemlich auf.

„Nummer 7 wechselt mit Nummer 13!!",hörte Taehyung einen Aufruf und erkannte direkt, dass er damit gemeint war. Ohne zu zögern, wechselte er mit seinem Teamkameraden aus und saß dann plötzlich auf der Bank, wo er sich erstmal wieder sammeln musste. Klar, er hatte gerade viele Punkte erzielt, aber auch unnötig viele verfehlt, was seiner eigentlichen Leistung nicht entsprach.

„Was ist denn los mit mir?",murrte er genervt zu sich selber, während er sich dabei durch seine schwarzen, lockigen Haaren mit den Fingern fuhr und tief einatmete. Er blickte dabei gedankenvertieft auf den Boden und rieb seine Lippen konzentriert aufeinander.

War es die Angst, dass ausgerechnet seine Geliebten seinen Prozess nicht sehen konnten? War es die einfache Sorge um Jungkooks Wohlergehen? War es die Panik, wieder zu versagen?

Zeit, um das herauszufinden, hatte Taehyung nicht. Er legte auch keinen großen Fokus mehr auf seine Gedanken, als er plötzlich das laute Anfeuern und Klatschen der Zuschauern wahrnahm. Die Halle war prall gefüllt, und sein Team wurde ständig angefeuert und motiviert.

„Stimmt, wie konnte ich das bloß vergessen?",wisperte der Schwarzkopf leise zu sich, als er den Kopf anhob und auf das ganze Publikum schaute.

Sein Fokus lag auf die kleinen Kindern, die große Funken von Faszinationen in den Augen hatten. Den Jugendlichen, die auch mal solche Basketballer werden wollten. Andere Familien, die das Glück hatten ihre Kinder zu sehen. Und ältere Menschen, die einfach ihre wertvolle Zeit bei ihrem Spiel verbringen wollten.

Langsam fing Taehyung an bei dieser Erkenntnis breit zu lächeln. Es war etwas, was ihn glücklich machte. Etwas, was ihn anspornte jeden einzelnen aus dem Publikum stolz zu machen. Sogar die Seite der Zuschauern des gegnerischen Teams.

Schnell stand er auf und eilte hastig zu seinem Coach, der ihn vorhin vom Feld gerufen hatte. Er tippte ihn vorsichtig an und sagte:„Ich bin soweit. Bringen wir das Spiel zu einem Ende."
Taehyung ergatterte einen stolzen Blick von seinem Coach, den er lächelnd erwiderte. Lange ließ der Coach Taehyung nicht warten und sorgte für einen erneuten Auswechsel.

Und somit hatte nun auch Taehyungs Zeit begonnen, zu scheinen.

вαʟʟεт ʟσνε : тαεκσσκ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt