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• Jungkook PoV •
„Und 1 und 2 und 3. Yuna! Dein Bein soll mindestens über die Hüfte, ja? Moon, Kinn gerade nach vorne, während der Kombi! Also nochmal von vorne! Und 1 und 2 und 3!"

So vergingen die ganzen Schulstunden, da ich heute nur Ballett auf dem Schulplan hatte. Es war wie immer ziemlich anstrengend, aber jeder von uns gab sich wirklich Mühe. Vorallem Sunmi, Hwasa, Wheein und Ich, da wir uns auf eine lange Reise vorbereiteten. Jedoch hatten wir noch nicht all zu viele Informationen darüber bekommen.

Am Ende der Schulstunden spazierte ich meinen täglichen Weg nachhause, da ich keinen so langen Schulweg hatte. Gedanklich war ich noch etwas aufgewühlt, was mich vom Tanzen heute ziemlich abgelenkt hatte. Das ärgerte mich sehr, vorallem jetzt, wo ich doch so konzentriert bleiben musste. Ich hatte die Ereignisse auf der Jahrgangsfahrt noch nicht so richtig verarbeitet. Das mochte daran liegen, dass ich ziemlich verletzlich war.

Denn Taehyung ging mir nicht mehr aus meinem Kopf. Es sind gar nicht unbedingt die negativen Aspekte, die mir im Gedächtnis geblieben waren, sondern eher die positiven Geschehenissen, die mich ziemlich prägten.

Zuhause angekommen, legte ich natürlich meine Sachen erstmal ab und stellte fest, dass noch gar keiner zuhause war. Dabei hatten wir schon 18 Uhr, aber das wunderte mich nicht wirklich. Also ging ich auf den Garten, wo wir uns eine große Terrasse über die Jahre aufgebaut hatten und setzte mich erstmal hin.

Ich war gedanklich wirklich bei Taehyung. Es war einfach dieses liebevolle Lächeln, welches er mir bewusst immer schenkte. Ich musste einfach immerwieder daran denken, wie achtsam und schätzend er mit mir umging. Solche Gesten und solch ein Umgang konnte doch niemals gespielt sein, oder? Frustiert seufzte ich auf und wechselte meine Schuhe erstmal zu meinen Pointe Schuhen.

Natürlich nicht die, die mir Taehyung letzte Woche schenkte, sondern meine älteren Schuhe. Die, die mir Taehyung schenkten, waren mir doch wertvoller, als ich zugeben wollte. Dementsprechend ließ ich sie in meiner Tasche liegen und setzte mich mit meinen älteren Pointe Schuhen auf, um auf der Terrasse frei zu tanzen.

Ich brauchte das einfach. Die Distanz zu sozialen Kontakte in meiner Freizeit, das Überdenken von wichtigen Dingen oder das Verarbeiten von schweren Gedanken. Mit dem Tanzen fiel mir das so viel einfacher, und ich konnte wirklich entspannen.

Dennoch gingen mir Taehyungs Worte nicht mehr aus meinem Kopf.

„Ich liebe dich, Jungkook."

Das war wahrscheinlich der Auslöser für all meine Gedanken über ihn. Er gestand mir seine angebliche Liebe zu mir, was mich wirklich bis heute schockte. Irgendwas in mir fühlte eine gewisse Aufregung dabei, wenn ich darüber nachdachte, wie schmerzerfüllt aber dennoch liebevoll er diese Worte über seine Lippen brachte. Aber es gab auch eine Seite in mir, die große Unsicherheiten und Zweifel spürte. Etwas, was ihm einfach nicht glauben konnte.

Anschließend behauptete ich, dass ich ihn hasste. Ich wusste, dass das nicht stimmte. Hass war ein großes Wort, welches ich so gut wie nie verwendete. Natürlich mochte ich ihn immernoch. Jedoch war ich am jenem Abend so ausgelöst und durcheinander, sodass ich ihm einfach das sagte, was mir in meinen Kopf schwebte.

Ich hoffte einfach nur noch, dass die Zeit so einiges in mir ändern würde. Das die Zeit mir dabei helfen würde, meine Gedanken zu sortieren und den richtigen Fokus auf mich wieder finden zu können. Und dafür musste ich eine Weile auf Distanz gehen.

вαʟʟεт ʟσνε : тαεκσσκ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt