𝐃𝐄𝐒𝐈𝐑𝐄 | kookmin ✓

Kapitel [29]

Who

P.o.V. Unbekannt

Sonntagabend (ca. 17 Uhr):
(1 Tag, nachdem Jimin in Seoul ankam)

Anruf:

Unknown ( P.o.V.) |      Unknown

.....

"Ja....ja...ist gut...Ich werde versuchen ihn so gut wie möglich zu beschatten...", antworte ich meinem Boss augenrollend, was er zum Glück nicht sehen kann, denn sonst hätte er mich sicherlich einen Kopf kürzer gemacht. Immer muss ich die Drecksarbeit machen und irgendwelche Leute ausstalken. Jedes Mal aufs Neue frage ich mich, wie ich dort eigentlich hinein geraten konnte. Ich will das alles doch gar nicht. Nicht mehr.

"Du versuchst es? Ich verlange, dass du mir zu hundert Prozent versicherst, dass du ihn überwachst!! Ich will, dass du mir wöchentlich Bericht über ihn erstattest! Hast du mich da verstanden Junge?!" Flippt er wieder total aus.

Langsam denke ich echt, dass er ein Aggressionsproblem hat, so wie er alle anschreit und rumkommandiert. Das ist echt nicht mehr feierlich. Aber das alles muss man bei ihm nicht allzu ernst nehmen - zumindest ich nicht, denn ich bin sozusagen sein Liebling unter uns.

Ihr fragt euch jetzt sicherlich, wen ich mit "uns" meine. Rede ich etwa von mir in der Mehrzahl, weil ich damit mein Gehirn und den Rest meines Körpers als wir bezeichne? Nein. Aber ich sage es euch.

Mit "uns" meine ich eine der gefährlichsten Gangs in ganz Südkorea. Wir sind zwar sehr bekannt, aber dass man uns als Mafia bezeichnen könnte, sind wir dann leider doch noch "zu klein" und unbedeutend, auch wenn wir mehr als 1000 Anhänger haben und gute Kontakte zu mächtigen Menschen besitzen.

Wir sind schlimmer als jede andere Gang hier in Seoul und sind hier dafür auch bekannt.

Wir sind die "Deviled Reaper".

Ich finde der Name "Gang" klingt immer so harmlos und nichtssagend und so, als würden wir nur hin und wieder ein paar Menschen auf der Straße zusammenschlagen und sonst keiner Fliege etwas zuleide tun. Aber so ist es nicht.

Wir handeln mit Drogen, Waffen, Prostitution und zerstören Leben.

Leben von Denjenigen, die uns in die Quere kommen, Leben von denen, die es verdient haben nicht länger auf dieser Welt zu sein und Leben von unseren Feinden. Das mag zwar so klingen, als würden wir auch die Bösen von dieser Welt schaffen wollen, aber in Wahrheit sind wir die Bösen. Wir zerstören alle Leben - ohne Ausnahmen. Wer uns in die Quere kommt, wird umgebracht. Das klingt für euch jetzt wahrscheinlich so, als würden wir mit einer Sense durch die Straßen ziehen und alle ab metzeln, aber so ist es dann natürlich nicht. Wir bringen nur die um, die in einer gewissen Weise mit uns in Kontakt kommen.

Wir Morden kaltblütig, vertuschen es mit Leichtigkeit und machen so weiter wie bisher.

Klar werden wir von der Polizei gesucht und verfolgt und das schon seit Jahren, aber die sind einfach zu blöd, um uns festzunehmen. Denn dafür braucht es schon weitaus mehr, als Suchtrupps mit bewaffneten-halbwegs-ausgebildeten Polizisten und Spürhunden, die gleich in die falsche Richtung laufen, wenn ihnen der Geruch von Hundefutter in die Nase steigt. Diese Köter sind so leicht in die Irre zu führen.

Natürlich merken die Polizisten auch nicht, dass wir direkt vor ihrer Nase sind. Wir sind so nah bei ihnen und sie bemerken uns nicht.

Immer wieder, als sie kurz davor waren uns aufzudecken, haben wir sie in die Irre geführt. Immer wenn sie kurz davor waren unser Quartier zu entdecken, haben wir eines unserer berüchtigten Ablenkungsmanöver eingesetzt, wie zum Beispiel äußerst ätzender Stoff, der die feinen Nasen der Spürhunde binnen weniger Sekunden verstumpfte. Und den Polizisten ging es ganz ähnlich, denn ihre Sinne wurden dadurch benebelt und lahmgelegt. Das ist natürlich nicht unser einziges Ablenkungsmanöver, aber wenn ich jetzt alle aufzählen würde, wäre ich in ein paar Stunden damit noch nicht fertig.