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• Taehyung PoV •
Seitdem Hoseok, Yoongi und Ich uns wieder vertragen haben, verlief die Zeit beim Training in der Schule viel besser ab. Es kehrte mit der Zeit das harmonische und familiäre Gefühl in unserem Team wieder zurück, worüber ich mehr als nur dankbar war. Vorallem jetzt brauchten wir diesen Zusammenhalt und diese Kraft, da unser nächstes Turnier bevorstand und wir diesesmal nicht verlieren wollten. Mich plagten immernoch Schuldgefühle über das letzte Spiel, für dessen Verlust. Dafür hatten wir alle keine Zeit und Konzentration mehr gehabt, weshalb wir uns auf das jetzige Training umso mehr fokussierten, um das nächste Turnierspiel noch besser zu machen.

„Geht es wieder?",fragte mich Hobi nachdenklich, der sich gerade in der Umkleide mit mir umzog, denn wir hatten nach dem jetzigen Training noch Unterricht gehabt. Hoseok sprach über den riesigen blauen Fleck, der meine Brust zierte. Beim gestrigen Training hatte ich mich ziemlich verletzt, sodass meine Brust einen blauen Fleck hatte. Ungefähr so groß wie meine Hand, bemerkte ich nachdenklich, als ich mein Trikot auszog und die Wunde musterte.

„Ja, es geht. Der Fleck ist wirklich groß, was das ganze schlimmer aussehen lässt, als es eigentlich ist.",klärte ich ihn dann schnell auf und schnappte mir anschließend mein Handy, um mich auf der Bank in der Umkleide sacken zu lassen.
„Wenn das so ist, dann bin ich beruhigt. Also, wir sehen uns später!",verabschiedete sich der Rotschopf grinsend von mir, als er seine Sporttasche schulterte und die Kabine verließ. Winkend schaute ich ihm ebenso grinsend hinterher und scrollte meine Timeline auf Instagram entlang. Die restliche Pause wollte ich nutzen, um meinen Oberkörper etwas zu schonen, weshalb ich mich an die Wand zurücklehnte und den Fokus auf das Handy hatte.

Nach einer Weile in meiner friedlichen Pause klopfte jemand an der bereits offenstehenden Tür, weshalb ich fragend meinen Kopf hob und niemand anders als Jungkook erkannte. Mein Körper schaltete direkt um, als er mit einem vorsichtigen Lächeln mich anschaute und leise sprach:„Hey."

Ich spürte die Aufregung über seine Anwesenheit direkt wieder hochkommen, weshalb ich erstmal einen Moment brauchte, um den Fokus wieder zu finden.
„Uhm, Hi. Falls du Namjoon suchst, er ist bereits mit Jin zum Teehaus.",brachte ich nach gefühlten Ewigkeiten auch mal über meine Lippen und steckte mein Handy weg, um meine Tasche zu packen und zu gehen. Es war nicht so, dass ich ihn ignorieren wollte, wir hatten einfach kaum Kontakt mehr gehabt. Deshalb wollte ich Unannehmlichkeiten vermeiden.

„I-Ich bin eigentlich wegen dir hier.",meldete er sich ruhig, als er langsam auf mich zu kam. Erst jetzt, bemerkte ich den Korb in seiner Hand, wobei ich meinen Blick anhob, um ihn anzuschauen.
„Wegen mir? Okay, was gibt's?",versuchte ich so gelassen, wie möglich von mir zu geben, während ich meine Tasche weiterhin packte. Jungkook stellte sich ruhig neben mich hin, wobei ich seine Blicke auf mir liegen spürte.

„Eigentlich wollte ich dir etwas vorbeibringen, a-aber ich habe gerade die große Wunde auf deiner Brust entdeckt, weshalb ich etwas besorgt bin. Wie hast du das angestellt?",fragte er mich in einem zarten Ton, der mich wie unter Stromschlägen setzte. Seufzend ließ ich von meiner Tasche ab und drehte mich nun komplett zu ihm, nur um in ein besorgtes Gesicht zu blicken. Der Fokus seiner großen Augen lag nachdenklich auf den blauen Fleck.

„Ich habe mich beim gestrigen Training verletzt. Es gab einen kleinen Unfall. Aber es ist halb so schlimm.",erklärte ich auch ihm den Vorfall eher grob, da es nicht geplant war, dass er mich halbnackt in der Umkleide auffand.
„Hey, mache nicht einen auf taff. Du kannst vielleicht Hoseok mit der Männlichkeitsmasche anlügen, aber nicht mich.",gab Jungkook schnaubend von sich, bevor er seinen Korb auf der Bank abstellte und seine Finger auf meine Haut lag, weshalb ich meine Augen überrascht weitete.

„Wo tut es dir weh?",fragte er mich dann eher behutsamer, als er seinen Blick anhob und mich durchdringend anschaute. Seine plötzliche Nähe vernebelte meinen kompletten Verstand. Aufgrunddessen bekam ich erstmal kein Wort über meine Lippen. Vorallem schaute ich ihm nach langem wieder in die Augen, was das ganze nur noch schwieriger für meinen Verstand und einfacher für mein Herz machte.

„Weiter runter.",gab ich anschließend ehrlich zu, woraufhin er anfing siegerisch zu lächeln und führte seine warmen Finger meine Brust runter. Ich wusste nicht, ob ich es mir nur einredete, aber es fühlte sich so verdammt gut an, von ihm berührt zu werden. Langsam nickte ich etwas, als er die schmerzhafte Stelle der Wunde gefunden hatte und beobachtete ihn dabei, wie er mir wieder auf den Körper schaute.

Nachdenklich biss er sich auf die Unterlippe, bevor er sich seinem Korb zuwandte und einen kleinen, blauen Beutel herausfischte.
„Bleib still, ja? Das könnte jetzt etwas brennen, aber es wird dir in den nächsten Minuten deine Schmerzen für paar Stunden nehmen.",sprach er fokussiert auf seinen Beutel zu mir. Lange Zeit zum Nachfragen hatte ich nicht, da er eine Art raues Pulver auf seine Finger schüttelte und diesen über meine Brust verteilte.

„W-Was ist das?",fragte ich ihn unsicher, ohne meinen Blick von ihm zu nehmen. Seine Mundwinkel hoben sich langsam zu einem schmalen Lächeln an, als er zu mir hochschaute und antwortete:„Es ist Medizin. Aus Pflanzen und Flüssigkeiten verarbeitete ich die Masse zu einem trockenen Pulver, nachdem ich es für paar Tagen stehen ließ und zermalte."

Bevor ich ihm überhaupt meine nächste Frage stellen konnte, spürte ich das Brennen, welches er vorhin anmerkte, weshalb ich unwillkürlich aufzischte und mein Gesicht verzog. Egal, wie gut es tat, seine kleine kreisförmige Bewegungen auf meiner Haut zu spüren, brennte dieses Zeug ziemlich stark.
„Es wird wieder. Nur noch paar Minuten.",sprach er in einem allzubekannten zarten und liebevollen Ton zu mir, wobei ich seine freie Hand plötzlich auf meiner Wange spürte, womit er meinen erwünschten Fokus nun auf sich gelenkt hatte.

Für paar Minuten standen wir wirklich dort so. Er rieb mir seine pflanzliche Medizin auf den blauen Fleck ein, während er mir einen liebenswerten Blick schenkte, und ich stand ruhig dort, während ich ihn vertieft anschaute. Mir fiel beim vertieften Anschauen auf, dass er sich seine rosa Haarsträhnen, neu gefärbt hatte. Er hatte neue Ohrringe und trug immernoch die goldene Kette. Mir fiel aber leider auch auf, dass er bemerkbar abgenommen hatte. Er war ansich jemand, der sehr schlank war. Ich wusste auch, dass er irgendwelche Krankheiten besaß, worüber er mich nie informierte. Aber gerade jetzt, wo Jungkook so nah an mir stand, bemerkte ich sein schmaleres Gesicht und die schlankeren Beine und Arme.

Zugegeben, ich konnte nicht vermeiden, dass die große Sorge wieder in mir hochstieg. Am liebsten hätte ich ihn ausgefragt und ihn angekettet, um ihn stundenlang zu füttern, damit er seine eigentliche, zarte Körperform wieder bekam. Jedoch hatte ich gar kein Recht dazu, ihm irgendwelche Fragen zu stellen. Ich meine, wer war ich denn schon??

„Geht es, Hyung?",fragte er mich leise, als er seine Hand und die Finger von mir nahm und mich mit einem verdächtig, ruhigen Blick anschaute. Irgendwas stimmte hier nicht. Es schien mir so, als hätte er bemerkt, was ich dachte oder wie besorgt ich plötzlich war. Dennoch nickte ich erstmal und betrachtete das Pulver, welches sich nun wie ein Öl auf meiner Haut befand.

Der Sache ging ich dennoch auf den Grund.

вαʟʟεт ʟσνε : тαεκσσκ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt