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• Erzählerin PoV •
Das Zimmer pastellorange gestrichen. An den Wänden hingen goldene Medaillen von unterschiedlichen Wettbewerben, an denen Jungkook teilgenommen hatte. Er hatte ein ganz großes Zimmer gehabt, damit er in seiner Freizeit dort tanzen konnte.

Gerade dehnte er sich auf den Boden. Jungkook saß in einem gelernten Spagat auf den Boden und hatte ein elastisches Band um seine Füße gewickelt, um seine Beine angespannt zu halten. Sein Oberkörper streckte er nach vorne und scrollte seine Timeline auf Instagram konzentriert durch.

Er sah viele verschiedene Bilder von Balletttänzer*Innen, die ihn dazu motivierten seine Ziele zu verfolgen. Er wollte eines Tages auch so talentiert wie die sein. Es war ein tiefer Herzenswunsch, den er verfolgte. Nachdenklich schob er schmollend seine Unterlippe nach vorne, als er bemerkte, wie jung er noch war und wie lange er noch brauchte, um das erwünschte Alter zu erreichen.

Jungkook hatte nämlich seit Jahren mit Selbstzweifeln zu kämpfen. Nicht, dass er sehr jung mit seinen 17 Jahren im Gegensatz zu den anderen an seiner Schule war, sondern verglich er sich auch ständig mit den anderen Jungen an der Schule. Sie waren alle so maskulin und wirkten extrem stark in seinen Augen.
Er hingegen war ziemlich schlank. Jungkook hatte lange Beine, eine schmale Taille und ein zartes Gesicht gehabt, womit er wie eine Elfe wirkte. Zufrieden war er noch nie damit gewesen, auch, wenn er damit umso erfolgreicher in seiner Sportart war, weil er als Tänzer mit dem Optischen bei Wettbewerben schonmal punkten konnte.

Seit seinem Autounfall vor 7 Jahren hatte Jungkook Schwierigkeiten damit an Muskelmasse zuzunehmen. Sein Körper wurde damals so sehr beschädigt, sodass dieser nicht mehr wie gewollt arbeitete, erklärte sich Jungkook das immer, als er noch kleiner war und die medizinischen Gründe nicht verstand. Das mit dem Muskelaufbau gab er auch nach einer Weile auf und widmete sich im jungen Alter dem Tanzen zu, um an erster Stelle seine Gefühle der Trauer auszutanzen.

Jungkook tastete sich über Monate mal ran, bis er das Tanzen nicht mehr lassen konnte. Es wurde wie zu einer unerklärlichen Sucht. Über die Zeit entdeckte er Ballett und arbeitete sich täglich auf.

Auch das Zunehmen wurde von Tag zu Tag immer anstrengender, sodass er ab und an durch Infusionen benötigte Nährstoffe zugeführt bekam. Mittlerweile hatte der Schönling sein Essensverhalten wieder in Griff gehabt, worüber er sehr stolz war.

Es war ein taffes Leben, welches der Brünette führte. Desweiteren trug er ein Lächeln auf sein Gesicht, während er durch sein Leben ging.

Trotz der Schwierigkeit nicht zu Fallen und Zusammenzubrechen.

вαʟʟεт ʟσνε : тαεκσσκ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt