²⁴

4.2K 274 16
                                    

• Jungkook PoV •
Nachdem ich die schöne Zeit wie geplant mit Taehyung verbracht habe, stand ich nun im Backstagebereich unserer Bühne und machte mich für den Auftritt bereit. Ich musste ehrlich zugeben, dass die paar Stunden mit Taehyung mich etwas auflockerten. Umso besser konnte ich momentan mit meiner Nervosität umgehen, während ich mich in mein Kostüm quetschte und die Spitzenschuhe anzog.

„Kookie, seitwann bist du denn so entspannt, wenn wir Auftritte haben?",fragte mich meine beste Freundin Solar, die schmunzelnd auf mich zu kam. Sie war bereits fertig mit dem Fitting und schien sich bereits zu freuen. Solar war an sich der motivierte Sonnenschein unserer Gruppe, was auch super auf uns abfärbte. Dementsprechend fing ich an etwas zu lächeln.

„Ich hatte bis jetzt die schöne Zeit mit einem F-Freund verbracht.",erklärte ich ihr meine sogenannte „entspannte" Art und Weise.

Ob ich Taehyung bereits als einen Freund bezeichnen konnte? Ich glaubte eher nicht, da wir uns noch nicht richtig kannten. Dennoch hatte ich heute echt viel über ihn herausgefunden. Er war wirklich ein lieber und gutherziger Mensch.

„Uuuuuh!~ Von dem musst du mir mal erzählen! Aber jetzt ist unsere Zeit gekommen zu scheinen!",sprach sie recht angesport, als wir von unserer Lehrerin dazu aufgefordert wurden auf die Bühne zu gehen. Verlegen durch Solars perversen Blick, haute ich ihr schmollend gegen die Schulter, bevor ich mich auf Bühne begab.

Es war, wie, als hätte man einen Schalter abgelegt. Von einem normalen Jungen zum grazilen Balletttänzer.
Genauso ging es mir gerade, als die Musik startete und wir aufgeregte Blicke von den Zuschauern ergatterten. Ich konnte nicht genau erkennen, wie viele Menschen uns zuschauten, aber das war auch unrelevant. Auch, wenn es nur zwei Menschen wären, die zuschauen würden, würde ich mein Bestes geben.

Das Tanzen auf der großen Bühne war wie das Tanzen auf einem anderen Planeten. Das Gefühl war unbeschreiblich. Unbeschreiblich schön. Der Drang, alles perfekt machen zu wollen, stieg ihn mir nach jedem Schritt der herausfordernde Choreografie. Ich wollte mir selber beweisen, dass ich das konnte. Dass sich die monatelange Arbeit gelohnt hatte.

Je mehr ich die Musik auf mich wirken ließ, umso besser passte sich mein Gesicht und Körper der ruhigen Melodie an, die im Hintergrund abgespielt wurde. Kontrolliert setzten wir einen Schritt nach den anderen, eine Drehung nach der anderen, einen hohen Sprung nach den anderen!
Jede erfolgte Figur fühlte sich direkt wie ein neues Erfolgserlebnis an, weshalb ich am Ende der Choreo mit ausgestreckten Arme anfing, breit zu lächeln.

So breit und ehrlich würde ich als normaler Junge nicht lächeln. Nur die Bühne und die Musik schafften es aus mir einen anderen Menschen zu machen. Auch, wenn es nur für paar Minuten waren.

Nachdem die Vorhänge wieder zu gingen, schaute ich meine Gruppe strahlend an, die genau dasselbe taten. Unsere lächelnden Blicke verrieten bereits alles über unsere Gefühle. Wir waren glücklich, erleichtert, aus der Puste und einfach dankbar. Keiner von uns brauchte etwas sagen, denn mittlerweile verstanden wir uns auch ohne Worte.

Wir waren einfach nur dankbar für ein weiteres, unersetzbares Erlebnis in unserer Geschichte als Balletttänzer.

вαʟʟεт ʟσνε : тαεκσσκ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt